Bei einer Skitour in Tirol stürzte ein Bergsteiger ab. Er riss in der Folge viele weitere Skitourengeher mit.
Ausgangspunkt war das Zuckerhütl. Der 3.507 Meter hohe Berg wird im Winter von Skitourengehern nahezu überrannt, da er mit Hilfe der Bergbahn (Skigebiet Stubaier Gletscher) relativ leicht erreicht werden kann.
Am Samstag führte dieser Massentourismus auf den Modeberg in den Stubaier Alpen zu einem folgenschweren Unfall.
Absturz in steiler Rinne
In einer 50 Grad steilen Rinne verlor ein bisher unbekannter Skitourengeher die Kontrolle. Anschließend rutschte er über diese Rinne ab. Bei seinem Absturz riss er fünf weitere Wintersportler mit, darunter drei Österreicher und zwei Italiener.
Zwei Schwerverletzte
Die drei österreichischen Bergsteiger hatten Glück. Sie verletzten sich nur leicht und konnten die Tour auf das Zuckerhütl fortsetzten.
Weniger gut verlief der Unfall aber für die Italiener. Die zwei 27-jährigen Italiener mussten erstversorgt werden, ehe sie anschließend mit dem Notarzthubschrauber in die Krankenhäuser nach Meran und Hall geflogen wurden.
Verursacher flüchtete
Total dreist: Der Alpinist, der den Unfall verursacht hatte, verließ nach dem Absturz die Unfallstelle. Er rutschte etwa 50 Meter ab, ehe er offenbar ohne Hilfeleistung den Unfallort verließ.
Weg auf das Zuckerhütl
Der Normalweg auf das Zuckerhütl führt zunächst von der Talstation Mutterberg mit der Gondel Eisgrat 1 und Eisgrat 2 bis zur Eisgrat-Station. Von dort nehmen die Skitourengeher die Gondelbahn Schaufeljoch, ehe sie auf über 3.100 Metern Höhe ihre Tour starten. Anschließend folgt eine Abfahrt über die Piste des Gaiskarnferners in eine Mulde in der Nähe des Schleppliftes auf 2.850 Metern Höhe. Dort beginnt die eigentliche Skitour, wo zunächst zum Pfaffenferner gequert wird. Weiter über das Pfaffenjoch erreichen die Alpinisten die Nordflanke des Zuckerhütls, wo sie in den Pfaffensattel queren und über den Ostrücken aufsteigen. Der Schlussanstieg wird normalerweise zu Fuß und nur mit Steigeisen zurückgelegt.
Aufgrund der hohen Frequenz auf dem Zuckerhütl kann es im Winter häufig zu Wartezeiten beim Aufstieg kommen.
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