Das war ein SALOMON ZUGSPITZ ULTRATRAIL der Extreme!

Die 5. Auflage des Trailrun-Events am Fuße der Zugspitze war gezeichnet von starken Regenfällen sowie Neuschnee in den höheren Lagen und endete mit der Rekordteilnehmerzahl von über 2000 Athleten aus 50 Nationen, dem Überraschungssieg durch Michael Arend bei den Männern sowie einem überlegenen Favoritensieg durch Simona Morbelli bei den Frauen.

Extrem schlechte Wetterverhältnisse mit Schneefall ab einer Höhe von 1800 Metern und Dauerregen machten den Athleten allerdings schwer zu schaffen. Neue Rekordzeiten waren bei diesen schwierigen Streckenverhältnissen nicht zu erwarten, dafür aber war die 5. Auflage des SALOMON ZUGSPITZ ULTRATRAIL eine ganz besondere Herausforderung an Mensch und Material.

Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Nein, diese Sportlerweisheit zählte am Samstagmorgen nicht unbedingt. Es goss wie aus Kübeln, die Temperaturen kletterten selbst im Tal nicht über 6 Grad und die Schneefallgrenze sank über Nacht auf 1800 Meter, so dass Veranstalter und Streckenchef aus Sicherheitsgründen kürzere und nicht so hoch hinauf führende Alternativrouten wählten. Eine Entscheidung, die bei den Teilnehmern großen Zuspruch fand und der guten Stimmung auf der Strecke sowie im Ziel keinen Abbruch tat.

„Das war einfach unglaublich. Mit einem Platz unter den ersten Fünf habe ich im besten Fall spekuliert. Aber von meinem Sieg bin ich selber völlig überrascht“, jubelte Michael Arend, als er nach 9:44,08 Stunden und 90,9 Kilometern die Ziellinie in Grainau überquert hatte. Der Kemptener („Ich bin noch nie so weit gelaufen“) wusste um die Stärke des Berliners Benjamin Bublak im Downhill. Und griff so beim Anstieg zur Talstation Längenfelder an. „Ich bin mit langen Schritten Vollgas gelaufen“, erklärte der 33-Jährige, der nach einer Hand voll Stürzen am verschneiten Scharnitzjoch mit blutenden Knien ins Ziel kam. 6 Minuten vor Bublak und fast 10 Minuten vor dem Franzosen Lussis Bernard. Besonders der zweitplatzierte Bublak, im Vorjahr noch beim Basetrail am Start, lüftete das Geheimnis seiner Leistungssteigerung. Seit einem halben Jahr studiert der 27-Jährige in Innsbruck und findet dort ein ideales Trainingsgelände vor.

Beim Ultratrail der Frauen nutzte die Italienerin Simona Morbelli die Chance zur Revanche. Im Vorjahr hatte sich Morbelli auf Siegkurs liegend kurz vor dem Ziel verlaufen und war disqualifiziert worden. „Ich habe mich ein Jahr geärgert. Darum bin ich zurückgekommen, um mir den Sieg zu holen“, sagte sie erschöpft und überglücklich nach ihrem Sieg in 11:11,13 Stunden. Den zweiten Platz sicherte sich die Britin Sophie Grant (11:59,11) vor Helene Ogi aus der Schweiz (12:12,16).

Superschnell ging es auch auf den kürzeren Distanzen zur Sache. Auf dem Basetrail (19,1 km), der neu-eingeführten Strecke mit Startort Garmisch-Partenkirchen, setzte sich Markus Mingo (1:47,02) vor dem Immenstädter Benedikt Abel (1:49,43) und Marius Förster (München, 1:53,38) durch. Bei den Frauen war die Zwieselerin Sabine Wallner (2:25,54) nicht zu stoppen. Für die Skilangläuferin aus dem bayrischen Wald war es der erste Sieg in ihrem erst zweiten Trailrun. Die weiteren Plätze auf dem Podium sicherten sich Christin Hopf (2:29,10) und Marie Meixner (2:30,07).

Beim Basetrail XL (29,7 km, Startort Mittenwald) musste sich der erst 19-jährige Lukas Sörgel (Team SALOMON Deutschland) nur dem Schweizer Routinier Walter Manser geschlagen geben. Während der 38-jährige St. Gallener blendend mit den schwierigen Streckenverhältnissen zurechtkam, haderte Sörgel mit der verkürzten Streckenführung. „Zum Schluss wurde es irgendwie unübersichtlich. Dennoch bin ich zufrieden, auch mit der Vorbereitung auf die SALOMON 4 TRAILS“, sagte Sörgel. Auf Rang drei lief Kirill Rusin aus Novosibirsk (Russland) in 2:41,41 Stunden ins Ziel.

Vorjahressiegerin Tina Fischl setzte sich bei den Frauen in einer Zeit von 3:06,16 Stunden in beeindruckender Manier vor Emöke Pàal (3:21,55 Stunden und Anke Friedl (3:30,18) durch – und wiederholte damit ihren Triumph aus dem Vorjahr. Die amtierende Deutsche Berglaufmeisterin in ihrer Altersklasse zeigte sich angesichts der technisch schwierigen Downhills froh, „nicht gestürzt zu sein.“

Beim Supertrail der Männer (54,1 km, Startort Leutasch) bestimmte zunächst ein Quartett das Geschehen, ehe der spätere Sieger Christoph Lauterbach (Thurnau) das Tempo erhöhte und mit einer starken Leistung im Anstieg zur Talstation Längenfelder den Sieg in 5:15,54 Stunden perfekt machte. Mit großem Abstand folgten Tim Wortmann (5:41,22, Markdorf) und der Aalener Matthias Baur (5:42,14). „Nach dem Ferchensee zog sich alles auseinander. Durch die Verkürzung der Strecke wurde für mich das Tempo zu hoch“, gestand der 32-jährige Wortmann (UVU Racing Team).

 

Bei der Frauenkonkurrenz wollte Siegerin Alexandra Raddatz (Hannover) aufgrund der Wetterverhältnisse zuerst gar nicht an den Start gehen. Tat es aber dennoch, um für den GORE-TEX® TRANSALPINE-RUN Erfahrung zu sammeln, und gewann schließlich souverän in 6:41,17 Stunden vor Magdalena Martini (6:58,59) und Rebekka Baldauf (7:04,31). „Ich habe mich gefühlt wie beim Tough Mudder, diesem Schlammlauf in England“, gestand die gelernte Triathletin: „Und ehrlich gesagt, war die Schneepassage auf dem Scharnitzjoch für mich persönlich etwas zu ambitioniert, da ich technisch nicht so stark bin.“

Ziemlich eng ging es im Supertrail XL der Männer (69,2 km, Startort Ehrwald) zu. Der Würzburger Matthias Krah setzte sich in 7:34,06 Stunden vor dem Tschechen Martin Strelka (7:37,14) und dem Italiener Gerald Hermann Plaickner (7:40,50) durch. Ein Spaziergang war die Angelegenheit aber nicht.

Im Anstieg zur Eibsee-Alm hatte sich Krah abgesetzt, wurde bei Kilometer 40 aber von Strelka wieder aufgelaufen. Die Entscheidung fiel dann am Aufstieg zur Talstation Längenfelder.

Wetter hin oder her. Für die gebürtige Ungarin Ildikó Wermescher spielte das keine Rolle. „Das hat doch Spaß gemacht, ich laufe lieber im Matsch als über Schotter“, lachte die 50-Jährige nach ihrem Sieg im Supertrail XL der Frauen in 8:27,44 Std. vor der Tschechin Hana Krajnikova (8:31,35) und Nathalie Walter (9:42,04). Die Siegerin des Ultra-Trails von 2012 und 2013, die mittlerweile in Landsberg am Lech wohnt und für die Deutsche Trail-Nationalmannschaft startet, zeigte sich locker: „Schade, dass einige Berge nicht mehr drin waren, aber es war auch ziemlich kalt.“

Fotos (C) Klaus Fengler & Kelvin Trautman


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