Der Kenianer Daniel Chebii ließ sich vom schlechten Wetter nicht beirren und feierte am Grand-Prix von Bern einen Hattrick.
Dritter Start, dritter Sieg. Viktor Röthlin wollte 13 Wochen vor dem Olympia-Marathon nichts riskieren und lief mit angezogener Handbremse auf Rang 12. Bei den Frauen setzte sich mit Caroline Chepkwony (Ken) ebenfalls die Favoritin durch.
Der 31. Grand-Prix von Bern hat trotz misslichen Wetterverhältnissen eine neue Bestmarke gesetzt: Mit 25 524 klassierten Läuferinnen und Läufern wurde der Rekord aus dem Vorjahr (25 056 Finisher) klar übertroffen. Der GP kann sich auch im internationalen Vergleich sehen lassen: Was die Teilnehmerzahl betrifft, gehört die größte Schweizer Laufveranstaltung weltweit zu den Top 30 – in Europa zu den Top 10.
Chebii verpasst Streckenrekord nur knapp
Im Männerrennen machte Vorjahressieger Daniel Chebii von Anfang an klar, dass der Sieg abermals über ihn führen würde. Der 26-Jährige, bei seinem ersten Start in Bern 2010 noch ein Unbekannter, lief den ersten Kilometer in 2:30 Minuten (!) und feierte den ersten Hattrick in der GP-Geschichte. Chebii, mittlerweile einer der besten Halbmarathonläufer der Welt, verpasste den Streckenrekord von Zersenay Tadesse aus dem Jahr 2004 (46:04,9) nur um zehn Sekunden und liegt nun in der ewigen Rangliste auf Platz 2.
Röthlin mit angezogener Handbremse
Viktor Röthlin ließ auf den rutschigen Berner Gassen Vorsicht walten und wollte 13 Wochen vor seinem vierten Olympia-Marathon nichts riskieren. Der Obwaldner lief als bester Schweizer auf Rang 12. „Ich bin mit angezogener Handbremse gelaufen“, sagte Röthlin.
Viele persönliche Bestzeiten
Das schlechte Wetter drückte zwar etwas auf die Stimmung am Streckenrand, sorgte aber bei vielen Läuferinnen und Läufern für persönliche Bestzeiten und eines der schnellsten GP-Rennen überhaupt. Stellvertretend dafür steht der Oberländer Albert Anderegg. Der 66-jährige Läufer aus Innertkirchen, der seit 1982 keinen einzigen GP verpasst hat, sorgte beinahe für eine Weltbestleistung: Seine Zeit von 1:00:30 wurde bisher in seiner Kategorie (M65) über 10 Meilen erst einmal unterboten. Der „Weltrekord“ liegt bei 1:00:11.
Chepkwony souverän
Bei den Frauen setzte sich mit Caroline Chepkwony ebenfalls die Favoritin durch: Die 27-jährige Kenianerin, die unlängst in Berlin Weltjahresbestzeit über 25 km aufgestellt hatte, setzte sich mit Leichtigkeit durch und verwies die deutsche Olympia- Teilnehmerin Susanne Hahn mit fast einer Minute Vorsprung auf Rang 2. Die Auszeichnung der besten Schweizerin ging dieses Jahr erstmals an Annina Berri aus Weesen – sie wurde Vierte.
Bandi gewinnt Fotofinish
Beim Altstadt-GP (4,7 km) setzte sich einmal mehr Lokalmatador Philipp Bandi durch. Der Berner gewann hauchdünn vor Felfele Tesfay (Eritrea). Bei den Frauen lief Mirja Jenni knapp vor Livia Burri als erste durchs Ziel. Die Sanitäter verbrachten einen ruhigen Nachmittag. Auf und neben der Strecke kam es zu keinen ernsthaften Zwischenfällen.
Foto © swiss-image.ch
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