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Großglockner Besteigung: Normalweg als spannende Rundkurs-Variante
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Beschreibung
Die meisten Bergsteiger wählen bei einer Hochtour über den Normalweg auf den Großglockner die identische Route für den Aufstieg und den Abstieg.
Das ist aber grundsätzlich nicht unbedingt notwendig. Denn für den Weg bis zur Adlersruhe gut 300 Höhenmeter unter dem 3.798 Meter hohen Gipfel gibt es zwei klassische Aufstiegsrouten, die von der Schwierigkeit identisch sein.
Für eine abwechslungsreiche Hochtour empfiehlt sich demnach eine Kombination aus diesen Routen.
Hier wird die Variante mit Aufstieg vom Lucknerhaus über die Stüdlhütte zur Erzherzog-Johann-Hütte (Adlersruhe) und Abstieg über die Hohenwartscharte, Salmhütte und Glorer-Hütte retour zum Startpunkt vorgestellt.
Ein weiterer interessanter Nebeneffekt: Bei dieser Rundtour werden alle sechs relevanten Hütten bzw. Einkehrmöglichkeiten erreicht.
Route für die Großglockner Rundtour:
- Start beim Lucknerhaus
- Auf der Forststraße zur Lucknerhütte (1 bis 1:30 Stunden)
- Von der Lucknerhütte zur Stüdlhütte (1 bis 1:30 Stunden)
- Von der Stüdlhütte zur Erzherzog-Johann-Hütte (2 bis 2:30 Stunden), im oberen Abschnitt mit Klettersteig (B)
- Von der Erzherzog-Johann-Hütte über das Glocknerleitl auf den Grat und über den Kleinglockner und eine schmale Scharte zum Großglockner:
Dauer: 1 Stunde bis 3 Stunden. Stark abhängig vom "Verkehr" auf dem Grat und von den Fähigkeiten. Bei guten Bedingungen und guter Kondition ist der Aufstieg von der Adlersruhe bis zum Gipfel sogar in unter einer Stunde möglich. Wer sichert und wenig Erfahrung hat, kann aber auch schon mal 2 bis 3 Stunden benötigen. - Abstieg auf dem gleichen Weg bis zur Erzherzog-Johann-Hütte. Die Dauer ist in etwa identisch wie mit dem Aufstieg.
- Bei der Erzherzog-Johann-Hütte trennen sich nun Aufstiegsweg und Abstiegsweg. Nun unterhalb de Hohenwartkopfs zur Hohenwartscharte (30 bis 45 Minuten).
- Von der Hohenwartscharte über einen Klettersteig (B) abstiegen (15 Minuten).
- Nun ist der alpine Abschnitt beendet. Es folgt nun ein Wanderweg über die verfallenen Salmhütten zur Salmhütte (30 bis 60 Minuten).
- Von der Salmhütte rund 200 Höhenmeter in den Leitelbach absteigen und danach wieder 200 Höhenmeter bergauf Richtung Glatzberg und weiter zur Salmhütte (60 bis 90 Minuten).
- Von der Salmhütte bergab auf einem Wanderweg zum Lucknerhaus (45 bis 75 Minuten).
Zeitangaben: Gehtempo eines "durchschnittlichen" Bergsteigers.
Bei sehr guter Kondition und frühem Start als Tagestour möglich, ansonsten auf zwei Tage aufteilbar mit Übernachtung in der Stüdlhütte oder Adlersruhe.
Auf- und Abstiegsweg können natürlich auch getauscht werden: Großglockner via Salmhütte
Strecke inkl. Karte:
Schwierigkeit der Besteigung:
Die Schwierigkeit der Tour ist stark von den Bedingungen abhängig.
Der Weg bis zum Einstieg in das Glocknerleitl kurz nach der Erzherzog-Johann-Hütte sollte normalerweise keine große Herausforderung darstellen, ansonsten droht auf den letzten 300 Höhenmetern definitiv Überforderung.
Das Glocknerleitl kann je nach Schneelage durchaus anspruchsvoll sein. Viel Schnee ist oftmals sogar einfacher, als wenig Schnee. Ich bin das Glocknerleitl mittlerweile sechs Mal Mitte Juni in unterschiedlichen Jahren gegangen. Erst bei der sechsten Tour bemerkte ich, dass es hier sogar Fixseile gibt, da der Schnee aufgrund der sehr heißen Tage zuvor derart weggebrannt ist und diese demnach zwingend notwendig für den Einstieg in den Gipfelgrat sind.
Auch der Gipfelgrat kann herausfordernd sein, zumindest bei weichem und matschigem Schnee. Mitten im Hochsommer hat man hier zumeist schneefreien Fels. Im Frühsommer oder nach Schneefall sind hingegen die Bedingungen deutlich unberechenbarer.
Der Übergang vom Kleinglockner auf dem Großglockner ist auf der Scharte mit schmalem Weg die "psychologische" Schlüsselstelle.
Der Abstieg vom Gipfel zur Adlersruhe ist mindestens genauso herausfordernd wie der Aufstieg. Die Abstiegsroute von der Adlersruhe über die Salmhütte und Glorer-Hütte ist von der Schwierigkeit etwa vergleichbar wie die Aufstiegsroute, hat aber 200 positive Höhenmeter auch im Abstieg.
Höhenprofil:
Ausrüstung für den Großglockner:
Die benötigte Ausrüstung ist stark vom Leistungslevel abhängig.
Es gibt viele Solo-Bergsteiger, die ohne Kletterausrüstung den Normalweg bestreiten.
Als Schuhwerk sind Bergschuhe mit guter und griffiger Sohle zu empfehlen.
Verpflegung benötigt es nicht sehr viel, da es viele Einkehrmöglichkeiten gibt. Demnach sollte hier Gewicht gespart werden. Kleidung je nach Wetterlage einplanen.
Wird für den Großglockner Normalweg ein Seil benötigt?
Bei "guter Hochtouren-Erfahrung" ist der Großglockner problemlos auch ohne Seil besteigbar, ansonsten ist ein Aufstieg als Seilschaft empfehlenswert.
Gesichert wird ohnehin erst ab dem Glocknerleitl. Auf dem Gipfelgrat gibt es zahlreiche Stangen, die zur Sicherung genutzt werden.
Die Spaltengefahr im Ködnitzkees ist mittlerweile durch das Abschmelzen des Gletschers ziemlich gering.
Großglockner im Winter bzw. als Skitour:
Auch im Winter bis etwa Ende Mai bzw. Anfang Juni sind Skitouren auf dem Glockner möglich. Die Route über die Hohenwartscharte ist angeblich etwas lawinengefährdeter als die klassische Route über die Stüdlhütte.
Anreise und Parken:
Über eine mittlerweile leider ziemlich teure Asphalt-Mautstraße (12 Euro für einen halben Tag) von Kals am Großglockner zum Lucknerhaus. Dort gibt es eine riesige Schotter-Parkfläche.
Großglockner Besteigung: Normalweg als spannende Rundkurs-Variante: Alle Informationen
- Als Zweitagestour mit Hüttenübernachtung möglich
- Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln bis zum Talort möglich
- Durchgehend markierte Route
- Einkehrmöglichkeit(en) entlang der Route
- Eispickel erforderlich
- Felskontakt entlang der Route
- Helm zu empfehlen
- Kostenpflichtiges Parken oder Maut
- Mit Gletscherkontakt
- Rundtour
- Schotter-Passagen
- Seilsicherung erforderlich
- Steigeisen erforderlich
Route (GPX-Strecke): Großglockner Besteigung: Normalweg als spannende Rundkurs-Variante
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