Wenn die „Strohwitwe“ eine „Laufmasche“ hat und Graz „Murnockerl XXL“ serviert, dann heißt es „Gib Gummi“ und „Volles Rohr“. Aber „Vorsicht Stufen“, denn hier geht’s „Up and Down“ – so könnte eine Einleitung anlässlich des 1. E-Grazathlon lauten, der am Samstag, dem 15. Juni über die Bühne geht.
Dabei handelt es sich um eine Anspielung auf die Namen der Hindernisse, die bei der härtesten Sightseeingtour Österreichs überwunden werden müssen. Na dann los: „beat the city“ und „Schlag den Haas“!
Graz. Was den E-Grazathlon so besonders macht, ist leicht erklärt: Während Hindernisläufe meist in der Peripherie einer Stadt stattfinden, läuft man in Graz mitten durch die Innenstadt und erlebt die touristischen Hotspots einmal ganz anders. Auch Schlossberg, Stadtpark und natürlich der Augarten, wo sich das Start-/Ziel-Gelände befindet, werden von den Läufern passiert. Am Samstag, dem 15. Juni 2013, mit Start ab 18 Uhr feiert der E-Grazathlon seine Premiere und damit auch die härteste „Sightseeingtour“ Österreichs. Diese führt auf der Laufstrecke zu den schönsten Grazer Sehenswürdigkeiten wie Rathaus, Uhrturm, Freiheitsplatz und Karmeliterplatz. 15 spektakuläre und kräfteraubende Hindernisse mit teils fantasievollen Namen stellen sich auf der knapp 10 km langen Strecke den Läuferinnen und Läufern in den Weg. Die Namen stammen übrigens von der Fangemeinde: Im Zweiwochen-Takt wurden und werden beim E-Grazathlon online die Hindernisse vorgestellt. Dank hunderter Vorschläge aus der Community stehen die Namen der ersten neun Hindernisse bereits fest: „Die Strohwitwe“, „Die Laufmasche“, „Vorsicht Stufen“, „Volles Rohr“, „Murnockerl XXL“, „Full House“, „Gib Gummi“, „Up and down“ sowie „Tutti Paletti“. Wer sich die Hindernisse auf der E-Grazathlon-Website ansieht, wird merken: Hier geht’s zur Sache. Oder wie soll man sonst sagen, wenn Läufer über 1000 Autoreifen klettern oder 400 gestapelte Europaletten überwinden müssen?
Action pur
Das macht auch den Reiz für die Zuseher aus, die aufgrund der gestaffelten Startblöcke Zeit haben, die Läufer an mehreren Orten bei verschiedenen Hindernissen in Aktion erleben können. Tausende Zuschauer werden hautnah dabei sein und für fantastische Stimmung sorgen. Schon über 700 Nennungen aus 15 Nationen sind eingegangen, und täglich werden es mehr. Veranstalter Manfred Rath von CompanyCode rechnete bislang vorsichtig mit 800 Teilnehmern: „Alles darüber ist ein guter Erfolg. Und momentan sieht`s so aus, als ob wir die Tausendermarke knacken werden.“ Das könnte sich ausgehen, schließlich ist noch bis 12. Juni Zeit, sich anzumelden.
Trophäen
Für ihr Startgeld bekommen die Teilnehmer neben dem Erlebnis der Sonderklasse ein materielles Startpaket wie üblich. Darin darf das schicke schwarze „I beat the city“-T-Shirt natürlich nicht fehlen. Auf die Schnellsten in den Wertungen (Männlich/Weiblich/Teams) warten überdies hochwertige Timex-Uhren. Die schnellste Dame und der schnellste Herr des Tages erhalten eine Designer-Trophäe, entworfen von Bernd Karlsböck. Der junge Designer ist Absolvent der FH Joanneum Studiengang Industrial Design, lebt und studiert derzeit in London.
Schlag den Haas!
Ein Höhepunkt ist sicher auch die Teilnahme der Grazer Fußballlegende Mario Haas, der mit Startnummer 1 laufen wird. Jetzt heißt das Motto des Grazathlons nicht mehr nur „beat the city“, sondern auch „Schlag den Haas“! Auch „Super-Mario“ ist vom Event überzeugt: „Vielleicht haben hier Läufer einen kleinen Vorteil, aber ich sehe mich als Allroundsportler und bin davon überzeugt, dass ich vorne mitmischen kann, ich bin richtig gespannt.“
Der Herausforderer
Einer der den „Super-Mario“ bestimmt herausfordern wird, ist der siebenfache Dolomitenmann-Sieger und zweifache österreichische Meister im Berglauf Markus Kröll. Der 42-jährige Zillertaler über den E-Grazathlon: „Ich habe immer geglaubt, mit meinen über 25 Jahren Lauferfahrung habe ich schon alles gesehen und erlebt, aber der Grazathlon ist auch für mich noch echt spannend, immerhin geht’s da mitten durch die Grazer Innenstadt und auch Hindernisse auf der Strecke sind für mich Neuland. Dazu möchte ich gleich die Gelegenheit nützen, um mit meiner Familie ein paar Tage im schönen Graz zu verbringen.“
Wettkampf der Sportverbände
Im Vorfeld des Grazathlon waren die steirischen Landessportverbände aufgerufen, Teams zu entsenden. Und so treten zum Beispiel Eishockeyspieler gegen Naturbahnrodler an, um zu zeigen wer die schnellsten Sportler in seinem Verband hat und somit die „battle of sports“ für sich entscheidet – die Landessportorganisation und CompanyCode belohnen das Gewinner-Team mit einem eigenen Award.
Die Idee
Veranstalter Manfred Rath von CompanyCode hat bereits im August 2011 mit den Vorarbeiten für das Event begonnen. „Online habe ich bei ähnlichen Events in den USA und in England recherchiert. Dann habe ich Veranstaltungen in Hamburg und am Nürburgring besucht und mich mit den Organisatoren ausgetauscht. Ich habe sofort gespürt, dass diese neue Form einer Laufveranstaltung, Teilnehmer und Zuseher gleichermaßen begeistern wird“. Raths Gespür trügt nicht, denn ähnliche Events wie der „Tough Guy“ in England sind neben anderen in Europa und den USA schon über Jahre extrem erfolgreich und wahre Gäste-Magnete.
Chance für Graz
Mit diesem einmaligen Event könnte Graz wirklich groß rauskommen. Und die Stadt Graz steht voll hinter dieser neuen Event-Attraktion. Bürgermeister Siegfried Nagl: „Ich freue mich über dieses actionreiche Sportevent, das unsere Stadt von einer neuen Seite zeigt. An einem Samstag-Abend in der Innenstadt können wir zu diesem Spektakel sicherlich tausende Zuseherinnen und Zuseher in unserer schönen Altstadt begrüßen“.
Sportstadtrat Detlev Eisel-Eiselsberg ist ebenso erfreut, erinnert aber an die Herausforderung: „Der Grazathlon wird für die Sportlerinnen und Sportler alles andere als ein Spaziergang! Hier sind gut trainierte Frauen und Männer mit Mut und Ausdauer gefragt, die etwas Außergewöhnliches erleben und leisten wollen!“
Die Facts:
Zeit: Sa, 15. Juni 2013, Start: 18 Uhr
Ort: Start/Ziel im Augarten
Strecke: Knapp 10 km durch die Innenstadt
Hindernisse: 15 Stück
Momentane Teilnehmerzahl: 870 (Ziel: 800 – 1000)
Kommentar schreiben