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Bewertung und Kommentare

3.6 13 0.5
Laufuhr
Bewertung
 
3.5
Für die Eiligen unter uns führe ich nachstehend gleich einmal die Vor- und Nachteile dieser Uhr an.
Details gibt's weiter unten...

+ Schickes Design und deshalb alltagstauglich
+ Exakte Pulsmessung
+ Superschneller und genauer GPS-Empfänger
+ Durchdachte Armbandschließen
+ Coole Aktivierung der Beleuchtung
+ Massig Platz für Musik
+ "MySports" mit allen wichtigen Daten
+ Akkulaufzeit

- Absolut unbrauchbarer Activity-Tracker
- Optionale App fürs Smartphone kompliziert zu konfigurieren und permanent aktiv

Und nun zur detaillierten Beschreibung:

1. Die Uhr
Das Display ist ohne Schnörkel gestaltet und zeigt standardmäßig nur die wichtigsten Daten an:
Uhrzeit und Datum, wobei das Datum kreativerweise vertikal angezeigt wird.
Es lässt sich auch im Sonnenlicht gut ablesen und wirkt von der Darstellung her ungefähr so, wie
ein E-Book.
Erst bei sehr knappem Hinsehen sieht man Stufenbildungen und einzelne Pixel.
Besonders gut hat mir die Aktivierung der Beleuchtung gefallen: Einfach mit der Hand kurz auf die
Uhr drücken, und schon wird's hell.

2. Die Herzfrequenzmessung
Ich war immer ein Gegner von Pulsmessung am Handgelenk, weil Brustgurte (angeblich) sehr viel genauer
sein sollen.
Aus diesem Grund habe ich nicht nur die Runner 3 bei einem längeren Lauf verwendet, sondern zusätzlich
auch noch meine alte Polar RCX 5.
Das war schon ziemlich beeindruckend: Die beiden Uhren zeigten fast immer exakt dieselbe Herzfrequenz an.
Abweichungen gab es lediglich in einem vernachlässigbaren Rahmen (max. 5 Schläge/Min.). Und selbst die
führe ich eher auf unterschiedliche Aktualisierungsfrequenzen der Displays zurück.
Allein durch den Umstand, dass ich nun ohne Brustgurt laufen kann, macht sich die Uhr schon bezahlt.
Am Ende meines 20km-Laufs (Mist, eigentlich wollte ich die HM-Distanz laufen...), kam bei beiden Uhren der
exakt selbe Wert für den Durchschnittspuls raus.

3. GPS
Großer Nachteil meiner RCX 5: Sie hat keinen integrierten GPS-Empfänger.
Es lässt sich zwar ein externer Empfänger nachkaufen, aber das bedeutet 1. natürlich wieder ein zusätzliches
Elektronikklump, und 2. kann der Polar-Empfänger nicht einmal Höhenmeter auswerten - ich hab mir dieses Zubehör
daher nie gekauft.
Für die Streckenaufzeichnung habe ich deshalb immer mein S4 Mini in Verbindung mit Runtastic verwendet.
Und das ist jetzt wirklich ein absolut krasser Unterschied:
Runtastic benötigt - vor allem bei bewölktem Himmel - oft 2 bis 3 Minuten, um die Position festzustellen.
Bei der Runner 3 aktiviere ich (z. B.) "Laufen" und ein paar Sekunden später ist die exakte Position bestimmt.
Während meines Laufs hatte ich fast durchgehend volle Empfangsstärke (wird zusätzlich mittels vier Balken angezeigt).
Und das, obwohl der Himmel stark bewölkt war und ich teilweise durch dichten Wald gelaufen bin.

Was mir am meisten Kopfzerbrechen bereitet hatte:
Die Uhr muss logischerweise direkt am Handgelenk getragen werden, um den Puls messen zu können.
Um die Empfangsqualität des GPS testen zu können, hab ich mir auch extra eine Jacke angezogen und bin damit
ein bisschen umher gelaufen. Dabei gab's überhaupt keine Probleme mit dem GPS-Empfang.
Ich bin dann sogar noch weiter gegangen (im wahrsten Sinn des Wortes) und habe das GPS im Haus getestet.
Sogar dort hatte ich noch 1-2 Balken!
Man kann die Uhr im Winter also getrost unter der Jacke tragen und wird am Ende trotzdem noch wissen, welche
Route man gelaufen ist. ;-)

4. Musik
Ich bin der Typ, der beim Laufen lieber dem Vogelgezwitscher lauscht, als irgendwelchen Techno-Beats...
Hab die Musikqualitäten aber trotzdem getestet und auch daran gibt's nicht zu bemängeln:
Das Pairing mit dem BT-Headset funktioniert problemlos, der Upload der Musik auf die Uhr (inkl. evtl.
vorhandener Playlists) ebenfalls und der Klang unterscheidet sich nicht von meinem S4 Mini.
Auch die Bedienung ist durchdacht und einfach zu bewerkstelligen.

5. MySports
Gehört zwar nicht direkt zur Uhr, aber trotzdem: "MySports", für das man sich natürlich registrieren
muss, ist eine recht übersichtliche Software, die alle wichtigen Parameter der sportlichen Aktivität auf
einen Blick zur Verfügung stellt. Erinnert einigermaßen stark an Runtastic.
Was ich bei der Einrichtung des Accounts übrigens absolut bescheuert fand: Die zwangsweise Vorgabe
der Passwortlänge auf 6-12 Zeichen.
Ich arbeite im IT-Security-Bereich und bin es deshalb gewohnt, Passwörter mit einer Länge von mindestens
15 Zeichen zu verwenden.
Nun gut, "MySports" ist jetzt wahrscheinlich nicht gerade jene Art von Anwendung, auf die es Hacker abgesehen
haben, aber trotzdem: Wozu diese schwachsinnige Einschränkung?

6. Akku (bitte meinen Nachtrag weiter unten lesen!)
Und schön langsam kommen wir jetzt zu den negativen Eigenschaften.
Die Akkulauftzeit ist eher bescheiden.
Ich bin mit 75% vollem Akku losgelaufen und nach einer Stunde zeigte das Display nur mehr 25% an.
Und das, obwohl ich keine Musik während des Laufens gehört hatte.

Ich verstehe sowieso nicht, weshalb gerade in diesem Bereich nicht schon längst ein schlauer Kopf
etwas erfunden hat, das den Akku während des Sports lädt (z. B. über biegsame Photovoltaik-Elemente
im Armband oder Mini-Kraftwerke, die die Bewegungsenergie ausnutzen).
Sollte jemand in Kürze ein Patent dbzgl. anmelden, würde ich gerne am Gewinn beteiligt werden. :-D

7. Activity-Tracker
In meinen Augen absolut unbrauchbar!
Offensichtlich bezieht der Activity-Tracker seine Informationen lediglich aus der Bewegung des Handgelenks,
auf das man die Uhr geschnallt hat.
Jede kleine Bewegung des Handgelenks wird als "Schritt" gezählt.
Um hier keinem Irrtum zu unterliegen, habe ich das extra reproduzierbar getestet:
Ich habe einige Dutzend Male mit einem Hammer geschlagen und jeder einzelne Schlag wurde als Schritt gewertet.
Selbst beim Ausschütteln der Bettwäsche wurden Schritte gezählt.
So kam ich Sonntagvormittags, kurz vor meinem eigentlichen Trainingslauf, schon auf knapp 4.000 Schritte.
Das Beste war aber die Demontage des Swimmingpools am Tag zuvor: Obwohl ich hier nur weniger als 2 km in
Summe zurückgelegt hatte, zeigte mir der Activity-Tracker sage und schreibe 23.000 Schritte bzw. 20 km an!

8. Smartphone-App
Zu guter letzt: Die optionale Smartphone-App.
Abgesehen von den Installationsschwierigkeiten beim Pairing, hasse ich es, wenn sich eine App ständig in den
Vordergrund drängt.
Wozu muss in der Menüleiste ständig die App angezeigt werden? Und dann noch dazu auch permanent im
Pull-down-Menü (ich verwende Cyanogenmod 13)?
Das war bereits nach 6 Stunden Grund genug für mich, die App wieder zu deinstallieren - eine "Beenden"-Funktion,
um diesen Schwachsinn abzustellen, gibt's nämlich nicht!
Dieselbe Funktionalität wird auch mit der Web-App von MySports geboten - und damit bin ich zufrieden.

Was das Pairing betrifft: In den FAQs steht ohnehin die Lösung, aber wer liest schon FAQs...?
Deshalb hier auf die Schnelle noch einmal: Wenn man's geschafft hat, das Smartphone mittels BT zu "finden",
muss man klarerweise koppeln. Das geschieht (offensichtlich in Abhängigkeit vom verwendeten Smartphone) aber
nicht immer auf dieselbe Art und Weise.
Bei meinem S4 Mini (wie erwähnt mit Cyanogenmod 13) musste man das BT-Symbol in der Menüleiste auswählen
und dann aktiv die Verbindung zur Runner 3, um den Pairingcode eingeben zu können.

Zum Vergleich habe ich übrigens die Ergebnisse von MySports und Runtastic als Fotos angehängt.
Dass Runtastic nicht unbedingt sehr genau ist, musste ich schon mehrmals feststellen. So wurde mir beim heutigen
Lauf eine Spitzengeschwindigkeit von 97 km/h (!) angezeigt (Usain Bolt, ich pack Dich!).

Fazit:
Wer die Uhr als reine Sportuhr verwenden möchte, kann getrost zugreifen.
Vor allem der schnelle und gut funktionierende GPS-Empfänger ist sein Geld wert.

Wer eher auf die Activity-Tracking-Funktionen Wert legt, sollte die Finger davon lassen.

Ich habe diese Uhr als kostenlose Testversion erhalten, was meine Bewertung natürlich nicht beeinflusst.

[Nachtrag vom 26.9.2016]
Was die Akkulaufzeit betrifft, habe ich von Polar erfahren, dass der "Nachtmodus" aktiv sein könnte, was
die Laufzeit massiv negativ beeinflusst. Habe den Nachtmodus deaktiviert und der Akku hält jetzt bei Läufen
tatsächlich um Einiges länger.
Dass er aktiv ist, bemerkt man tagsüber (ich laufe nur tagsüber) nur anhand eines kleinen Symbols am Display,
denn dass das Display beleuchtet wird, sieht man nicht. Ich würde den Nachtmodus aber auch bei Läufen im
Dunkeln nicht verwenden, da er wirklich verdammt viel Strom zieht.

Ich habe die Uhr jetzt testweise eine Woche lang "nur als Uhr" verwendet. Die Akkuanzeige ging dabei lediglich
um einen Balken zurück.
Danach bin ich einen HM gelaufen und die Kapazität ging wieder nur um einen Balken zurück. Das ist also eine
durchaus bemerkenswerte Akkuleistung.
Ganz klarer Fall: Nachtmodus unbedingt ausschalten!

Die Routenfunktion hatte ich in meiner ursprünglichen Rezension nicht bewertet, deshalb hier die Ergänzung:
Mittels der Routenfunktion lässt sich einerseits die bereits gelaufene (aufgezeichnete) Strecke rückverfolgen,
um zum Ausgangspunkt zurück zu finden, und andererseits lassen sich gespeicherte oder aus dem Netz
herunter geladene Routen (im *.gpx-Format) auf die Uhr übertragen.
Damit ist es möglich, auch unbekannte Strecken zu laufen, ohne dass man ständig nach irgendwelchen
markanten Anhaltspunkten Ausschau halten muss.

Wenngleich ich die Routenfunktion selbst nicht verwende (ich laufe zu 99% auf mir bekannten Wegen), finde
ich die Umsetzung der Idee dahinter recht gut gelungen.

Ich würde noch einen halben Stern drauflegen.
Wenn die App nachgebessert wird, gibt's den fünften Stern dazu (Activity-Tracking brauch ich sowieso nicht)...
[Ende Nachtrag]

[Nachtrag vom 25.2.2017]
Nach einem halben Jahr und vielen Hundert Trainingskilometern, möchte ich an dieser Stelle über meine
(durchwegs positive) Langzeit-Erfahrung mit der TomTom Runner 3 berichten:
Obwohl ich ca. 10 verschiedene Uhren habe, trage ich mittlerweile fast ausschließlich die TomTom.
Der Hauptgrund ist, dass sie absolut unempfindlich ist. Außerdem gibt sie auch optisch ganz einfach
mehr her, als eine reine Sportuhr, bei der man glaubt, man hätte eine tragbare Wetterstation am Handgelenk.

Bei Ausdauer-Sportarten, bei denen es nicht zu starken Veränderungen der Herzfreqenz kommt, ist die
Uhr nach wie vor sehr genau.
Beim Squashspielen musste ich jedoch leider feststellen, dass die Pulsmessung sehr ungenau ist.
Beim Squashen kommt es klarerweise zu raschen Tempowechseln. Da kommt die Uhr ganz einfach nicht
mit und zeigt fast immer zu niedrige Pulsfrequenzen an.
Positiv ist aber auch hier, dass die Uhr selbst bei dieser eher rauen Sportart noch keinen Kratzer abbekommen hat.

Und was noch nicht funktioniert:
Das BT-Pairing mit Billig-Kopfhörern (Marken-Kopfhörer ließen sich pairen).
[Ende Nachtrag]
AU
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