Erstmals seit über 20 Jahren konnten im Hochsprung wieder zwei Athleten innerhalb einer Saison eine Höhe von 2,40 Meter überqueren. Diese Ausgangslage ließ auch bei den Freiluftweltmeisterschaften in Moskau auf eine hochkarätige Konkurrenz erhoffen.
Die Erwartungen wurden nicht nur überfüllt, sondern sogar übertroffen. Die zwei Verantwortlichen Bohdan Bondarenko (Ukraine) und Mutaz Essa Barshim (Katar) blieben bis zur 2,41 Meter-Marke fast unbeschadet. Zudem gesselte sich mit dem Kanadier Derek Drouin ein Dritter dazu, der überraschend 2,38 Meter übersprang.
Bondarenko springt zu Gold
Während Drouin bei 2,41 Metern keine Chance mehr hatte, meisterte Bondarenko die Hürde im 2. Versuch. Mutaz Essa Barshim ließ sich nach einem Fehlversuch sogar 2,44 Meter auflegen. Die konnte der 22-Jährige jedoch knapp nicht mehr bewältigen. Barshim ist mit der Silbermedaille der erste Medaillengewinner seines Landes, der auch in Katar geboren war. Bondarenko versuchte sich danach noch drei mal an der Weltrekordhöhe von 2,46 Metern - jedoch vergeblich. Der russische Olympiasieger Ivan Ukhov ging mit 2,35 Meter leer aus. Eine Marke die bei den vergangenen Weltmeisterschaften in Daegu und Berlin sogar zu Gold gereicht hätte.
Franzose Mekhissi verhindert Kenias Dreifachsieg
Erwartungsgemäß dominant waren auch Kenias Hindernisläufer. Nachdem bei den Damen bereits deren Landsfraun mit Gold- und Silber vorgelegt haben, holten sich auch bei den Herren mit Ezekiel Kemboi (8:06,01 min) und Conseslus Kipruto zwei Kenianer die ersten zwei Plätze. Der Weltjahresschnellste Kemboi hielt auf einer schnellen letzten Runde seinen Landsmann Kipruto genauso in Schach, wie den Franzosen Mahiedine Mekhissi-Benabbad, der nach Olympia 2008 und 2012, sowie der WM 2011 bereits zum 4. Mal bei einem globalen Großereignis auf das Podest lief. Für Kenias drittes heißes Eisen, Paul Kipsiele Koech, der bereits neun Mal in seiner Karriere unter der Acht-Minuten-Marke blieb, reichte es nur zu Platz 4. Für Kemboi war es bereits der 3. WM-Titel in Serie.
Über 1500 Meter reichte es bei Kenias Damenteam hingegen nur zu Bronze. Schwedens Äthiopien-Import Abeba Aregawi läuft in 4:02,67 Minuten vor Jennifer Simpson (USA) und Hellen Onsando Obiri (Kenia) zum Titel.
Hejnová eine Klasse für sich
Der 400-Meter-Hürdenlauf war bei den Damen eine ganz klare Angelegenheit der Weltjahresschnellsten Zuzana Hejnová. Die Olympiadritte unterstrich im Finallauf ihre aktuelle Dominanz mit persönlicher Bestzeit von 52,83 Sekunden. Über eine Sekunde betrug der Rückstand des US-Duos Dalilah Muhammad und Lashinda Demus auf den weiteren Medaillenrängen. Eine Fotofinish entschied hingegen im Hürdenfinale bei den Herren zu Gunsten von Jehue Gordon. Der Mann aus Trinidad & Tobago lief in 47,69 Sekunden zur Weltjahresbestleistung. Nur eine Hundertsel dahinter US-Star Michael Tinsley. Bronze holt sich überraschend der Serbe Emir Bekric, mit nationalem Rekord von 48,05 Sekunden.
Im Dreisprung sichert sicht die kolumbianische Olympiasiegerin Caterina Ibargüen mit 14,85 Metern Gold vor der Russin Ekaterina Koneva und Titelverteidigerin Olha Saladuha (Ukraine).
Kommentar schreiben