Zu einem völlig kuriosen Vorfall kam es am Wochenende beim Gutenberg-Marathon in Mainz.
Dort war Selama Amariam Estopia aus Eritrea 50 Meter vor dem Ziel des Halbmarathon-Bewerbs weit in Führung. Am Ende belegte er aber nur Rang 29 unter den 6.000 Läufern.
Wenige Meter fehlten zum Glück
Wie es dazu kam ist höchst kurios und ist in dieser Form wahrscheinlich noch nie passiert. Denn es war nicht ein Zusammenbruch vor dem Ziel, der Estopia stoppte, sondern eine große Unachtsamkeit des Läufers selbst. Denn er dachte, die Ziellinie bereits überschritten zu haben. Estopia nahm nach dem Überlaufen einer Zeitmessmatte an, das es sich zugleich auch um die Ziellinie handelte. Doch die befand sich einige Meter weiter vorne.
Von Sanitätern betreut
Danach kamen Sanitäter auf ihn zu und führten ihn in ein Zelt. Denn die Betreuer dachten, Estopia hatte körperliche Probleme und konnte nicht mehr weiterlaufen. Der Läufer hingegen war in der Annahme, dass diese Behandlung Teil des Ablaufes nach dem Rennen sei. Erst als 28 Läufer über die Ziellinie liefen, wurde sich der 24-jährige Athlet seinem Missgeschick bewusst. Estopia begab sich zurück auf die Strecke und lief mit großer Verspätung als 29. über die Ziellinie.
Großer Rückschlag für ambitionierten Läufer
Estopia gab nach dem Rennen an, das er nach Rufen der Zuschauer irritiert war und stehen blieb. An Verständigungsproblemen soll es allerdings nicht gelegen haben. Denn der Läufer lebt seit drei Jahren in Deutschland und kann sich gut verständigen, so sein Trainerteam. Für den Sportler der TV Alzey wäre es der größte Erfolg in der Laufkarriere gewesen. Seit seiner Integration in die Stadt arbeitet er als Fensterputzer und besucht einen Deutschkurs. Bei einem Sieg hätte er seine Chancen auf eine Beförderung in den Berufskader stark erhöht. Langfristig möchte er Deutschland bei internationalen Titelkämpfen vertreten. Man kann nur hoffen, das dieser Läufer diesen Rückschlag schnell weg steckt und sein Ziel nicht aus den Augen verliert.
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Kommentare
Sowohl vom Läufer (Lese: Profi) als von den Sanitätern (die schaffen es noch nicht mal einem Läufer ein Becher zu reichen weil sie gerade mit dem Kollegen in Gespräch sind in Sache kommendes Wochenende und sonstiger bla bla)