Der kommende Marathonsonntag hat es in sich:
Neben dem Vienna City Marathon sind der London und Rotterdam Marathon prall gefüllt mit Weltklassläufer und -läuferinnen.
Ziel: Landesrekord und Weltrekord
In London sind alle Augen auf Debütant Mo Farah gerichtet und die Jagd nach Weltrekorden. Für die kommt Doppelolympiasieger Farah vor heimischer Kulisse aber nicht in Frage. Der Brite hat den fast 30 Jahre alten Landesrekord von Stefe Jones (2:07:13 h) im Visier. Gleich vier Minuten schneller soll die hochklassige Konkurrenz aus Afrika laufen. Weltrekordler Wilson Kipsang (2:03:23 h) steht ebenso an der Startlinie, wie Geoffrey Mutai, der mit 2:03:02 Stunden auf nicht rekordtauglicher Strecke in Boston, die bisher schnellste Marathonzeit lief.
Doch auch hinter dem Duo lauert geballte Qualität: Streckenrekordhalter Emmanuel Mutai (PB 2:03:52 h / Kursrekord 2:04:40 h) hat ebenso hohe Siegambitionen wie das äthiopische Duo Ayele Abshero (2:04:23 h) und Tsegaye Mekonnen. Letzterer beeindruckte im Jänner in Dubai mit U 20 Weltrekord von 2:04:32 Stunden. Weltmeister und Olympiasieger Steven Kiprotich (Uganda) steht ebenfalls am Start und sollte seine Bestzeit von 2:07:20 Stunden erheblich verbessern.
Alles offen
Nicht minder stark besetzt ist das Damenfeld. Drei Läuferinnen mit Bestzeiten unter 2:20 Stunden konnten vom Organisationsteam verpflichtet werden. Darunter auch die neue Halbmarathon-Weltrekordlerin Florence Kiplagat (PB's 65:12 min, 2:19:44 h). Olympiasiegerin Tiki Gelana ist mit einer Bestzeit von 2:18:58 Stunden die Beste im Feld. Auch die Kenianerin Edna Kiplagat (2:19:50 h) ist bereits unter 2:20 Stunden gelaufen. Titelverteidigern Priscah Jeptoo wird sich 2014 erneut in Greenwich an den 42,195 km versuchen. Die Kenianerin hegt Ambitionen auf den "inoffiziellen Marathonweltrekord" der Britin Paula Radcliffe, der bei 2:17:42 Stunden steht. Wieso inofiziell? Radcliffe lief 2003 in London mit männlichem Tempomacher 2:15:25 Stunden. Die zweitbeste Marathonzeit liegt bei 2:17:42 Stunden und wurde 2005 ebenfalls von Radcliffe gelaufen, damals jedoch ohne Tempomacher. Unterbietet Jeptoo oder eine andere Läuferin am Sonntag diese Zeit, wäre es zumindest die schnellste Zeit einer Dame ohne männliche Unterstützung.
Ein anderes Ziel hat die Äthiopierin Tirunesh Dibaba, die in London das schnellste Marathondebüt einer Läuferin absolvieren möchte. Auch dieser Rekord ist im "Besitz" von Paula Radcliffe: 2:18:56 Stunden, gelaufen 2002 in London.
"Weltrekord-Geheimfavorit" in Rotterdam
Stark in den Hintergrund rückt da das Elitefeld beim parallel stattfindenden Rotterdam Marathon. Vier Läufer mit Bestzeiten unter 2:06 Stunden sind gemeldet. Darunter auch Eliud Kipchoge, der mit einer Bestzeit von 2:04:05 Stunden der sechstschnellste Läufer in der Geschichte des Marathons ist. Dem Kenianer ist eine Zeit in der Nähe des Weltrekordes zuzutrauen. Gut möglich, das er am Sonntag den Stars aus London die Show stehlen könnte.
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