Großartiger Sport und neuer Teilnehmerrekord mit 2013 Athleten aus 46 Nationen, tolle Atmosphäre.
Und mit dem Radolfzeller Stephan Hugenschmidt gab es einen absolut würdigen Sieger. Das ist das Fazit des 4. SALOMON ZUGSPITZ ULTRATRAIL 2014 in Grainau, der am Sonntagmorgen zu Ende ging. „Das ist einfach unglaublich, dass ich nach meinem Sieg im Vorjahr im BASETRAIL jetzt auch den ULTRATRAIL gewinnen konnte. Das war mein erster 100 Kilometer-Lauf überhaupt“, jubelte Stephan Hugenschmidt im Ziel in Grainau.
Und als wenn der souveräne Triumph des 28-jährigen Wahl-Schweizers noch nicht genug wäre, er verbesserte die bisherige Rekordzeit von 2011 noch um knapp 20 Minuten. Mit 10:36.50 Stunden eine Wahnsinnszeit, die wohl für einige Jahre nicht geknackt werden dürfte. Schnellste Frau über die 100 km wurde Anne-Marie Flammersfeld (St. Moritz) in 13:53.21 Stunden, die sich lange einen Zweikampf mit der Italienerin Simona Morbelli lieferte.
Stephan Hugenschmidt war längst im Ziel, gab Interviews und wartete auf die Siegerehrung, da war der Spanier Clemente Mora Cris aus San Sebastian noch immer nicht im Ziel. 37 Minuten Abstand lagen zwischen dem Sieger und dem Zweiten, mit weiteren 20 Minuten Rückstand folgte der Engländer Dan Doherty (Team UVU Racing) auf Rang drei. Da lagen echte Welten dazwischen und unterstreichen das extrem hohe Leistungsniveau von Hugenschmidt.
Der ließ zunächst der Konkurrenz den Vortritt. „Bei Kilometer 20 oder 30 spielen Platzierungen keine Rolle. Ein Ultra beginnt erst bei Kilometer 50“, begründete der Wahl-Schweizer seine anfängliche Zurückhaltung. „Das Anfangstempo war allerdings auch verdammt hoch“, meinte Hugenschmidt, der für Team Trailschuhe von Salomon">Salomon Deutschland ins Rennen ging. Dafür verantwortlich dürfte wohl der junge Mirco Berner gewesen sein. „Ein echtes Talent, er hat wirklich ein hohes Tempo angeschlagen, aber an der Ehrwalder Alm war er plötzlich nicht mehr da“, sagte Hugenschmidt. Der danach bis ins Ziel in Grainau ein einsames, aber höchst erfolgreiches Rennen lief. Eine lockere Angelegenheit war es indes nicht. „Der Druck war hoch für mich. Als ich meine Startnummer 1 abgeholt habe, war ich doch etwas nervös. Dazu kommt, dass der SALOMON ZUGSPITZ ULTRATRAIL unglaublich renommiert ist. Die Erwartungen waren hoch an mich“, meinte Hugenschmidt.
Dass ein Trailrun nicht mit einem Wüstenlauf oder einem 100 Kilometerlauf ohne Höhenmeter zu vergleichen ist, mussten zwei erklärte Mitfavoriten bitter erfahren. Der US-Amerikaner Michael Wardian lag immerhin lange Zeit auf Rang sechs und musste dann abbrechen. Der Marokkaner Mohamad Ahansal erlebte dagegen gleich von Beginn an einen ganz schwarzen Tag und stieg bei Kilometer 40 ebenfalls aus. „Es war einfach nicht mein Tag heute, von Beginn an habe ich nicht mein Tempo finden können“, so Ahansal nach dem Rennen.
Fotos (C) Klaus Fengler
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