Hochspannung und viel Action versprechen die Hindernisläufe bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in München.
Bei den Damen wird einer Albanierin die leichte Favoritenrolle zugeschoben. Bei den Herren könnten Italiens Athleten triumphieren.
3.000 Meter Hindernis, Herren: Italiener in Favoritenrolle
Italiens Aussichten auf die Mittelstrecke reichen bis zum 3000-Meter-Hindernislauf, bei dem sie mit Ahmed Abdelwahed und Osama Zoghlami die beiden auf dem Papier schnellsten Teilnehmer stellen, die in Rom in 8:10,29 bzw. 8:11,00 Minuten Sechster und Siebter wurden.
Aber sie werden sich vor dem Franzosen Djilali Bedrani in Acht nehmen, der bei den Europameisterschaften 2018 Vierter und bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften im Jahr darauf Fünfter wurde.
Bedrani ist in diesem Jahr bisher nur 8:26,18 gelaufen, aber das Potenzial ist offensichtlich. Es ist gut möglich, dass er den Titel in französischer Hand behält, da der vierfache Champion Mahiedine Mekhissi verletzungsbedingt nicht an den Meisterschaften teilnehmen kann.
Medaillenchancen für Deutschland
Zu den weiteren Favoriten gehören der heimische Läufer Frederik Ruppert, der in diesem Jahr 8:15,58 Minuten gelaufen ist, der Spanier Daniel Arce, der 2022 eine persönliche Bestleistung von 8:14,31 Minuten aufgestellt hat, und Bedranis Landsmann Mehdi Belhadj, der in dieser Saison 8:16,35 Minuten gelaufen ist.
Final-Chancen rechnet sich auch der Deutsche Karl Bebendorf aus. Sein Teamkollege Niklas Buchholz ist hingegen krasser Außenseiter.
3.000 Meter Hindernis, Damen: Albanierin will Gold
Nach dem brillanten fünften Platz von Luiza Gega bei den Weltmeisterschaften schien eine erste Goldmedaille für Albanien im 3000-Meter-Steeplechase in greifbarer Nähe.
Die 33-jährige Gega, deren Silbermedaille bei den Europameisterschaften 2016 in Amsterdam die einzige Medaille ihres Landes ist, hat sich in diesem Sommer zur Weltklasse entwickelt und ihren Landesrekord von 9:19,93 auf 9:10,04 verbessert.
Britin schärfste Rivalin
Nach dem Diamond-League-Meeting in Monaco am Mittwochabend (10.) hat sie in München mit der Britin Lizzie Bird eine potenziell starke Herausforderin auf Gold.
Nur fünf Tage nach ihrer Bestleistung von 9:17,79 Minuten, mit der sie in Birmingham Commonwealth-Silber gewann, katapultierte sich die in Colorado lebende Bird von Platz 19 auf Platz vier der europäischen Bestenliste, als sie in Monaco in 9:07,87 Minuten die frühere Weltmeisterin Emma Coburn auf den dritten Platz verwies.
Auch die Französin Alice Finot hat ihre Zeiten im Jahr 2022 deutlich verbessert. Die Silbermedaillengewinnerin der Hallen-Europameisterschaft über 3000 m war mit einer Bestzeit von 9:45,37 in die Saison gestartet, stellte aber am 30. Juni beim Diamond-League-Meeting in Stockholm mit 9:19,59 einen französischen Rekord auf, den sie bei den Weltmeisterschaften im Vorlauf auf 9:14,34 verbesserte.
Nachdem sie im Finale in Oregon trotz eines Sturzes bei einem der Wassersprünge in 9:21,40 als Zehnte ins Ziel kam - als dritte Europäerin hinter Gega und Aimee Pratt, die in damaligem britischen Rekord von 9:15,64 Siebte wurde - wird es der 31-Jährigen in München nicht an Motivation mangeln.
Der fliegende Vogel und die in Form befindliche Pratt bilden eine britische Doppelspitze im Kampf um die Medaillen, während die Slowenin Marusa Mismas-Zrimsek - Sechste im letztjährigen olympischen Finale - ebenfalls das Potenzial für das Podium hat.
Deutschlands Trio Lea Meyer, Elena Burkhard und Olivia Gürth wird den Fokus auf eine Final-Qualifikation legen.
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