Historischer Erfolg bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio: Lukas Weißhaidinger sorgte für Österreichs Leichtathletik-Herren für die erste Olympia-Medaille aller Zeiten.
Der Oberösterreicher warf im Diskuswurf-Finale die drittbeste Weite. Für Österreichs Leichtathletik-Team war es die insgesamt 8. Olympia-Medaille, allerdings erstmals von einem männlichen Mitglied.
Unglaublich spannendes Finale
Im Finale der besten 12 zeigte Lukas Weißhaidinger eine sehr starke Serie. Mit 66,65 Metern im 2. Versuch setzte er sich an die 2. Position hinter dem schwedischen Top-Favoriten Daniel Stahl, der im 2. Wurf mit 68,90 Metern alle Weichen für den Olympiasieg stellte. Im 3. Versuch festigte Weißhaidinger mit 67,07 Metern den 2. Platz, im 4. Versuch warf der 29-Jährige mit 66,86 Metern ebenfalls stark. Im 5. Versuch schob sich der Schwede Simon Pettersson mit 67,39 Metern auf den Silber-Rang. Weißhaidinger konnte sich in den letzten zwei Runden nicht mehr steigern und musste noch einmal gehörig zittern als der australische Überraschungsmann Matthew Denny im letzten Versuch mit 67,02 Metern nur fünf Zentimeter hinter der Bronze-Weite von Weißhaidinger blieb.
Erste Leichtathletik-Medaille seit 2000
Für Österreich war es bei den Olympischen Sommerspielen 2021 in Tokio die fünfte Medaille (1 x Gold, 1 x Silber, 3 x Bronze). Österreichs Leichtathletik-Team musste 21 Jahre auf eine Olympia-Medaille warten, nachdem zuletzt Stephanie Graf im Jahr 2000 in Sydney über die 800 Meter zu Silber lief. Die letzte Olympia-Medaille in einer Wurfdisziplin lag gar über 50 Jahre zurück. Damals gelang Eva Janko im Jahr 1968 mit 58,04 Metern Speerwurf-Bronze.
Im Siebenkampf haben bei diesen Olympischen Spielen Ivona Dadic und Verena Mayr weitere Medaillenchancen für das österreichische Leichtathletik-Team.
3. Medaille bei internationalen Meisterschaften
Für Lukas Weißhaidinger war es die zweite Medaille bei großen globalen Meisterschaften. Im Jahr 2019 belegte er bei den Weltmeisterschaften in Doha hinter dem Schweden Daniel Stahl und dem Jamaikaner Fedrick Dacres den 3. Rang. 2018 belegte er zudem bei den Freiluft-Europameisterschaften den Bronze-Rang. Damit komplettierte Weißhaidinger das Bronze-Trio bei internationalen Meisterschaften (EM, WM & Olympia) der allgemeinen Klasse.
Olympia-Medaille über 60.000 Euro wert
Lukas Weißhaidinger kassiert mit dieser Medaille eine Prämie von über 60.000 Euro. Traditionell werden Österreichs Olympia-Medaillengewinner mit einer Philharmoniker-Goldmünze ausgezeichnet. Die in Bronze ist 11.000 Euro wert. Außerdem kassiert er eine Prämie von 50.000 Euro, die die Versicherung Helvetia speziell mit Österreichs Leichtathletik-Team ausgehandelt hatte. Für Silber gäbe es 100.000 Euro, für Gold sogar 205.000 Euro.
Ergebnisse: Olympia Diskuswurf Herren - Finale
Rang | Name | Nation | Weite |
---|---|---|---|
1 | Daniel STÅHL | SWE | 68.90 |
2 | Simon PETTERSSON | SWE | 67.39 |
3 | Lukas WEISSHAIDINGER | AUT | 67.07 |
4 | Matthew DENNY | AUS | 67.02 PB |
5 | Kristjan ČEH | SLO | 66.37 |
6 | Andrius GUDŽIUS | LTU | 64.11 |
7 | Mauricio ORTEGA | COL | 64.08 |
8 | Sam MATTIS | USA | 63.88 SB |
9 | Chad WRIGHT | JAM | 62.56 |
10 | Daniel JASINSKI | GER | 62.44 |
11 | Clemens PRÜFER | GER | 61.75 |
12 | Ola STUNES ISENE | NOR | 61.18 |
Die Weiten von Lukas Weißhaidinger im Finale
- Versuch: 62,92 Meter
- Versuch: 66,65 Meter
- Versuch: 67,07 Meter
- Versuch: 66,86 Meter
- Versuch: X
- Versuch: 62,16 Meter
Diskuswurf: Die letzten Olympiasieger
- 2021: Daniel Stahl (Schweden) - 68,90 Meter
- 2016: Christoph Harting (Deutschland) - 68,37 Meter
- 2012: Robert Harting (Deutschland) - 68,27 Meter
- 2008: Gerd Kanter (Estland) - 68,82 Meter
- 2004: Virgilijus Alekna (Litauen) - 69,89 Meter (Olympiarekord)
- 2000: Virgilijus Alekna (Litauen) - 68,30 Meter
Leichtathletik: Alle Olympia-Medaillengewinner für Österreich
GOLD
- Herma Bauer: Speerwurf (1948) mit 45,57 Metern
SILBER
- Liese Prokop: Fünfkampf (1968)
- Stephanie Graf: 800 Meter (2000) mit 1:56,65 Minuten
BRONZE
- Ine Schäffer: Kugelstoßen (1948) mit 13,08 Metern
- Eva Janko: Speerwurf (1968) mit 58,04 Metern
- Ilona Gusenbauer: Hochsprung (1972) mit 1,88 Metern
- Theresia Kiesl: 1.500-Meterlauf (1996) mit 4:02,03 Minuten
- Lukas Weißhaidinger: Diskuswurf (2021) mit 67,07 Metern
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