Selbst die erfolgreichsten Fußballmannschaften dieser Welt sind auf Sponsoring angewiesen.

Die Zusammenarbeit mit Unternehmen erweist sich für die Vereine als äußerst lukrativ. In den vergangenen Jahren hat vor allem die Glücksspielbranche viel Geld in das Sportsponsoring investiert. Das stellt einige Vereine mittlerweile aber auch vor Herausforderungen.

Fußball und Glücksspiel: Beide Parteien profitieren enorm

Ob deutsche Bundesliga oder englische Premier League. Eine Vielzahl der Vereine läuft mit Sponsoren aus dem Glücksspielbereich auf. Von der Bandenwerbung bis hin zum Hauptsponsor ist hier alles möglich. In den letzten 10 Jahren haben sich zahlreiche Vereine dazu entschlossen, eng mit den diversen Anbietern zu profitieren. Eine Win-win-Situation für beide Parteien. Das Spielcasino erhält über die Fußballmannschaft garantierte Sichtbarkeit und kann die Zielgruppe besonders effizient ansprechen. Die Vereine hingegen erhalten viel Geld, weil sie eine besonders effektive Werbeplattform darstellen. Der moderne Fußball ist stark kommerzialisiert. Die Ablösesummen und Gehälter steigen, während die Einnahmequellen begrenzt sind. Denn Ticketpreise lassen sich nicht noch viel höher ansetzen, wenn die Vereine auf die Unterstützung der Fans hoffen wollen. Einziger Ausweg aus diesem Dilemma ist das Sponsoring. Hier können hohe Summen eingenommen werden, um sportlich konkurrenzfähig zu bleiben.

Werbeverbote sind nicht zielführend

In einigen Top-Ligen wurde ein Werbeverbot für Glücksspielanbieter erlassen. Eingeführt wurde diese Regelung zuerst in der italienischen Serie A. Das hatte umfassende finanzielle Einbußen zur Folge. Bis zu 100 Millionen Euro pro Saison entgehen den Vereinen durch das Verbot. Kurzfristig hat sich das sogar auf die Konkurrenzfähigkeit der Mannschaften ausgewirkt. Um weiterhin zu den Besten zählen zu können, spielt die finanzielle Situation der Vereine nämlich eine wichtige Rolle. Der italienische Rekordsieger Juventus Turin hatte beispielsweise mit enormen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Liga und die meisten Vereine sprechen sich bis heute vehement gegen das Werbeverbot aus. Auch in Spanien sorgte die Maßnahme für große Aufregung. Das Werbeverbot wurde erst kurz vor Saisonstart gültig. Das wiederum hatte zur Folge, dass einige Teams ohne Hauptsponsor auflaufen mussten. Eine finanzielle Katastrophe aus Sicht der Vereine. Auch in der La Liga sprechen sich die meisten Mannschaften gegen das Werbeverbot aus. Zudem muss die Wirksamkeit infrage gestellt werden. Fußballfans können heutzutage alle Spiele aus jeder Liga verfolgen. Solange es kein übergreifendes Werbeverbot gibt, werden Fans in der Bundesliga oder Premier League weiterhin mit den Anbietern konfrontiert.

Sport und Glücksspiel sind eng miteinander verflochten

Für keine andere Sportart werden so viele Wetten platziert als im Fußball. Das Wetten hat hier lange Tradition. Bereits in den 1950er-Jahren wurde damals die Toto-Sportwette eingeführt. Heutzutage könnte man Toto als umfassende Kombiwette ansehen. Im Laufe der Zeit hat sich aber natürlich so einiges getan. Fans können dynamische Wetten platzieren, live im Stadion auf das nächste Tor tippen und bei den verschiedensten Anbietern auf zahlreiche Statistiken zurückgreifen. Das Glücksspiel im Fußball ist damit zum Hobby vieler Fans geworden, die ihr Wissen unter Beweis stellen wollen. Dabei geht es weniger darum, den großen Jackpot zu knacken. Vielmehr soll die Spannung beim Zuschauen erhöht werden.

Der Konkurrenzkampf wächst: Die Digitalisierung der Glücksspielbranche

Seit einigen Jahren können Roulette, Slots und Co. auch bequem über das Internet gespielt werden. Der Casino-Flair lässt sich dann ganz einfach in das eigene Wohnzimmer bringen. Damit hat die gesamte Branche ein enormes Umsatzplus erfahren. Denn das Smartphone ist heutzutage ein treuer Begleiter und für ein Spiel braucht man nur wenige Minuten Zeit. Obwohl die Nachfrage hoch ist, zeigt sich das Angebot noch als viel größer. Hunderte von Anbietern buhlen um die Gunst der Spieler. Durch die Digitalisierung hat der Konkurrenzkampf also enorm zugenommen. Mit ein Grund, warum die Werbung von führenden Anbietern in den letzten Jahren immer präsenter geworden ist. Nur, wer sich die Aufmerksamkeit der Zielgruppe sichern kann, kann weiterhin auf viele Spieler hoffen. Dabei kommt der Sport gerade recht. Denn nicht nur im Fußball ist das Sponsoring von Glücksspielanbietern heutzutage etabliert. Auch im Tennis, der NFL oder beim Darts sorgen die Unternehmen für frisches Geld im Sport.

2 Würfel

Welches Potenzial hat das Sponsoring in der Zukunft?

Auch in der Premier League gibt es seit Neuestem eine Verschärfung, wenn Vereine mit Glücksspielanbietern zusammenarbeiten möchten. Von den Top-Ligen in Europa bleibt lediglich die Bundesliga voll und ganz für das Sponsoring offen. Ein Blick in die Zukunft könnte vor allem das verantwortungsbewusste Spielen in den Vordergrund stellen. Eine Lösung, mit der wohl beide Parteien gut leben könnten. Die Anbieter erhalten weiterhin Werbeplätze, während die Vereine von den finanziellen Vorteilen der Partnerschaft profitieren. Ein gänzliches Werbeverbot im Sport ist hingegen undenkbar. Somit sind auch vereinzelte Einschränkungen nur wenig sinnvoll. Denn das Streaming-Angebot wächst und Sportfans werden unumgänglich mit der Werbung konfrontiert werden. Zudem sprechen sich nahezu alle Ligen und Vereine für eine Aufrechterhaltung der Werbepartnerschaften aus. Denn die Ausgaben im Fußball dürften in Zukunft weiter steigen. Immerhin hat mit Saudi-Arabien ein finanzkräftiger Player den Markt betreten und bereits jetzt zahlreiche Stars in die Wüste gelockt. Wenn Europa weiterhin die Vormachtstellung im beliebtesten Sport der Welt erhalten möchte, braucht es also auch finanzielle Mittel.

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