Am Freitag Abend kam es beim Diamond League Meeting in Monaco zu einem Eklat.
Das 3.000-Meter-Hindernis-Rennen, zu dem zahlreiche internationale Topstars antraten, wurde durch einen katastrophalen Fehler der Wettkampfleitung erheblich beeinflusst.
Schlussrunde zu früh signalisiert
Traditionell wird bei Bahnbewerben in der Leichtathletik die Schlussrunde mit einem Glockenleuten eingeleitet. Dieses soll den Athleten auf Mittel- und Langstrecken signalisieren, dass nur noch eine Runde zu Laufen ist. In Monaco läutete die dafür zuständige Person die letzte Runde allerdings zu früh sein. So wurden allen Läufern nach bereits 2.200 Metern statt 2.600 Metern signalisiert, dass nur noch eine Runde zu Laufen sei.
Vermeintlicher Sieger wird durchgereicht
Der Kenianer Benjamin Kigen vertraute blind der Falschinformation und setzte zu Beginn der (vor)letzten Runden zur Attacke an. Erst rund 50 Meter bevor er die Ziellinie erreichte, wurde er mit einem erneuten Läuten der Glocke darauf aufmerksam gemacht, dass noch eine Runde zu Laufen sei. Kigen hatte sich allerdings vollkommen ausgepowert und konnte die letzte Runde nur noch locker Auslaufen. So zog der Zweitplatzierte Äthiopier Lamecha Girma spielerisch an Kigen vorbei. Doch auch Girma ging auf der "Zusatzrunde" fast die Luft aus, nur hauchdünn konnte er sich nach respektablen 8:07,75 Minuten mit sechs Hundertstel vor Abraham Kibiwot (Kenia) ins Ziel retten.
Mit über sieben Sekunden Rückstand lief Benjamin Kigen im geschlagenen Feld auf Platz 7 ins Ziel. Das Video ist am Ende des Artikels zu sehen.
Hochklassige Rennen über 800 und 1.500 Meter
In den Laufdisziplinen gab es in Monaco einige weitere herausragende Leistungen: Nijel Amos aus Botswana gewann die 800 Meter mit Weltjahresbestleistung von 1:42,91 Minuten. Über die 1.500 Meter der Herren gelang dies ebenso Timothy Cheruiyot, der mit 3:28,18 Minuten noch dazu eine persönliche Bestleistung lief und zahlreiche Läufer zu Bestzeiten führte. Mit Ausnahme der beiden Norweger Jakob und Filip Ingebrigtsen liefen die Top 12 im Feld allesamt Bestleistungen. Dem Zweitplatzierten Spanier Mohamed Katir (3:28,76 Minuten) gelang ebenso wie dem Viertplatzierten Australier Stewart McSweyn (3:29:51 Minuten) ein Landesrekord. Dazwischen lief Jakob Ingebrigtsen (3:29,25 Minuten) zu Platz 3. Auch der Pole Marcin Lewandowski jubelte als Sechster mit 3:30,42 Minuten über einen Landesrekord.
Weltrekord knapp verpasst
Bei den Damen triumphierte über 800 Meter Laura Muir. Die Britin gewann nach 1:56,73 Minuten in persönlicher Bestzeit vor ihrer Landsfrau Jemma Reekie. Über die 1.500 Meter blieb die Kenianerin Faith Kipyegon mit einem Landesrekord von 3:51,07 Minuten nur eine Sekunde über dem Weltrekord. Den wollte ursprünglich die Niederländerin Sifan Hassan angreifen, die mit 3:53,60 Minuten Zweite wurde. Das 3.000 Meter Hindernisrennen der Damen gewann die Kenianerin Hyvin Kiyeng in 9:03,82 Minuten. Die US-Läuferin Emma Coburn kam im letzten Hindernisgraben zu Sturz und rettete sich als Vierte vor der Deutschen Gesa Felicitas Krause ins Ziel.
Österreichs Vertreterin Victoria Hudson wurde im Speerwurf mit 56,45 Metern Letzte (7.).
Ergebnisse vom Diamond League Meeting in Monaco
Das Video zum 3.000-Meter-Hindernislauf in Monaco
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