Die Schweiz ist bekannt für zahlreiche großartige Berglaufveranstaltungen. Und genau in diese Kategorie reiht sich auch der 16 km lange Blüemlisalp-Berglauf, der am 26. Mai 2019 zum 15. Mal ausgetragen wurde.
Berner Hochalpen hautnah: Der Startschuss fällt in Reichenbach im Kandertal. Durch ein Spalier von Zuschauern laufen wir durch den kleinen Ort und noch etwa 1,5 km flach in Richtung Kien. Viele Menschen schwingen Kuhglocken und sorgen für großartige Stimmung.
Bald schon steigt die schmale Straße an und schlängelt sich durch Blumenwiesen höher. Immer wieder Zuschauer vor ihren Häusern. Fahnenschwenkend. Klatschend. Anfeuernd. Und Kuhglockengeläute. Von den Kühen. Und von Menschenhand geschwenkt. Der Tiefblick in das Kandertal ist toll. Auch das Panorama der gegenüberliegenden Berge. Aber: Keine Zeit für langes Schauen. Die Steigung fordert. Später lässt sie vorübergehend nach. Tempo erhöhen! Wir laufen durch Wald und erreichen das Dorf Kiental. Bim Bim Bim! Bim! Bim Bim! Das Gebimmel der Kuhglocken motiviert. Ich sehe sie noch nicht, aber ich höre sie. Laut. Lauter. Am lautesten. Dann: Menschenspalier. Eine super Stimmung im Dorf Kiental! Oh, wie nett: Da stehen viele Kinder und schwenken auch großen Glocken! So süß!
Bergpanorama links und rechts, auch wenn der Himmel nicht blau ist. Wie schön muss der Blick zur stark vergletscherten Blüemlisalpgruppe bei wolkenlosem Wetter sein! Wohl genau deshalb bezeichnen die Veranstalter ihren Lauf auch als „Die schönsten 10 Meilen der Berge“. Das Blüemlisalphorn (3661m) ist der höchste Gipfel der Blüemlisalpgruppe. Zusammen mit dem Morgenhorn (3623m) und der Wyssi Frau (3650m) bildet es ein markanntes Dreigestirn im Berner Oberland. Der Name Blüemlisalp bezieht sich übrigens auf eine Sage: Wo sich heute die Gletscher der Blüemlisalp befinden, waren früher grasreiche Weiden. Interessant. Weiterlaufen. Kiental wird in Richtung Spiggenbach-Brücke verlassen. Die Strecke führt durch eine schöne, leicht ansteigende Waldpartie und über eine Alpweide mit kurzer knackiger Steigung. Bei KM 13 wird es nochmals flach, da liegt der Tschingelsee. Dann beginnt der Schlußanstig hinauf zur Griesalp. Eine mächtige Felsmauer scheint den Weg zu versperren. Doch es geht hindurch. Stellenweise mit 28 % Steigung. Und viele Haarnadelkurven. Und mächtige Felswände. Laufen mit Superlativ: Steilste Postautobusstrecke Europas! Dazwischen zieht der Dündenwasserfall die Aufmerksamkeit an sich. Mächtig, weiß schäumend. Erfrischend. Und die Pochtenschlucht. Alles so beeindruckend. Mit echtem Grande Finale: Von Menschen in Tracht artistisch erzeugte Kuhglockenklänge schallen durch die Schlucht. Adrenalin. Die letzten Meter. Zieleinlauf durch ein Spalier von Zuschauern auf der Griesalp. Beeindruckend. Berauschend. Blüemlisalp.
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