Kenia war bei der Straßenlauf-WM in Riga über die Halbmarathon-Distanz unschlagbar.
Überraschung mit Bronze durch Südafrika(Männer). Thabang Mosiako (Nedbank) jetzt Weltklasse.
Mit afrikanischen Langstrecklern aus Kenia und Äthiopien muss man immer rechnen. Doch diesmal war die Übermacht vor allem der Kenianer einfach extrem - alle drei Einzelpositionen gingen an die Läufer aus dem ostafrikanischen Hochland, dabei erneut Daniel Ebenyo als Vizeweltmeister (nach seinem Vizetitel über 10.000m in Budapest), der gewissermaßen den Sieg an Landsmann Sawe lächelnd am Schluss des Rennens "verschenkte". Ebenyo ist häufig als Starter in Südafrika bekannt, so mit seinem Sieg beim Absa-Rennen über 10km in Gqeberha im April 2023 (hier war Mosiako Dritter und blieb erstmals unter der 28-Minuten-Grenze, was eine Andeutung seiner späteren Leistungsfähigkeit zeigte).
Es scheint fast so, als ob hier eine Sogwirkung auf die Läufer vom Kap ausgegangen ist. Erstmals seit langer Zeit meldeten sich die Südafrikaner in der Weltklasse zurück (ihre letzte Medaille errangen sie 1999) und das sogleich mit fulminantem Erfolg.
Den Glanzpunkt der Teamleistung setzte ihr hoffnungsvolles Ausnahmetalent Thabang Mosiako vom Nedbank Running Club, der sich als Sechster im Weltklassefeld mit neuer persönlicher Bestleistung (erstmals unter 1 Std.!) in 59:52 min.hervorragend durchsetzte und damit den Grundstein für die ersehnte Medaillenplatzierung legte. Er wirkte auf den Punkt topfit und verbesserte seine alte PB (aufgestellt beim Sieg und Nationaltitelgewinn im Nelson Mandela Bay-Rennen 2023 mit 1:00.29 Std.) um satte 37 Sekunden ! Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis er den Nationalrekord von Stephen Mokoka(59:36 min/aus 2020) unterbieten kann.Die Fähigkeiten des Ausnahmeathleten sind vorhanden, mit 28 Jahren liegt dem Mitglied des Green Dream Teams des Nedbank Running Clubs jetzt die Laufwelt zu Füßen.
Thabang: "In 59:52 ins Ziel zu kommen, war eine neue persönliche Bestzeit und für unser Team bedeutet es soviel, eine Weltmeisterschaftsmedaille zu holen", sagte der Läufer, der unbedingt unter 1 Stunde bleiben wollte.
"Ich möchte meinem Trainer, Michael Mbambani, der Ikhamva Gruppe, dem Nedbank Running Club und der ASA für die Hilfe, dieses zu ermöglichen, danken - wir sind stolz über unser heutiges Resultat", bekannte er. Und der Trainer fügte hinzu: "Es fühlt sich wie ein Traum an"!
Mit dieser bisher besten Team-Leistung und dem historischen Gewinn einer WM-Medaille wurden noch etliche Einzelleistungen aufgestellt, die zu dem Ehrenplatz auf dem Podium führten.So der erfahrene Stephen Mokoka, konstant und zuverlässig wie immer, wurde 11. mit 1:00:29 Std.(SB), hinter ihm glänzte als 13. Elroy Gelant, der seine schon vorhandene gute Form weiter ausbaute und in 1:00:56 Std.eine neue Karriere-Bestzeit aufstellte.Und Precious Mashele blieb als19.mit 1:01:13 Std.noch in Reichweite seiner Teamkollegen, auch mit seiner Platzierung hätte es noch immer zu einer Medaille gelangt!
Ein überschwänglicher Elroy Gelant meinte, "ich bin begeistert von dem Team, wir sagten uns vorher, dass wir glaubten, eine Medaille holen zu können". Ihre Vorbereitung und der Teamgeist machten es nun möglich.
Kein Wunder, dass sich dieser Erfolg ebenso beeindruckend auf das Frauen-Team auswirkte. Nach den kombinierten Zeiten der besten drei Läuferinnen erreichten die RSA-Frauen einen beachtlichen 4. Mannschaftsrang, lediglich 11 Sekunden hinter dem GB-Team, das sich die Bronzemedaille sicherte.
Beste RSA-Läuferin wurde diesmal Cacisile Sosibo (10.in 1:09:31 Std./SB) vor Glenrose Xaba (12.in 1:09:47 Std.) und der Bestzeit laufenden Cian Oldknow (1:10:08 Std.). Kesa Molotsane wurde 45. mit 1:15:19 Std.
Wo blieben die Europäer? Bester Franzose wurde der pfeilschnelle Jimmy Gressier als Fünfter knapp vor Mosiako, doch sein Team war nicht durchschlagend. Als 17.folgte der Italiener Riva. Die Deutschen mit Bienenfeld (32.) und Europameister Richard Ringer erst als 38. mit 1:02:47 Std. Kurz danach der Österreicher Vojta als 42. (1:02:55 Std.) und Peter Herzog als 50.(1:03:47).
Bei den Frauen positionierten sich auf Rang 7+9 zwei Läuferinnen aus GB knapp vor der besten RSA-Teilnehmerin. Eine Läuferin aus Frankreich auf Rang 30, als 33. folgte Julia Mayer (Österreich) und auf den Plätzen 36 + 37 noch zwei Teilnehmerrin nen aus Norwegen. Deutsche Frauen fehlten gänzlich !
Ergebnisse Strassenlauf-WM 2023
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