Kein Scherz: 11.000 Läufer haben bei einem einzigen Marathon betrogen.
Doch was fast unglaublich klingt, ist mittlerweile keine große Überraschung mehr. Denn wir sprechen hier vom Mexico City Marathon. Einem Marathonlauf, der bereits in den vergangenen Jahren von tausenden Läufern zum Betrügen genutzt wurde. Doch 11.000 Betrüger bei einem einzigen Marathonlauf sind nun definitiv trauriger Weltrekord.
Auch 2018 und 2017 machte der Mexiko City Marathon mit Massenbetrügern weltweite Schlagzeilen. Damals wurden jeweils 5.000 bis 6.000 Läufer überführt. Nun sind es sogar noch einmal doppelt so viele.
Mehr als ein Drittel aller Läufer schummelte
Denn von den 30.000 Läufern, die beim Mexico City Marathon am 27. August 2023 aktiv waren, wurden nun 11.000 Läufer aus den Ergebnislisten gestrichen. Diese "Athleten" hatte nur einen Teil der Strecke tatsächlich laufend zurückgelegt. Überführt wurden die Läufer nach Auswertung der Zeitnehmung, wo anhand der vielen Kontrollpunkte Unregelmäßigkeit sehr einfach ermittelt werden können.
Strecke mit Auto und öffentlichen Verkehrsmitteln abgekürzt
So hatten viele der Teilnehmer mit der U-Bahn oder mit dem Bus abgekürzt. Einige nahmen sogar ihr eigenes Auto. Dadurch verpassten sie einige Kontrollpunkte bei der Zeitmessung, was nun zu einer nachträglichen Disqualifikation geführt hatte.
Wieso betrügen so viele Teilnehmer?
Nun stellt sich natürlich die Frage, wieso der Mexiko-Marathon jedes Jahr so viele Läufer zum Betrug motiviert? Das hat zwei Gründe. Viele der Teilnehmer versuchen sich für den Boston-Marathon zu qualifizieren. Dafür müssen sie ein bestimmtes Zeitlimit laufen, welches von der Altersklasse und dem Geschlecht des Läufers abhängig ist. Mehr dazu hier: World Marathon Majors: Anmeldung, Qualifikationszeiten und Teilnahmekriterien
Zudem gibt es beim Mexiko City Marathon besondere Medaillen, die jedes Jahr einen anderen Buchstaben der Stadt tragen. Viele Personen möchten den gesamten Medaillensatz sammeln, obwohl sie nicht die Fähigkeit bzw. den Willen besitzen, einen gesamten Marathon zurückzulegen.
Alle Leistungen annulliert
Die Zeiten der Sportler wurden mittlerweile gestrichen. Eine Qualifikation für den Boston-Marathon ist damit nicht mehr möglich, die Medaille kann den Möchtegern-Sportlern aber nicht mehr entnommen werden. Es sind wohl "Medaillen der Schande".
Nachlese zu 2017 und 2018:
Kommentare
Erlebt habe ich das tatsächlich schon bei den kleinsten Volksläufen: ortskundige laufen zb nicht um den Park rum sondern quer durch… einfach armselig. Im Triathlon gibts dafür ne rote Karte, beim Volkslauf könnte man ggf damit sogar gewinnen.