Auf nach Bad Blumau. Über die Jahre verteilt bin ich hier schon acht Marathons gelaufen, zwei Mal 3 Marathons in 3 Tagen, am Wochenende zuvor meist den Gletscher-Marathon auf Zeit. Aber seit die beim Gletscher-Marathon nur ein schundiges Holzplattl haben anstatt einer Medaille, kommt der für mich nicht mehr in Frage.

Dasselbe gilt für die Wachau. Ein Marathon ist kein Krampuslauf! Die Starter kommen aus aller Welt und der Medaillen-Ersatz muss aus der Region sein? Für mich eine Heuchelei!

Donnerstag am Nachmittag fahre ich los. Ausgiebiger Stau in Linz und noch einmal an der Abzweigung der A21 zur Südautobahn. Fahre ich sonst immer durchs Helenental, mache ich das heute nicht, ein Fehler. Egal, ob ich 40min früher oder später in Bad Blumau bin, spielt keine Rolle, der erste Start ist erst morgen.

Mein Schlüssel ist im Postkastl, den Vermieter werde ich morgen beim Frühstück sehen. Zu seinem Leidwesen schon um halb 7, normal wäre das Frühstück ab 8 Uhr, aber da stehe ich schon am Start.

Dank umlegbarer Rücksitzlehnen ist mein Rad dabei. Ich rolle hinunter zum Start, vielleicht kriege ich schon die Startnummer? Die muss dann 10 Tage lang halten. Nein, die gibt es noch nicht.

10 Marathons In 10 Tagen Bad Blumau 94 1690179980

Auf der 2m-breiten Holzbrücke über die Safen wird abends Kunstrasen verschraubt, schön plan, damit niemand einfädelt. In den nächsten 10 Tagen werde ich 171 x, mehr oder weniger schnell, in hohem Bogen da drüber laufen.

Tag01, Shirt vom Chicago-M 2018, blau, 5h46‘

Viele der 25 10in10-Starter kenne ich, einige davon trifft man ja beinahe ständig. Aber das ist eher eine Veranstaltung für Ultra-Läufer. Ulli Tomaschewski mit zweistelliger Finisherzahl beim Comrades, Manfred Kanz der schon einmal von Sylt an die Tiroler Grenze gelaufen ist. Martin Trimmel, der mit 68,49km in 12Std. den Weltrekord im Rückwärtslaufen auf dem Laufband aufgestellt hat. Ambros Mühlbachler, mehrfacher Kalahari-Durchquerer und Atacama-Crosser und was weiß ich noch alles. Lauter Irre, dagegen bin ich harmlos.

Ich will’s nur probieren solange ich noch jung bin. Die Chefin der Rogner-Therme gibt uns zweisprachig zu verstehen wie froh sie ist, dass wir hier sind.

Wolken juhu, die Wolken bleiben uns die ersten vier Stunden erhalten, so ein Glück! Wir laufen einen Kurs, immer rechts rum, 36 x, dann sind wir im Ziel. Laut diverser Lauf-computer viel zu weit, aber wegen einer guten Zeit sind eh die wenigsten hier. Start am Tennisplatz, Richtung Feuerwehr, über die Safen, hinauf in den Ort, vorbei am Rathaus, Anstieg, dann steil rechts hinunter über die Bogenbrücke, rechts auf dem Kiesweg dem Bach entlang zu Start und Ziel. Ich höre etwas von 1.181m / Runde. Zu Beginn feuern uns noch die Kindergartenkinder an.

 

Schon ab der ersten (von 36) Runden gehe ich auf den leichten Bergauf-Stücken. Ich muss erst eine Einteilung finden für mich. Ebenfalls richte ich die Gehabschnitte nach vorhandenem, meist jedoch nicht vorhandenem, Schatten aus. Tendenziell morgens  auf mehr Tempo, denn kühler wird es bis 14 Uhr eher nicht werden.

10 Marathons In 10 Tagen Bad Blumau 90 1690179980

Nach etwa ⅔ der Strecke beginnt in der nach innen hängenden Linkskurve zum Ziel hinauf, mein linker Knöchel zu schmerzen. Ich laufe in den nächsten Runden dort außen, und das Problem löst sich.

Klar, Leute wie ich werden ständig überholt. Es sind aber auch Teilnehmer dabei, die nicht alle 10 Marathons machen, sondern nur einen oder zwei oder sechs, die müssen nicht gar so Haushalten mit ihren Kräften.

Als die Sonne rauskommt, wird es ungleich anstrengender, da ist zum Glück das meiste schon geschafft. Nach und nach Treffen 24-Std-Läufer ein und machen es sich gemütlich. Morgen wird hier um 10 Uhr ein 24-Stunden-Lauf gestartet werden, dann wird richtig was los sein!

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Nachher am Zimmer steche ich die Blasen auf den großen Zehen auf und gehe in die Rogner Therme Abendessen. Es gibt Rinderhüftsteak. Dann Abkühlen ins Tauchbecken der Sauna. 10in10-Teilnehmer bezahlen nur € 15,- für den Thermeneintritt.

Tag02, Shirt vom Rotterdam-M 2015, giftgrün, 6h11‘

Der kurzweiligste Tag. Über Nacht sind Zelte und Wohnmobile aus dem Boden gewachsen. Die 24- bzw. 12-Std-Läufer sind startklar. Darunter Harald Wurm und Joschi Stöger, seines Zeichens u.a. 24-Std-Staatsmeister in der AK-70.

Wir sind seit zwei Stunden unterwegs, als die loslegen. Viele Staffeln nehmen teil, meist aus jungen Leuten bestehend, das ist erfrischend. Erfrischung können wir gebrauchen, denn es hat schon vorm Start weit über 20°C. Viele von denen, die gerade nicht laufen, sind lustig und sparen nicht mit Anfeuerungen und netten Worten.

Der Daniel Krieg (Jg 1994) läuft heute seinen 100. Marathon. Sabine Bothe, die ich vom Gletscher-M 2022 kenne, läuft auch mit, sie arbeitet nicht weit von hier. Als sie hört, dass am 16. Juli mein 250. Marathon ansteht, beschließt sie, mich da begleiten zu wollen. Ich warne sie, das könnte länger dauern.

Immer wieder sieht man Leute im Sturm-Graz-Outfit daherkommen.

Zwei Störche sitzen auf dem Rathausdach, an jedem Ende einer. Als unser zweiter Marathon beendet ist, tauchen zwei Mannschaftsbusse mit Fußballern drinnen auf. Ein Bus ist von Sturm Graz, der andere von Spartak Trnava, ein Testspiel steht an.

Tag03, Shirt vom Tokio-M 2017, weiß, 6h17‘

Die vierte Zehe am rechten Fuß ist lila, zum Laufen braucht man sie ja nicht so sehr. Die 24-Stündler sind bei unserem Start noch unterwegs. Einige dürften sich nachts ausgeruht haben, einige sind durchgelaufen, Oida! Die haben jetzt vermutlich gar keinen Blick mehr für den üppigen Blumenschmuck im Ort der auch am Sonntag Pflege braucht und bewässert werden muss.

Als die 24 Stunden um sind, ertönt ein Signal, und alle Teilnehmer bleiben stehen, wo sie gerade sind. Nach und nach werden sie mit vom Eichrad erlöst. Manche legen sinn-voller Weise ihre Startnummer an Ort und Stelle ab und verziehen sich in den Schatten.

Solange der 24-Std.-Lauf war, war die Versorgung ausgezeichnet, das ändert sich gerade wieder. Was mir an den Ultra-Läufern auffällt: Die nutzen ihre Laufschuhe ab, bis fast nichts mehr da ist von der Sohle. Bei dem ökonomischen Laufstil kommt es wahrscheinlich gar nicht auf die stoßdämpfende Wirkung an.

Abends fahre ich nach Burgau zum Janits auf ein Bisonsteak. Draußen hat es 35°C.

Tag04, Shirt vom Linz-M 2014, weiß-rot, 6h37‘

Ab heute eine neue Strecke, erst eine kurze Runde zu knapp 10min durch Kukuruz-felder, dann 9 Runden zu etwa 4,6km, jeweils durch die Rogner-Therme durch. Viel auf Kies, 35 Schritte unter einem Ahorn(?)baum durch, dessen Pockerl(?) mit etwa 3cm Ø steinhart sind und sich durch die Schuhsohle bohren wollen. Dann auf Wiese, Frosch- gequake von rechts, ein Steg, Wiese, unter der Straße durch, eine Schleife auf einem Kiesweg, endlich ein paar Bäume die Schatten spenden, Kiesweg in praller Sonne, rechts unter Bäume an einer Pferdekoppel vorbei, schließlich der Hintereingang der Rogner Therme, unter einem Baum durch, Achtung, herausragende Wurzeln. Auch tiefhängende Äste. Für die nächste Runde nehme ich mir vor, einen dieser Äste abzubrechen, den habe ich in Augenhöhe. Entlang einem aufgelassenen Tennisplatz weiter, in Folge eine Schotterstraße der Safen entlang, rechts Kukuruz. Die ersten 3 Stunden ist dort Sonne, dann bieten die Bäume schattige Abschnitte. Rauf, links, auf die Straße nach Schwarzmannshofen, Null Schatten, am 24. Juni kam eine Emilia zur Welt, 8 (!) mannshohe Störche künden davon. Links, Senke, dann Anstieg, Ende vom OT Schwarzmannshofen und Lieferanteneingang zur Rogner-Therme. Hier parken die Autos der Angestellten, über den Parkplatz, Senke und dann die Labestelle kurz vorm Eingang nach Vulkania.

Die Labestelle bietet uns im Idealfall alk-freies Bier, Cola, Minze- und Orangenwasser, Kuchen und Eiswasser. Nicht immer ist alles da, aber meistens. Rumschistelei mit dem Cola-Verschluss, weil die Kappe nicht ganz abgeht. Ich habe eh schon die Hände voll beim Einschenken, weil ich mit Flasche laufe, die befüllt werden muss. Weiter durch die Thermenanlage, hinauf zum Parkplatz. Da fasziniert mich Helmut Kastl, mit nur drei kraftvollen Schritten ist der oben. Beim Vordereingang wieder hinaus und hinauf.

Wir überqueren eine wenig befahrene Straße, viele der Verkehrsteilnehmer fahren hier aber viel zu schnell. Also Obacht!

Hinein nach Bad Blumau, 500m Gefälle auf der Hauptstraße, je nach Sonnenstand ist Dank der Bäume links oder rechts etwas Schatten, links steil hinunter zur Bogenbrücke und rechts auf den Kiesweg, der mit Toilette und Dauerdusche beginnt. Jetzt noch 400m bis zur Zwischenzeit.

Vorbei an einem riesigen Taubenkobel. Als ich zum zweiten Mal zu dem ausladenden Baum komme, überrundet mich kurz zuvor der rasende Dietmar Korntner, der am ersten Tag in 3h13‘ gewonnen hatte und dann den 24-Std-Lauf bestritten hatte und er läuft prompt gegen diesen Ast, kann sich gerade noch wegducken.

Als ich den Ast abbrechen will, wehrt der sich, schließlich bricht er mit lautem Krachen.

Bei der o. e. herausragenden Wurzel haue ich mir später die eh schon ramponierte große Zehe am linken Fuß an, laufe aber weiter.

Als nach dem Lauf gegrillt wird, dusche ich in der Kabine des Fußballplatzes, wo noch das Sturm-Graz-Logo draufpickt. Leiberl habe ich etwa 40 Stück mit, sodass ich mein Kotelett frisch gewandet verzehren kann. Zu trinken gibt es auch genug.

Teufel, mit dieser angeschlagenen Zehe noch 6 Marathons. Kann das gutgehen?

10 Marathons In 10 Tagen Bad Blumau 97 1690179980

Tag05, Shirt vom Jerusalem-M 2019, dunkelblau, 6h28‘

Morgens eine Stunde lang Wolken! Um mir die Zehen nicht noch mehr abzuschnüren, laufe ich mit offenen Schuhbändern. Das geht eine Weile ganz gut, da aber der Boden oft sehr uneben ist, überhaupt da, wo zu viel Kies liegt, werden die Sohlen ordentlich durchgewalkt. Um keine Blasen auf den Fußsohlen zu bekommen, schnüre ich die Schuhe wieder zu, aber nicht allzu fest.

Eine Thermenbesucherin hält es für eine gute Idee, ihren türkisfarbenen Fiat 500 genau auf der Ideallinie unterm Baum zu parken, sodass wir nicht in den Genuss jeder Stelle kommen, wo keine Wurzeln hervorstehen. Das wird von den Teilnehmern nicht so geschätzt, bald hat sie jede Menge dürrer Äste auf ihrem Fahrzeug liegen.

Börni Keiler und ich, wir beide gratulieren uns. 5 Marathons in 5 Tagen, das hatten wir noch nie! Halbzeit! Als ich ins Lebensmittelgeschäft fahre, zeigt die Außentemperatur-anzeige meines Autos 43°C an, sinkt aber bald auf 41°C, da es ist 17 Uhr.

Tag06, Shirt vom Radenska-M 2011, weiß, 6h50‘

Besonders fürsorglich und herzlich, all die Tage hindurch, sind die viele Helferlein bei Start und Ziel. Wenn man etwas braucht, schwupps, sie organisieren es umgehend.

Um 6 Uhr früh regnet es 3min lang stark, dafür haben wir es hinterher extrem schwül.

Ich scheine meinen Modus gefunden zu haben. Meine Durchgangszeiten nach jeder Runde entsprechen ziemlich genau jenen von gestern. Unterwegs treffe ich auf vier ungarische Radtouristen, die das „Hundertwasserhaus“ suchen. „Mir nach!“ rufe ich und bringe sie zum Hintereingang.

Die Lenkerin des Fiat 500 hat was gelernt. Das Auto steht wieder im Schatten, nun aber nicht mehr auf unserer Laufstrecke.

2 Runden vor Schluss kommt mir in den Sinn, mit 6h50 zu finishen. Margot, die große Mitschuld daran trägt, dass ich seit 20 Jahren auf dem Marathontripp bin, wird heute fünfzig. So habe ich vor dem Zieldurchlauf Zeit, setze mich auf eine gefederte Bank die einmal ein Sautrog war, schwätze mit Ulli und später mit Reiner Hillebrand, der im Wohnwagen aus Bayern hergekommen ist, und spaziere nach 6h50 über die Ziellinie.

Abends genehmige ich mir in der Therme wieder ein Rinderhüftsteak – wegen des großen Erfolgs vom ersten Tag – und gehe dann Bahnen ziehen ins Schwimmbecken.

Aber nur im Schatten, Sonne hatte ich in letzter Zeit genug. Dann Tauchbecken im Saunabereich, die Saunatemperaturen halten meine Zehen nicht aus. V. a. die große Zehe mit dem lila Nagel leuchtet wie ein Stopplicht. In der Frühe nicht mehr so arg, ab ca. km12 wird es wieder unangenehm, jeden Tag.

Tag07, Shirts von Malta 2018, rot + Buenos Aires 2019 blau, 6h28‘

Morgens ein zweistündiges Gewitter, dass es nur so rauscht. Bis zum Start ist alles vorüber. Was angenehm auffällt, der Boden unter dem Baum mit den leidigen Pockerln ist aufgeweicht, heute treten wir sie in den Boden und da bleiben sie! Hurra!

Annähernd dieselben Zwischenzeiten wie zuletzt, nun bin ich mir sicher, dass ich das Projekt 10in10 hinbekommen werde. Man weiß beinahe schon, wann man wen überrunden wird und erkennt am Atem, wer einen in Kürze überrunden wird. Immer wieder haben die Teilnehmer freundliche Worte für einander, nur Karin Rosenberger nicht. Die ist zu schnell, sie wird die schnellste Gesamtzeit über alle 10 Tage verbuchen.

Kurz vorm Ziel laufe ich auf Oliver Käfer auf. Am 4. Tag habe ich ihn 300m vorm Ziel überholt. Heute nicht schon wieder, wir laufen die letzten 200m gemeinsam und zeitgleich ins Ziel. Der Käfer läuft, und läuft, und läuft….

Abendessen im Dorfgasthaus Seiler-Ziegler in Bad Waltersdorf. Ein Thallers Gesund-heitsschnitzel und hinterher eine Kardinalschnitte. Boah, gut, hatte ich ewig lange nicht.

Draußen schüttet es wie aus Kübeln bei nur 17°C. Sehr angenehm ist das.

Tag08, Shirt vom Zagreb-M 2018, blau, 6h39‘

Morgennebel überm Maisfeld vor meinem Balkon mit Blick auf die Rogner Therme Ich bin erstaunt, heute habe ich Muskelkater, am achten Tag!? Als ich zum Start radle, höre ich schon von weitem das Tosen des Safen-Bachs. Nachts waren schwere Unwetter in Hartberg, der Bach hört sich an, wie die Krimmler Wasserfälle. Bis zum Nachmittag werden die Wassermassen aber weniger werden.

Anfangs ist es nicht ganz so heiß, trotzdem mein schwierigster Tag. Ich hechle meinen „Standard“-Durchgangszeiten hinterher. Einmal mehr knipst mich Renate Kapui unterwegs, die schon die ganze Woche mit ihrem Hündchen spazieren geht, das angeblich voll gefährlich sein soll, laut Renate. Derweil Andy täglich einen Halb-marathon abspult. Auch so ein zäher Kämpfer!

Als ich noch auf meiner drittletzten Runde bin, laufe ich an Karin Rosenberger vorbei, die längst wieder geschneuzt und gekampelt ist. „Eigentlich unfair“, sage ich, „weil du so schnell bist hast du täglich 2,5 Std länger Zeit zum Regenerieren!“. Sie fragt mich, wie es mir geht und da mir die Wadenmuskel Probleme bereiten, sage ich ihr das. Prompt hat sie eine Flasche Franzbranntwein dabei und massiert mir damit die Waden. Tut gut, super! Danke sehr!  

Wie wahrscheinlich alle, bin ich kaum nach dem Start verschwitzt. Dann leert man sich zur Kühlung Wasser über den Kopf und somit ist man stundenlang waschelnass. Dass Zagreb-Leiberl hat gute Qualität und scheuert tropfnass gegen meine Leberflecke. Erst bemerke ich es nicht, aber dann sehe ich, dass mehrere Blutspuren sich an meinen Seiten entlang den Weg zum Boden bahnen. Als ich mich hinterher samt Laufzeug dusche, rinnt das Blut in den Abfluss. Genauso sieht es auch in Psycho nach dem Messerattentat aus, nur hier eben in Farbe und nicht schwarz-weiß und Duschvorhang reiße ich auch keinen ab.

Mit Abstand meine schlechteste Laufleistung, dennoch musste ich mich heute echt anstrengen dafür. Hinterher kriege ich wieder ein Kotelett und alk-freies Bier ohne Ende.

Sehr zu meiner Freude trifft heute meine Frau ein. Wir fahren nach Bierbaum zum Bahnhof ins Lokal „Extrazug“. Sehr schade, dass ich bereits gegessen habe, denn dort kann man ganz hervorragend speisen.

Tag09, Shirt vom Valencia-M 2017, gold-silber, 6h28‘

Die 10in10 habe ich im Sack. Die große Zehe sieht nicht schlimmer aus als vor drei Tagen, aufpassen muss ich mit dem Schuhe zubinden, nicht zu locker und nicht zu fest.

An der Koppel vorbei tobt sich ein junges Pferd aus. In maximal 2m Entfernung von mir galoppiert es an mir vorbei, dreht am Ende um und wieder und wieder. Habe d’Ehre, da ist eine Kraft dahinter, sehr beeindruckend. Und was für ein schönes Pferd!

Bei der Labe in der Therme gibt es Stunden vor Schluss keinen Kuchen mehr, da rettet mich Harald Wurm, der mir kurz vor seinem Zieleinlauf ein PowerGel spendiert.

Er scheint sich von einem 24-Std-Lauf voriges Wochenende gut erholt zu haben.

Ein Glücksgriff mit dem Shirt – ich habe keine einzige blutige Stelle im Ziel.

Dort wird großartig aufgetischt. Luciano Ferrari, der seit dem 5. Marathon mitläuft, hat Parmaschinken und Parmesan und sonst allerlei italienische Delikatessen mitgebracht.

Damit es für alle reicht, hat Otto Peischl noch ein bisschen was dazugekauft. Und da der eine oder andere Starter immer wieder was spendet, gehen uns die Grillkoteletts und Getränke nicht aus. Ein schönes geselliges Beisammensein und lauter Verrückte die von den tollsten Lauferlebnissen zu berichten wissen. Csilla Prosser ist schuld, dass ich nächstes Jahr beim Beer Lover’s Marathon in Lüttich sein werde, der schwebt mir eh schon länger vor.

Abends bin ich mit Evi in der Therme, da kriege ich erst mit, wie günstig das 10in10-Angebot mit € 15,- Eintritt ist.

10 Marathons In 10 Tagen Bad Blumau 87 1690179980

Tag10, weißes neutrales Shirt, 6h24‘

Damit es nachmittags nicht zu spät wird, Siegerehrungen, Abbau der Zelte und so gibt es am letzten Tag drei Startzeiten. Eigentlich will ich mit dem hauchdünnen Shirt von Dresden starten, aber es ist schwarz und Evi überredet ich zu einem weißen Leiberl. Als ich um 7h starte, sind viele schon seit einer Stunde unterwegs.

Sabine hat ihr Versprechen wahr gemacht und begleitet mich über die ganze Distanz. Erstaunlich viel kommen wir zum Plaudern. Ich hätte nicht gedacht, so viel übrigen Atem zu haben. Wie sich bald herausstellt sind wir schneller, als ich es in den letzten Tagen war. Robert Hinterhölzl grüßt mich beim Überrunden. Er ist mit Didi Pruckner auch beim Sunrise-Marathon im Süden Brünns gewesen.

Als denen bei der Rogner-Therme das NullKommaJosef ausgeht, liefert uns Evi alk-freies Edelweiß an die Strecke, direkt aus unserem Kühlschrank! Wie praktisch!

An meinem weißen Leiberl sind bald mehrere Blutspuren zu erkennen. Damit es im Ziel nicht gar so schlimm aussieht, stelle ich mich auf Sabines Anraten hin, kurz vorm Ziel noch unter die Dusche. Durch die unterschiedlichen Startzeiten stimmen natürlich die Begegnungspunkte von den letzten Tagen nicht mehr. Die, die regelmäßig langsamer waren als ich sind heute vor mir im Ziel, von Karl-Alfred Erber abgesehen, der die 8 Stunden Zielschluss nur zwei Mal nicht großzügig überschreitet.

Bei den Ehrungen fungiert er als Dolmetscher für die italienischen Starter. Karl-Alfred hat vor drei Tagen den 250. Marathon gemacht, er ist der Einzige, der alle bisherigen 64 Bad-Blumau-Marathons absolviert hat. Nur 10 weniger hat die allseits beliebte Giovanna Carla Gavazzeni vorzuweisen. Piero Vito Ancora ist irgendwo bei 1.500 Marathons und

Ferdinando Gambelli (Jg 1950) trägt ein Leiberl auf dem sein 1.000 Marathon im Okt. 2020 vermerkt ist, da hatte ich gerade den 200.

Und heute habe ich 250, den letzten davon mit lieber Damenbegleitung!

Das waren sehr heiße 10 Tage, nur 5 Stunden lang war es bewölkt, sonst Sonne! Unzählige Male habe ich den Kopf unter die Dusche gehalten und mir ein Schlauchtuch mit Eiswasser auf den Kopf geklatscht und getrunken, getrunken, getrunken wie ein Kamel. Ich bin nun um eine Erfahrung reicher und das war der Zweck der Übung.

Abendessen und Spaziergang mit Evi in Burgau, gegenüber vom Janits stehen nun drei Störche im Nest oben auf dem Dach.

Am Montag früh radle ich die Marathonstrecken ab um sie zu knipsen. Dann machen Evi und ich am Heimweg noch Station in Bad Waltersdorf. Da hält man es in der Sonne um 9 Uhr schon nicht mehr aus. Und bei DIESEN Temperaturen bin ich Marathons gelaufen? Zehn hintereinander! Als Csilla am 6. Tag in die Garderobe stürmte und rief „Sind wir deppert?!“ war das vermutlich als Feststellung gemeint und nicht als Frage.

_ _ _

Startgeld 10 x € 30,-

1. 1019 Karin Rosenberger                   Ö         41:41:57 Gesamtzeit über alle 10 Marathons

2. 1017 Giovanna Carla Gavazzeni       I           73:08:50

1. 1011 Martin Trimmel                         Ö         42:12:05

2. 1015 Helmut Kastl                            Ö         42:30:29

3. 1028 Abdelbassit Briguech                E          42:57:06

4. 1007 Hans-Jürgen Fanter                  Ö         45:00:35

5. 1024 Christoph Harnischfeger           Ö         46:10:31

6. 1004 Daniel Krieg                             Ö         46:21:14

7. 1003 Reiner Hillebrand                     D          46:37:36

8. 1012 Arnt Scheidler                          D         53:03:25

9. 1029 Manfred Kranz                         D          53:35:33

10. 1010 Ambros Mühlbachler               Ö         53:46:21

11. 1014 Gerald Frauendienst               Ö         57:09:15

12. 1026 Bernhard Keiler                      Ö         58:22:33

13. 1006 Ulrich Tomaschewski              D         62:25:08

14. 1008 Hans Novinscak                     Ö         62:48:39

15. 1027 Oliver Käfer                            Ö         62:54:33

16. 1020 Ferdinando Gambelli              I           64:08:56

17. 1022 Herbert Orlinger                     Ö         64:14:04

18. 1018 Vito Piero Ancora                   I           70:35:19

19. 1023 Paolo Zanta                           I           74:28:06

20. 1001 Karl-Alfred Erber                    Ö         82:29:46

Fotos © Herbert Orlinger

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