Screenshot Runtastic GeschwindigkeitsdiagrammRuntastic Pro – Günstig, vielfältig, aber mit einigen Mängeln

Übersicht / Bedienbarkeit: Moderner Look und gute Übersicht: Sowohl mit dem iPhone als auch mit Android findet man sich schnell auf Runtastic zurecht (Runtastic ist auch für Windows Phone und Blackberry erhältlich).

Das Dashboard lässt sich zwar nicht flexibel umstellen, durch schnelles Switchen oder Drücken findet man jedoch auch fast alle Information die man benötigt (lediglich die durchschnittliche Herzfrequenz wird vermisst).

1) Funktionen

Funktion Vorhanden
Export/Import und Teilen von Trainingsaufzeichnung Teilen direkt nach der Einheit; Export/Import nur über die Plattform
Auswertung am PC Ja
GPS Aufzeichnung Ja
Footpod Unterstützung Nein
Individuelle Trainings (Distanz, Ghost-Run etc.) Ja, eingeschränkt in kostenloser Version
Intervalle Nur in kostenpflichtiger Version
Audio-Feedback Ja, eingeschränkt in kostenloser Version
Pulsmesser (Blueetooth/ANT) Beides in kostenpflichtiger Version
Statistiken am Smartphone Ja, eingeschränkt in kostenloser Version
Musikplayer integriert Nur in kostenpflichtiger Version
Mappen / Kompass Mappe, jederzeit auch im Training; kein Kompass
Trainingsplan Nur gegen Bezahlung
Nutzung ohne Registrierung Ja

Weitere Funktionen: Screenshot Runtastic Herzfrequenzverlauf

-          Routen
Routen können erstell werden und freigegebene Routen von anderen Läufern importiert werden.

-          Story Running
Motivierende Hörspiele mit attraktiver Hintergrundmusik. Nur gegen Bezahlung möglich (€ 0,99 pro Story).

-          Live Tracking
Mit kostenpflichtigem Account können Freunde über soziale Netzwerke während der Aktivität anfeuern.

-          Weitere Sportarten möglich (ohne Auswirkungen auf die Einstellungen)

Individuelle Trainingsmöglichkeiten

Workout-Möglichkeiten sind reichlich vorhanden. In der kostenlosen Version kann man nur vorgegebene Workouts bei „Distanz/Zeit“ (5 km in 30 Minuten, 10 km in 60 Minuten), „Distanz“ (5 km, 10,5 km), „Zeit“ (12 Minuten, 20 Minuten) und „Kalorien“ (200 kcal, 500 kcal) nutzen. Individuell lassen sie sich hingegen mit der Pro-Version definieren. Wer 17 km Laufen will, gibt 17 km an, wer 5,8 km in 25 Minuten laufen will, kann auch dieses Workout vorgeben. Die Distanz kann in 100 Meter-Schritten und die Dauer in Minuten-Sprüngen angegeben werden. Für besonders kurze oder schnelle Workouts, sind Minutenangaben fast schon zu zu oberflächlich.

Zusätzlich sind in der kostenpflichtigen Version Intervalle möglich (siehe folgendes Kapitel) und das Workout Ziel-Pace, in der man einen Kilometerschnitt vorgibt (z.B. 4:34/km) und versucht diesen zu halten.

IntervallfunktionScreenshot Runtastic Geschndigkeitsdiagramm bei Intervalltraining. Jedohc werden keine Splits gespeichert.

Die von Runtastic bezeichneten „Intervalle“ sind nur in der Pro-Version möglich. Doch das Feature konnte nicht überzeugen. Angeboten werden drei vordefinierte Workouts. Individuelle Trainings können natürlich auch erstellt werden und da gibt es eine Menge an Problemen. Wer Aufwärmen will, muss sich mit fünf Minuten begnügen. Aufwärmen und „Abkühlen“ kann man in den Einstellungen aktivieren, voreingestellt sind aber fünf Minuten und diese lassen sich auch nicht umändern. Kompliziert wird es mit den Einstellungen des Trainings: Zuerst ist die Anzahl der Wiederholungen angegeben. Möchte man 5 x 200 Meter mit 70 Sekunden Pause machen, gibt man fünf Wiederholungen an. Dann fügt man den 1. Intervall hinzu: 0,2 km und wahlweise muss man „Langsam“, „Mittel“, „Schnell“ angeben. Danach fügt man den 2. Intervall hinzu mit 70 Sekunden „Langsam“. Das war es schon. Wer ein abwechslungsreiches Intervalltraining wie 5 x 500 Meter + 4 x 1.000 Meter + 6 x 400 Meter plant, muss allerdings jedes Intervall einzeln anlegen und Wiederholungen auf 1 einstellen – mehr als mühsam. Startet man nun das Training, kommen schnell die ersten fragenden Blicke. Das Display gibt unzureichende Angaben wann ein Intervall zu Ende ist und wann ein neues Intervall startet. Lediglich der Audio-Coach informiert darüber und gibt an wann ein Viertel, die Hälfte und drei Viertel des Intervalls bewältigt sind. Nach dem Training die nächste böse Überraschung: Die Intervalle werden nicht gespeichert: In der Statistik werden lediglich die Kilometer-Splits angezeigt. Wer 1-km-Intervalle mit einem km Pause macht, kann damit zwar zufrieden sein, alle anderen Intervall-Einheiten können aber nicht analysiert werden. Bei dem dargestellten Screenshot wurden 5 x 200 Meter mit 70 Sekunden Pause absolviert. In der Trainingsaufzeichnung wurden jedoch nur die Kilometerzeiten aufgezeichnet. Die Zeit der Intervalle lassen sich höchstens aus dem in der Grafik dargestellten Geschwindigkeitsverlauf erahnen.

 

Herzfrequenzmessung

Screenshot Runtastic Karte während der Einheit

Die Herzfrequenzmessung ist ausschließlich mit der kostenpflichtigen Version möglich. Fünf verschiedenen Zonen werden automatisch anhand der Benutzerdaten vordefiniert, könnten aber individuell bearbeitet werden. Mithilfe des Audio-Coaches ist auch herzfrequenzgesteuertes Training möglich, da dieser immer während der Einheit informiert, wenn die Herzfrequenz in eine andere Zone wechselt

Audio-Feedback

Runtastic bietet besseres Audio-Coaching gegenüber dem Konkurrenten Endomondo. Während Endomondo nur englischsprachiges Feedback anbietet, verfügt Runtastic auch über eine deutschsprachige Ausgabe, bei der zwischen männlicher und weiblicher Stimme unterschieden werden kann. Zudem ist die Sprachausgabe besser verständlich. Hört man während der Einheit Musik und lässt im „Sprachausgabe“-Menü die Option „Musik pausieren“ deaktiviert, sollte die Lautstärke bei der Sprachausgabe entsprechend lauter gestellt werden, da ansonsten trotz Lautstärkereduzierung der Musik während der Sprachausgabe die Stimme schwer verständlich ist.

Weitere Vorteile gegenüber Endomondo: Der Benutzer kann sowohl zwischen kurzer Sprachausgabe als auch längerer wählen. Der Unterschied ist z.B. bei der Distanz: Die lange Sprachausgabe gibt „Distanz: zwei Kilometer“ an, die kurze Sprachausgabe „zwei Kilometer“. Nach einigen Einheiten ist die kurze Sprachausgabe zu empfehlen. Das Ausgabeintervall kann sowohl nach Zeit (z.B. 5 Minuten) oder Distanz (alle 500 Meter) eingestellt werden. Einziger Nachteil gegenüber Endomondo: Die Pace und Herzfrequenz werden nur vom aktuellen Kilometer ausgegeben, eine Zusammenfassung der gesamten Einheit gibt es also während des Trainings nicht. Dafür wird ein herzfrequenzgesteuertes Laufen ermöglicht. Verlässt man während der Einheit eine der fünf voreingestellten Herzfrequenzzonen nach oben oder unten, so macht der Audio-Coach den Läufer darauf aufmerksam. Steigt die Herzfrequenz z.B. von Zone 3 (aerob) auf Zone 4 (anaerob), meldet sich der Audio Coach mit „Zone 4“. Wenn ein Training im aeroben Bereich geplant hat, sollte somit das Tempo drosseln.

Screenshot Runtastic Dashboard während der Einheit

Trainiert man nach einem Workout, z.B. 10,5 km Laufen, so informiert der Audio-Coach, wenn ein Viertel, die Hälfte und Dreiviertel der Distanz absolviert sind.

Zum E-Book Trainingspläne für Läufer und Läuferinnen

Sind 10,5 km gelaufen, fasst der Audio-Coach die Einheit zusammen. Allerdings war in dem Testlauf die Zusammenfassung nicht zu verstehen. Läuft man über die Workout-Distanz hinaus, wird das Training nicht gestoppt und fortgesetzt.

Zudem wurde der Ghost-Run von Runtastic getestet. Als Vergleichswert wurde die Aktivität von einem Training aus dem Vortag genommen. Mittels Ghost-Run Funktion gibt der Audio-Coach während der Einheit Feedback, ob das Tempo gegenüber dem Lauf vom Vortag schneller oder langsamer ist. Neben dem standardgemäßen Audio-Feedback gibt der Coach nach jeder Runde (bzw. jedem km) an, ob man gleichauf ist oder im Rückstand bzw. Vorsprung. Ist man 100 Meter im Rückstand, gibt der Coach an, dass man 0,1 km im Rückstand ist. Sinnvoller und genauer wäre es wenn man den Vorsprung oder Rückstand in Sekunden angibt. Wird man langsamer bzw. der Rückstand größer, motiviert der Audio-Coach das man schneller laufen muss.

Großes Manko: Ist die Distanz vom Ghost-Run des Vortages automatisch erreicht, beendet die Applikation automatisch das Training, was natürlich nicht sinnvoll ist, wenn man geplant hat noch weiterzulaufen.

Der Ghost Run ist zumindest eine nützliche Funktion wenn man bei Dauerläufen das Grundlagentempo möglichst exakt einhalten möchte oder die Wettkampfleistung auf gleicher Strecke verbessern möchte.

Export / Import

Nur auf der Online-Plattform: Der Import von .gpx- und –.tcx-Dateien, sowie mittels ANT+ von Garmin Uhren. Einzelne Läufe können als .gpx-, .tcx- und .kml-Dateien exportiert werden.

Trainingsplan

Trainingspläne sind nur gegen extra Bezahlung möglich. Meist 16-Wochen Trainingspläne um etwa 17 Euro. Für 10 km gibt es z.B. vier Pläne: 40 Minuten, 45 Minuten, 50 Minuten, 60 Minuten. Auch Pläne zur Gewichtsreduktion und für „Bikinifigur“ sind möglich. Getestet wurden diese nicht. Zu empfehlen sind sie aber nicht, da sonstige individuelle Einstellungen scheinbar nicht möglich sind.

2) Genauigkeit

Die GPS-Messung war beim Android-Betriebssystem nicht verlässlich und ist nicht zu gebrauchen. Mit dem iPhone Betriebssystem liegt man gegenüber den Konkurrenten im Mittelfeld.

Beispiel Runtastic GPS-Ungenauigkeit Android:
Schwarz = tatsächliche Abweichung vom gemessenen Kurs

GPS Karte Runtastic Android

Das GPS beim iPhone Betriebssystem liefert Großteils genaue Werte. An die Zuverlässigkeit einer Garmin-Laufuhr kommt es sehr nahe heran. Vergleicht man zwei Trainingsläufe die am selben Punkt gestartet und am selben Punkt beendet wurden und über die exakt gleiche Strecke führen, so ergab sich bei der Garmin Laufuhr bei den Testläufen eine Differenz von 40 Metern (10,58 km zu 10,62 km), bei der Android-App eine von 60 Metern (10,66 km zu 10,60 km). Leichte Abweichungen vom Originalkurs lassen sich bei beiden nicht immer vermeiden.

Links die Streckenaufzeichnung von Runtastic (iPhone), rechts die Streckenaufzeichnung von Garmin. Rot sind die per GPS aufgezeichneten Laufwege (zwei Runden), schwarz ist der tatsächlich gelaufene Laufweg manuell nachgetragen.

GPS Runtastic iPhone GPS Garmin

3) Analyse

Screenshot Runtastic Dashboard während der Einheit

Bereits am Smartphone lässt sich das Training sehr genau analysieren. Eine Menge an unterschiedlichen Graphen werden angezeigt, darunter auch die Herzfrequenzentwicklung anhand der Distanz oder Dauer. Auch der Geschwindigkeits- oder Höhenmeterverlauf lässt sich grafisch bereits am Smartphone darstellen. Herzfrequenzdiagramme werden ebenfalls angeboten, mit der man die Herzfrequenz mit Pace oder Höhenmetern bereits am Smartphone gegenüberstellen kann. Die Online-Plattform bietet die gleichen Funktion und einige weitere Statistiken wie z.B. die Verteilung der gelaufenen Distanz auf die Herzfrequenzzonen. Diese wird sowohl tabellarisch, als auch als Kreisdiagramm dargestellt. Auch Performancefortschritte, wie die Entwicklung der durchschnittlichen Pace pro Monat, kann man über das Portal betrachten. „Gold-Mitglieder“ (€ 34,90 pro Jahr) werden weitere Statistiken und Leistungsberichte angeboten.

4) Sonstiges

Die kostenpflichtige Version kann für einmalig € 4,99 erworben werden. Mit der Gold-Mitgliedschaft um € 34,90 Jahr werden dem Läufer auf der Online-Plattform weitere Features angeboten.

5) Fazit

Wie auch beim Endomondo Sports Tracker ist die kostenlose Version lediglich zum Testen geeignet. Die Pro-Version bietet dafür umso mehr, vor Allem die Statistiken auf dem Smartphone beeindrucken. Großes Manko ist die Intervallfunktion, die momentan nicht deren Namen gerecht wird.

PRO
CONTRA
TESTPUNKTE
Günstige Pro-Version
Intervalle
 
7 / 10
Statistiken
Trainingspläne
Umfangreiche HF-Daten
 

Screenshot Runtastic Karte während der Einheit Screenshot Runtastic Diagramm während der Einheit Screenshot Runtastic Dashboard während der Einheit

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