Bei der bisher größten Lawinen-Katastrophe in Österreich in diesem Winter kamen mehrere Skitourengeher ums Leben.
Im hinteren Ötztal erfasste ein Schneebrett vier Skitourengeher. Drei davon überlebten dieses Unglück nicht.
Drama beim Aufstieg zur Hütte
Die Skitourengeher starteten ihre Aktivität in Vent in den Ötztaler Alpen. Von da aus wollten sie über eine flache und einfache Route zur Martin-Busch-Hütte (2.501 m) aufsteigen. Diese Hütte dient im Winter als Stützpunkt für die Besteigung einiger der höchsten Berge von Österreich. So kann von der Martin-Busch-Hütte u.a. der 3.599 Meter hohe Similaun bestiegen werden. Es ist der achthöchste Gipfel von Österreich. Auch die Hintere Schwärze mit einer Höhe von 3.624 Metern kann über die Martin-Busch-Hütte erreicht werden.
Große Gruppe aus 21 Personen
Laut Angaben der Polizei war eine Gruppe aus 17 niederländischen Urlaubern am Donnerstag Vormittag beim Aufstieg zur Martin-Busch-Hütte unterwegs. Die große Gruppe wurde von insgesamt vier Bergführern begleitet.
Von riesigem Schneebrett erfasst
Um etwa 11 Uhr überraschte die Gruppe ein großes Schneebrett, welches etwa 180 Meter lang und 80 Meter breit war. Das Schneebrett erfasste vier Personen. Drei Niederländer überlebten das Unglück nicht, ein weiterer Urlauber aus den Niederlanden wurde verletzt in das Krankenhaus Zams geflogen.
Die restlichen 13 Urlauber sowie die vier Bergführer konnten unverletzt in das Tal gebracht werden.
Zustieg zur Hütte sehr anfällig
Bei der Lawine handelte sich um eine Selbstauslösung (nicht von Menschen ausgelöst). In der Region herrschte die Lawinenstufe 2 von 5. Aufgrund der hohen Temperaturen war allerdings die Gefahr von Nassschneelawinen und Gleitschneelawinen hoch, vor allem im Bereich an steilen, sonnenseitigen Hängen.
Der Zustieg zur Martin-Busch-Hütte ist den gesamten Winter stark lawinengefährdet, da die etwa acht Kilometer lange Forststraße von Vent zur Martin-Busch-Hütte (ca. 600 Höhenmeter Aufstieg) fast durchgehend von steilen Hängen umgeben ist. Ein Entkommen gäbe es in diesem Fall nicht, sollte sich eine Lawine in diesem Bereich lösen.
Lawine von Kreuzspitze
Die Lawine ging unterhalb der 3.455 Meter hohen Kreuzspitze auf einem ostseitigen Hang ab. Solche Hänge sind bei starker Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen äußerst anfällig für selbstauslösende Lawinen bzw. Schneebretter.
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