Im Juni soll bei einem Triathlon-Rekordversuch am Lausitzring der erste Langdistanz-Triathlon in unter 7 Stunden gelingen.
Zu diesem geschlossenen Rennen "Pho3nix Sub7 / Sub8" am 5. Juni oder 6. Juni in Brandenburg treten vier Weltklasse-Triathleten an. Das Ziel: Bei den Herren eine Zeit unter 7 Stunden und bei den Damen eine Zeit unter 8 Stunden. Obwohl das Langdistanz-Rennen in Deutschland ausgetragen wird, treten keine Triathleten aus Deutschland an.
Der Rekordversuch wird vom Streamingdienst Netflix mittels Dokumentation begleitet. Unterstützt und finanziert wird das "Project Sub7 / Sub 8" von der Pho3nix-Foundation.
Die Distanz
Wie bei jedem klassischen Triathlonrennen wird bei dem Rekordversuch am Lausitzring 3,8 km geschwommen, 180 km mit dem Rad gefahren und 42,195 km gelaufen. Wie auch vor einigen Jahren bei den zwei Marathon-Rekordversuchen (Breaking2 & INEOS 1:59) von Eliud Kipchoge werden dafür Laborbedingungen geschaffen. Das heißt, die Strecke und die Rahmenbedingungen sollen bestmögliche Leistungen der Athleten ermöglichen.
Die Strecke
Der Startschuss fällt am Senftenberger See. Dort sind auf der Schwimmstrecke so wenig Wendepunkte wie möglich eingebaut, sodass die Athleten ein Tempo durchgehend halten können.
Nach dem Schwimmen folgt das Radrennen auf einer 5,85 Kilometer langen Strecke. Über das Radrennen erhoffen sich die Organisatoren den erhofften Zeitsprung gegenüber dem bisherigen Weltrekord. Denn die vier Profis werden durchgehend von Tempomachern begleitet, sodass ein schnelleres Tempo bei gleichzeitig geringerem Kraftaufwand möglich ist.
Auch beim abschließenden Marathonlauf werden Tempomacher eingesetzt.
Die Teilnehmer
Folgende vier Sportler konnten für das Rekordprojekt gewonnen werden:
- Lucy Charles-Barclay (Großbritannien)
- Nicola Spirig-Hug (Schweiz)
- Alistair Brownlee (Großbritannien)
- Kristian Blummenfelt (Norwegen)
Die Schweizerin Nicola Sprig nahm zwischen 2004 und 2021 an fünf Olympischen Spielen in Serie teil. 2012 gewann die mittlerweile 40-Jährige in einem dramatischen Schlussspurt Gold, 2016 Silber. Über die Langdistanz trat sie erstmals im Jahr 2014 an, wo sie prompt den Ironman Mexico in 9:14:07 Stunden gewann.
Deutlich besser auf eine Zeit unter 8 Stunden sind die Chancen für Lucy Charles-Barclay. Die Britin wurde 2021 sowohl IRONMAN 70.3 Weltmeisterin als auch Europameisterin. Über die Langdistanz belegte sie zwischen 2017 und 2019 jeweils Platz 2 beim IRONMAN Hawaii. Ihre Bestzeit stellte die 28-Jährige 2019 bei der Challenge Roth mit 8:31:09 Stunden auf.
Bei den Herren sind alle Augen auf Kristian Blummenfelt gerichtet. Der Norweger wurde 2021 Olympiasieger und gewann nur wenige Monate später seinen ersten Langdistanz-Triathlon in Weltbestzeit. Im November benötigte er beim Ironman Mexico in Cozumel nur 7:21:12 Stunden. Dem 28-Jährigen ist unter Laborbedingungen durchaus eine Zeit unter 7 Stunden zuzutrauen.
Der Brite Alistair Brownlee gewann 2012 und 2016 die Olympischen Spiele. Über die Langdistanz gelang dem 33-Jährigen im Dezember 2019 in Busselton (Australien) eine Bestzeit von 7:45:21 Stunden.
Die Langdistanz-Weltrekorde
Bei den Herren hält Kristian Blummenfelt mit 7:21:12 Stunden seit 2021 die Weltbestzeit. Bei den Damen sind die 8:18:13 Stunden von Chrissie Wellington aus dem Jahr 2011 unerreicht.
Es sind also Zeitsprünge um mehr als 21 Minuten bzw. mehr als 18 Minuten notwendig für die ersten Langdistanz-Triathlons Sub 7 bzw. Sub 8.
Dazu passend: Jan Frodeno mit neuem Langdistanz-Weltrekord
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