Weltrekordler Kipsang (C) SCC EVENTS/Jiro MochizukiWilson Kipsang hat den 40. BMW BERLIN-MARATHON mit einem Weltrekord gekrönt: Der 31-jährige Kenianer stürmte bei sehr guten Wetterbedingungen nach 2:03:23 Stunden ins Ziel am Brandenburger Tor.

Damit unterbot er beim großen Jubiläumsrennen die alte Marke, die sein Landsmann Patrick Makau vor zwei Jahren in Berlin gelaufen war (2:03:38), um 15 Sekunden. Der zweitplatzierte Eliud Kipchoge (Kenia) lief in 2:04:05 auf Rang fünf in der Liste der schnellsten Marathonläufer aller Zeiten. Nie zuvor erreichte ein Athlet eine solche Zeit, ohne das Rennen auch zu gewinnen. Dritter wurde Geoffrey Kipsang (Kenia) in 2:06:26.

Schnellste Frau war Florence Kiplagat (Kenia), die nach 2011 zum zweiten Mal in Berlin triumphierte. Die 26-Jährige gewann in 2:21:13 Stunden vor ihrer Landsfrau Sharon Cherop (2:22:28). Auf einen hervorragenden dritten Platz lief Irina Mikitenko (Eintracht Frankfurt). Die 41-Jährige stellte mit 2:24:54einen neuen Master-Weltrekord auf (Altersklasse ab 40 Jahre). Die Bestmarke stand zuvor bei 2:25:43 Stunden.

Erfreulich aus deutscher Sicht war zudem die Leistung von André Pollmächer (Rhein-Marathon Düsseldorf). Mit einer persönlichen Bestzeit von 2:13:05 Stunden belegte er Rang 14 und unterbot als erster deutscher Läufer die Norm für die Europameisterschaften 2014.

Für die Jubiläumsauflage des BMW BERLIN-MARATHON hatten 41.120 Läufer aus 119 Nationen gemeldet. Rund eine Million Zuschauer säumten die Strecke des World Marathon Majors (WMM)-Rennens. Schattentemperaturen zwischen 8 und 11 Grad Celsius sowie blauer Himmel sorgten für nahezu ideale Wetterbedingungen beim BMW BERLIN-MARATHON. Lediglich in der Endphase des Rennens störte die Topläufer ein leichter Gegenwind.

Die Spitzengruppe der Männer lief von Beginn an Zwischenzeiten, die auf einen Weltrekord hinausliefen. Nach einer Halbmarathon-Zeit von 61:32 Minuten verloren die Athleten jedoch Zeit im Vergleich zum Weltrekordlauf von Patrick Makau an gleicher Stelle 2011. Als Wilson Kipsang, Eliud Kipchoge und Geoffrey Kipsang die 35-km-Marke in 1:42:36 erreicht hatten, lagen sie genau 20 Sekunden hinter Makaus Zwischenzeit von vor zwei Jahren.

Es lag nun an Wilson Kipsang zu reagieren – und das tat er. Kurz nach der 35-km-Marke trat der zweifache BMW Frankfurt Marathon-Sieger, der dort 2011 den Weltrekord um lediglich vier Sekunden verpasst hatte, an. Geoffrey Kipsang fiel sofort deutlich zurück, Eliud Kipchoge schien noch einmal heranzukommen. Doch im zweiten Marathonlauf seiner Karriere konnte der frühere 5.000-m-Weltmeister das Weltrekordtempo nicht mehr durchhalten. Wilson Kipsang hatte noch Reserven, lief wieder schneller und kam immer dichter an Patrick Makaus Weltrekord heran. „Ich fühlte mich stark, deswegen habe ich nach 35 km zugelegt. Denn ich sah, dass wir zuvor etwas zu langsam waren“, erklärte Wilson Kipsang, der dann die 40-km-Marke in 2:00:01 passierte – zwei Sekunden schneller als Patrick Makau 2011. Mit zwei superschnellen letzten Kilometerabschnitten – Kipsang lief jeweils 2:48 Minuten – rannte er zum größten Triumph seiner Karriere und in 2:03:23 durch das Ziel. „Für mich ist ein Traum wahr geworden“, sagte Wilson Kipsang. „Vor zehn Jahren habe ich Paul Tergat im Fernsehen gesehen, als er in Berlin den Marathon-Weltrekord brach. Das hat mich inspiriert. Jetzt habe ich mir meinen Traum erfüllt.“ Lediglich ein "Bordell-Flitzer" störte den Zieleinlaufs Kipsang. Der Störefried lief direkt vor Kipsang über die Ziellinie.

In seinem ersten Marathon seit verbesserte André Pollmächer seine Bestzeit um vier Sekunden auf 2:13:05 und belegte Rang 14. „Ich bin froh, dass ich ins Ziel gekommen bin und freue mich über meine Bestzeit“, sagte der 30-Jährige. „Aber ich hätte auch noch schneller laufen können. Doch nach 35 Kilometern bekam ich leichte Krämpfe und bin daher etwas vorsichtiger gelaufen, denn ich wollte nichts riskieren und nicht stehen bleiben. Erst auf den letzten zwei Kilometern habe ich dann noch einmal Gas gegeben.“ Seinen besten Marathonlauf seit Jahren zeigte auch Falk Cierpinski (SG Spergau), der mit 2:14:50 Platz 18 belegte.

Im Rennen der Frauen schlug Florence Kiplagat, die vor zwei Jahren in Berlin 2:19:44 Stunden gelaufen war, ein sehr hohes Tempo ein. Zeitweise liefen ihre Zwischenzeiten auf ein Ergebnis von unter 2:19 Stunden hinaus. Doch ab Kilometer 15 lief die Kenianerin etwas verhaltener, so dass der Streckenrekord von 2:19:12 Stunden zunehmend außer Reichweite rückte. Ihre Landsfrau Sharon Cherop hatte zwischenzeitlich aufschließen können.

 

Die Halbmarathonmarke passierte Florence Kiplagat dann in 69:48 Minuten. Doch die Entscheidung fiel erst in der Schlussphase des Rennens. Rund fünf Kilometer vor dem Ziel löste sich Florence Kiplagat von ihrer Konkurrentin. „Ich habe mich zunächst sehr gut gefühlt, doch dann bekam ich aufgrund einer Blase Probleme mit meinem rechten Fuß“, erklärte die Siegerin, die mit 2:21:13 immerhin die drittbeste Zeit des Jahres erzielte. Sharon Cherop erreichte mit 2:22:28 als Zweite eine persönliche Bestzeit.

Einmal mehr lief Irina Mikitenko ein starkes taktisches Rennen und ein sehr gleichmäßiges Tempo. „Ich habe mich am Anfang bewusst etwas zurückgehalten wegen des Windes. Vielleicht hätte ich noch schneller laufen können, aber ich freue mich natürlich sehr über diesen Master-Weltrekord“, sagte Irina Mikitenko, die die erste Hälfte in 1:12:24 Stunden lief und lange Zeit auf Rang vier lag. Doch nachdem die bis dahin drittplatzierte Isabellah Andersson (Schweden) vor der 30-km-Marke aufgab, lag Irina Mikitenko auf dem erhofften Podiumsplatz und verteidigte diesen ins Ziel. „Master-Weltrekord und dritter Platz – was will man mehr“, sagte Irina Mikitenko, die den Weltrekord der Altersklasse ab 40 Jahre deutlich verbesserte. Die alte Marke war die Russin Lyudmila Petrova mit 2:25:43 vor fünf Jahren in New York gelaufen. Noch eine zweite deutsche Läuferin kam in Berlin unter die Top Ten: Nina Stöcker (LG Ratio Münster) lief bei ihrem Debüt als Achte 2:37:46.

Foto (C) SCC EVENTS/Jiro Mochizuki


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