Ein neuer Meilenstein im Ultra-Triathlon: Weltrekord in Bad Radkersburg.
Dieses Wochenende stand Bad Radkersburg im Zeichen des Ultra-Triathlon World Cups, und die Welt der Ausdauersportler erlebte ein Spektakel der Superlative. Bei der vierten Auflage des renommierten Wettbewerbs, der in der internationalen Szene als einer der härtesten seiner Art gefeiert wird, gab es nicht nur strahlende Sieger, sondern auch einen neuen Weltrekord zu bestaunen.
Sabina Bartecka bricht den Weltrekord im DOUBLE ULTRA TRIATHLON
Die 47-jährige Polin Sabina Bartecka triumphierte beim DOUBLE ULTRA TRIATHLON in beeindruckender Manier. Trotz sengender Hitze bewies sie eiserne Nerven und unglaubliche Ausdauer, als sie die Ziellinie nach 22 Stunden, 55 Minuten und 19 Sekunden überschritt – eine Zeit, die einen neuen Weltrekord markiert. Doch sie war nicht die einzige, die Geschichte schrieb: Der 33-jährige Russe Max Kniazew, der die Herrenwertung dominierte, hielt die Zuschauer bis zur letzten Minute in Atem. Mit einer Endzeit von 19 Stunden, 27 Minuten und 26 Sekunden lag er lange Zeit auf Kurs für die Bestmarke und bewies damit, dass auch in diesem Extremsport das Unmögliche greifbar ist.
Extrembedingungen: Die Herausforderungen des DOUBLE ULTRA TRIATHLONS
Im DOUBLE ULTRA TRIATHLON werden die Grenzen des menschlichen Körpers ausgelotet: 7,6 Kilometer Schwimmen, gefolgt von 360 Kilometern Radfahren unter glühender Sonne, und schließlich ein Doppel-Marathon von 84 Kilometern – alles ohne Pause. Sowohl Bartecka als auch Kniazew legten mit starken Radzeiten den Grundstein für ihren Erfolg, doch die wahre Entscheidung fiel beim Laufen. Kniazew, der trotz Magenproblemen ein Tempo vorlegte, das seinesgleichen sucht, bewältigte die 84 Kilometer in nur 7 Stunden und 24 Sekunden. Bartecka zog in 8 Stunden und 10 Minuten fast wie ein Uhrwerk nach. Beide sammelten wertvolle Punkte für den Ultra-Triathlon-Weltcup der International Ultra Triathlon Association (IUTA).
Triumph im TRIPLE ULTRA TRIATHLON: Waldemar Konczaks Comeback
Doch es ging noch extremer: Beim TRIPLE ULTRA TRIATHLON, der ebenfalls Teil des IUTA-World Cups ist, mussten die Athleten die dreifache IRONMAN-Distanz bewältigen. Der 41-jährige Pole Waldemar Konczak, der beim TRIPLE ULTRA in Lehnsahn (GER) nur knapp vor dem Ziel entkräftet aufgeben musste, war in Bad Radkersburg fest entschlossen, seine Saison mit einem Sieg zu krönen. Mit einer Zeit von 38 Stunden, 40 Minuten und 10 Sekunden gelang ihm ein beeindruckender Triumph – eine wahre Meisterleistung, die ihm nach seinem unglücklichen Rückschlag in Deutschland nun den ersehnten Erfolg brachte. Bei den Frauen blieb dieses Jahr kein Teilnehmer am Start.
Erfolg im SINGLE ULTRA TRIATHLON: Sebastian Bartosik dominiert
Auch der SINGLE ULTRA TRIATHLON, der „nur“ die klassische IRONMAN-Distanz von 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42 km Laufen umfasst, forderte die Athleten bis aufs Äußerste. Hier triumphierte erneut ein Pole: Der 38-jährige Sebastian Bartosik sicherte sich den Sieg in 10 Stunden, 46 Minuten und 21 Sekunden. Er setzte sich gegen seinen Landsmann Grzegorz Pysz und den Slowenen Gregor Gombosi durch. Österreichs bester Athlet, Gerald Brettenhofer aus der Steiermark, verpasste knapp das Podium und belegte Platz 4. Doch die Gastgeber konnten sich letztlich doch über einen Heimsieg freuen: Petra Illmer, eine Obersteirerin, gewann das Frauenrennen mit einer beeindruckenden Endzeit von 13 Stunden, 9 Minuten und 58 Sekunden.
Rekordbeteiligung und starke Leistungen bei extremen Bedingungen
Das Event war ein voller Erfolg: Mit einem Rekordfeld von 75 Athleten aus 15 Nationen, darunter der Brasilianer Rodrigo Vidolin, der trotz eines schweren Sturzes weiterkämpfte, wurde Bad Radkersburg zum Epizentrum des Ultra-Triathlons. Die rund 1000 anwesenden Fans sorgten für eine unvergleichliche Atmosphäre, die Veranstalter Andreas Wünscher zu Tränen rührte: „Als wir vor vier Jahren hier anfingen, hätten wir nie gedacht, dass wir heute Weltrekorde feiern können – vor allem unter diesen extremen Bedingungen. Unser Sport ist eine Familie, und das hat sich dieses Wochenende einmal mehr gezeigt. Sport verbindet, und jeder, der hier an den Start geht, ist ein Held.“
Ultra-Triathlon: Strenge Regeln und echte Weltrekorde
Im Ultra-Triathlon sind Weltrekorde keine leeren Versprechen. Während es bei herkömmlichen Triathlons Toleranzen bei den Streckenlängen gibt, ist das Regelwerk im Ultra-Triathlon rigoros und präzise vorgegeben. Die Strecken müssen exakt vermessen sein, um sicherzustellen, dass die Athleten tatsächlich die volle Distanz zurücklegen. Nur so können ihre Leistungen auch wirklich als Weltrekorde anerkannt werden. Zudem werden diese Bestmarken nur akzeptiert, wenn Dopingkontrollen durchgeführt wurden – eine Maßnahme, die den sportlichen Wettbewerb fair und sauber hält. Die Veranstalter in Bad Radkersburg haben dafür gesorgt, dass alle diese strengen Kriterien erfüllt wurden.
Fazit: Ein Wochenende für die Geschichtsbücher
Das Ultra-Triathlon-Wochenende in Bad Radkersburg wird als ein herausragendes Ereignis in die Annalen des Sports eingehen. Neue Weltrekorde, heldenhafte Leistungen und ein starkes Teilnehmerfeld haben gezeigt, dass der Ultra-Triathlon nicht nur ein Wettkampf ist, sondern eine Feier der menschlichen Willenskraft und Ausdauer. Bad Radkersburg hat sich einmal mehr als idealer Austragungsort für diesen anspruchsvollen Sport bewiesen, und die Athleten, die diese Herausforderungen gemeistert haben, können stolz auf ihre Leistungen sein.
Die nächste Auflage dieses außergewöhnlichen Events wird mit Sicherheit mit Spannung erwartet – denn nach diesem Wochenende wissen wir: In Bad Radkersburg ist nichts unmöglich.
Fotos: © Veranstalter
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