Ergebnisse Hamburg Marathon 2024: Weltklassezeiten, aber keine Rekorde

Der Haspa Marathon Hamburg 2024 bildete an diesem Wochenende den Abschluss eines herausragendes Marathon-Monats.

In den vorangegangen Wochen sorgten die Marathons in Paris, Rotterdam, Boston und London für viele internationale Höhepunkte. Den krönenden Abschluss setzte am 28. April 2024 der Hamburg Marathon.

Der Höhenflug des Hamburg Marathons

In den vergangenen zwei Jahren erlebte der Marathonlauf in der Hansestadt neue Höhenflüge. Den mit spektakulären neuen Streckenrekorden wurde der Hamburg Marathon plötzlich zu einem der schnellsten Marathonläufe weltweit. Man erinnere sich nur an die Fabelzeit von Yalemzerf Yehualaw vor zwei Jahren. Die Äthiopiern verbesserte damals mit einer Leistung von 2:17:23 Stunden den Streckenrekord um mehr als vier Minuten, zudem gelang ihr das schnellste Marathon-Debüt aller Zeiten (der Rekord wurde mittlerweile von einer anderen Läuferin gebrochen).

Bei den Männern wurden zuletzt zwei Mal in Serie die Rekorde verbessert. Vor zwei Jahren gelang Cybrian Kotut (Kenia) die erste Zeit unter 2:05 Stunden beim Marathon-Hamburg, ehe 2023 Bernard Koech die Rekordzeit erneut verbesserte.

Superstar wollte erneut Rekord verbessern

Beim diesjährigen Hamburg Marathon war Bernard Koech erneut am Start. Der Vorjahressieger sorgte im vergangenen Jahr beim Hamburg Marathon für eine historische Leistung. Denn mit einer Zeit von 2:04:09 Stunden gelang ihm nicht nur eine persönliche Bestzeit, sondern auch eine Verbesserung des Streckenrekordes um satte 38 Sekunden. Hinter dem 36-Jährigen stand vor dem Lauf allerdings ein kleines Fragezeichen, denn bei seinem letzten Marathonstart im vergangenen Jahr in Amsterdam musste er verletzungsbedingt aussteigen, nachdem er mit einem Gegner kollidierte. Er trat aber in Hamburg mit dem Ziel an, den Streckenrekord erneut zu verbessern.

Starker deutscher Läufer im Feld war Sebastian Hendel, der mit einer Bestzeit von 2:10:14 Stunden antrat.

Gefährliche Marathon-Debütantin

Bei den Frauen führten die Kenianerinnen Winfridah Moseti und Sharon Chelimo das Feld an. Moseti wurde im vergangenen Jahr in Frankfurt mit einer Zeit von 2:20:55 Stunden Zweite, auch Chelimo landete damals nach 2:22:07 Stunden im Spitzenfeld.

Ein Angriff auf den Streckenrekord war aber nahezu ausgeschlossen, auch wenn es mit Irine Cheptai eine gefährliche Debütantin aus Kenia gab. Denn die lief 2023 mit einer Zeit von 64:53 Minuten die damals viertschnellste Halbmarathon-Leistung aller Zeiten.

Zudem sagten mit Katharina Steinruck (PB 2:24:56 h), Rabea Schöneborn (PB 2:27:03 h) und Kristina Hendel (PB 2:27:29 h) drei starke Läuferinnen aus Deutschland zu.

Schnelle Zeiten, aber keine Rekorde

Bernard Koech gelang in Hamburg die erhoffte Titelverteidigung. Mit einer Zeit von 2:04:24 Stunden war er, ähnlich wie auch im Vorjahr, dominant. Auf seinen Streckenrekord fehlten ihm nur 15 Sekunden. Trotzdem war es die zweitschnellste Zeit in der Geschichte des Hamburg Marathons.

Koech lief auf beiden Marathonhälften ein nahezu identisches Tempo. Auf 62:11 Minuten über die ersten 21,1 Kilometer folgten 62:13 Minuten auf der zweiten Hälfte. Etwa zehn Kilometer vor dem Ziel konnte er sich von einer großen Spitzengruppe lösen und seinen Vorsprung auf über eine Minute ausbauen.

Sebastian Hendel läuft in die Top 10 "All Time"

Platz 2 belegte der Äthiopier Haymanto Alew in 2:05:30 Stunden vor dem Kenianer Philemon in 2:05:38 Stunden.

In Summe erreichten 13 Läufer Zeiten unter 2:10 Stunden, darunter auch Sebastian Hendel, der mit 2:08:50 Stunden nun der achtschnellste Marathonläufer Deutschlands aller Zeiten ist. Hendel war als Zehnter zudem bester Nicht-Afrikaner im Feld.

Hochspannendes Frauen-Rennen

Spannend bis zum letzten Meter war die Entscheidung der Damen. Denn da lieferten sich Irene Cheptai und Winfridah Moseti ein hochklassiges Kenia-Duell, welches schlussendlich Debütantin Irine Cheptai nach 2:18:22 Stunden für sich entschied. Winfridah Moseti folgte mit nur drei Sekunden Rückstand. Moseti wurde nun sowohl in Frankfurt als auch in Hamburg Marathon-Zweite. Das Podest komplettierte Gtoytom Gebreslase in 2:21:19 Stunden.

Schnellste Europäerin war Deutschlands Hoffnung Rabea Schöneborn, die auf Platz 13 mit 2:35:07 Stunden aber deutlich unter ihren Möglichkeiten blieb. Ihre Teamkolleginnen Hendel und Steinruck siegen vorzeitig aus dem Rennen aus: K.O. beim Hamburg Marathon: Spitzenläuferin lief gegen Tisch [mit VIDEO]

Den Halbmarathon gewannen Richard Vogelsang (1:07:29 Stunden) und die Österreicherin Sophie Wallner (1:17:40 Stunden).

Todesfall überschattet Marathon

Am Tag nach dem Veranstaltung wurde bekannt, dass ein 25 Jahre alter Läufer nach einem Zusammenbruch verstarb: Todesfall überschattet Hamburg Marathon

Ergebnisse Hamburg Marathon 2024: Herren

Ergebnisse Haspa Marathon Hamburg 2024: Frauen

Alle Resultate und Fotos vom Hamburg Marathon