Der Vienna City Marathon ist Österreichs größte Laufsportveranstaltung.
Jährlich nehmen über 30.000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen den Marathon, Halbmarathon oder den Staffelbewerb in Angriff. Einen Tag vor dem Marathon werden zudem Kinderläufe ausgetragen. Internationale Topstars wie Haile Gebrselassie oder Paula Radcliffe waren in den letzten Jahren beim Marathon in Wien zu Gast.
Der Startschuss zum Marathon fällt beim Vienna International Centre und führt über die Reichsbrücke. Zu den Sehenswürdigkeiten des Vienna City Marathons zählen die Prater Hauptallee, das Ernst-Happel-Stadion, die Ringstraße, die Staatsoper, das Schloss Schönbrunn, die Mariahilferstraße, das Lusthaus und das Rathaus.
Der Wien Marathon wurde erstmals 1984 ausgetragen, damals noch unter der Bezeichnung "Frühjahrsmarathon". Damals wurde vom Rathausplatz auf einer 14-Kilometer langen Runde entlang des Ringes zum Donaukanal gelaufen, von wo es im Prater bis zum Lusthaus ging. Der Rückweg führte über den 3. Bezirk zum Rathausplatz.
Erster Sieger wurde der Pole Antoni Niemczak (2:12:17 h) und die Deutsche Renate Kieninger (2:47:32 h). Nur ein Jahr später sorgte Gerhard Hartmann für den ersten Triumph eines Österreichers und das in der nationalen Rekordzeit von 2:14:59 Stunden. Auch in den folgenden zwei Jahren triumphierte Hartmann in Wien - seine 1986 gelaufene Zeit von 2:12:22 Stunden hielt bis 2009 als Österreichischer Marathonrekord.
1987 kamen zum einzigen Mal in der Geschichte des Wien Marathons sowohl Sieger als auch Siegerin aus Österreich. Während Hartmann seinen Marathon-Hattrick feierte, triumphierte Carina Weber-Leutner (2:40:57 h) bei den Damen zum ersten Mal. Es sollte Österreichs letzter Marathonerfolg in Wien bis 2009 bleiben.
In den folgenden Jahren übernahmen die Läufer aus Afrika allmählich die Spitzenplätze in Wien. 1989 sorgte Alfredo Shahanga (Tansania) mit neuer Kursrekordzeit von 2:10:29 Stunden für den ersten afrikanischen Sieg in der Österreichischen Bundeshauptstadt. Nur ein Jahr später (1990) verbesserte ausgerechnet sein Bruder Gidamis Shahanga den Wien-Rekord auf 2:09:28 Stunden. In diesem Jahr knackte auch die Tschechin Ľudmila Melicherová mit 2:33:18 die Rekordzeit der Deutschen Christa Vahlensieck (1989/2:34:46 h).
Der afrikanische Erfolgslauf in Wien sollte von 1993 - 1995 kurz unterbrochen werden als Läufer und Läuferinnen aus Portugal, Norwegen, Polen und Slowenien gewannen. Die 1995 siegreiche Helena Javornik (Slowenien/2:36:30 h) wurde 13 Jahre später des Dopings überführt.
1997 verbesserte die Ukrainerin Tatjana Dschabrailowa den Kursrekord auf 2:30:49 Stunden. Ein Jahr später sorgte der Äthiopier Moges Taye mit 2:09:21 Stunden für einen neuen Meilenstein. 2000 sollte der Vienna City Marathon vielen Läufern in Erinnerung bleiben. Die Italienerin Maura Viceconte pulverisierte mit 2:23:47 Stunden den bisherigen Streckenrekord um über sieben Minuten. Die Zeit der Italienerin ist bis heute beim Vienna City Marathon unerreicht. Auch bei den Herren wurde durch Willy Cheruiyot Kipkirui (Kenia/2:08:48) eine neue Bestzeit aufgestellt.
Albel Kirui war 2008 mit 2:07:38 Stunden der erste Läufer der in Wien unter 2:08 Stunden blieb. Zwischen 2010 und 2013 triumphierte drei Mal der Äthiopier Henry Kemo Sugut. Er sorgte 2012 mit seiner Siegerzeit von 2:06:58 Stunden für die erste absolute Weltklassezeit beim Vienna City Marathon. Doch sein Kursrekord hatte nur zwei Jahre Bestand. 2014 sorgte Getu Feleke mit 2:05:41 Stunden für den nächsten Meilenstein.
Während Afrikas Läufer seit 2002 in Wien ungeschlagen sind, waren in den letzten Jahren des Wien Marathons die europäischen Frauen immer wieder für Überraschungen gut. 2009 gelang Andrea Mayr der bis dato letzte Sieg einer Österreicherin in Wien - und das in Österreichischer Rekordzeit von 2:30:43 Stunden. 2014 glückte Anna Hahner (2:28:59 h) der erste Deutsche Sieg seit 1989 in Wien. Erst wenige 100 Meter vor dem Ziel übernahm sie die Führungsposition. Ein Jahr später überraschte die Schweizerin Maja Neuenschwander (2:30:09 h).
Beim Wien-Marathon 2019 verbesserte die Kenianerin Nancy Kiprop den Streckenrekord von Maura Vicenconte erheblich. Kiprop blieb mit 2:22:12 Stunden über 90 Sekunden unter der alten Bestmarke. Bei den Herren lief Lemawork Ketema mit 2:10:44 Stunden einen neuen Österreichischen Rekord.
Seit 1997 wird in Wien auch ein Halbmarathon ausgetragen. Prominente Gäste waren Haile Gebrselassie (Äthiopien) und Paula Radcliffe (Großbritannien). Beide halten die Kursrekorde mit 1:00:18 Stunden und 1:12:03 Stunden. Der Halbmarathon ist mit über 15.000 Teilnehmern in Wien am stärksten besetzt. Der Staffelmarathon ist mit über 3.000 Staffeln einer der größten Staffelbewerbe weltweit. Über die Marathondistanz treten jährlich rund 7.000 Läufer und Läuferinnen an.
Seit 2017 findet am Vortag des VCM der Vienna 10K statt - ein 10 km Straßenlauf im Wiener Prater. Pro Jahr sorgt der Wien-Marathon für rund 130.000 Nächtigungen und touristische Gesamtausgaben von 25 Millionen Euro.
2020 wurde der VCM aufgrund des Coronavirus abgesagt.