Eines der wichtigsten Merkmale bei Laufschuhen ist die Sprengung!
Wenn du im Internet nach Laufschuhen suchst, findest du in der Regel bei jedem Modell einen in Millimeter angegeben Wert zur Sprengung des Laufschuhes.
Auch in unserer Laufschuh-Datenbank mit über 500 verschiedenen Laufschuhen ist die Sprengung zu jedem Modell angegeben. Doch nur wer tatsächlich weiß, was dieser Begriff bedeutet, kann damit auch etwas anfangen und den Wert als Kriterium beim Laufschuh-Kauf miteinbeziehen.
Sprengung - einfach erklärt!
Die Erklärung des Begriffes ist alles andere als kompliziert und sehr einfach zu merken. Die Sprengung definiert den Höhenunterschied zwischen dem Rückfuß und dem Vorfuß im Laufschuh. Einfaches Beispiel: Bei einer Sprengung von 10 mm ist der Rückfuß im Schuh 10 Millimeter höher positioniert als der Vorfuß.
Nun wissen wir, wie dieser Wert ermittelt wird, aber noch nicht, was wir damit beim Kauf von Laufschuhen anfangen können.
Niedrige Sprengung oder hohe Sprengung?
Der niedrigste Wert liegt bei 0 Millimeter. Das heißt, Vorfuß und Rückfuß befinden sich auf derselben Höhe. Eine Sprengung von 0 Millimeter haben vor allem Barfußschuhe oder einige sehr leichte Modelle. Typische Laufschuhe haben in etwa eine Sprengung von 6 bis 10 Millimetern. Aber auch 12 bis 14 Millimeter sind in Extremfällen sogar möglich.
Grundsätzlich gilt: Je leichter das Modell ist, desto "wahrscheinlicher" ist eine niedrige Sprengung. Allerdings gibt es da viele Ausnahmen. Das heißt, ein Wettkampfschuh muss nicht unbedingt eine Sprengung von nur vier oder sechs Millimetern haben. Zudem hängt der Wert auch vom Hersteller ab. Es gibt Marken, die produzieren tendenziell Schuhe mit höherer Sprengung, aber auch Hersteller die zum größten Teil auf Schuhe mit niedrigem Höhenunterschied setzen.
Welche Sprengung ist nun ideal?
Eine allgemeine Empfehlung gibt es nicht. Grundsätzlich setzen schnelle und gut trainierte Läufer auf Schuhe mit niedriger Sprengung, Anfänger hingegen greifen in der Regel zu Schuhen mit einem größeren Höhenunterschied zwischen Rückfuß und Vorfuß. Gleiches gilt, wie bereits erwähnt, für den Einsatzzweck. Trainingsschuhe haben meist eine höheren Wert als Wettkampfschuhe. Ausnahmen gibt es hier viele, wie etwa der oben am Bild abgebildete Asics Tartherzeal, der einen Wert von 10 Millimeter aufweist, mit einem Gewicht von unter 200 Gramm aber zu den leichtesten Laufschuhen überhaupt zählt.
Schuhe mit niedriger Sprengung haben allerdings einen entscheidenden Nachteil: Denn wie eine über ein halbes Jahr durchgeführte amerikanische Studie ermittelte, ist die Verletzungsgefahr bei Schuhen mit einer geringen Höhendifferenz deutlich höher, als bei Schuhen mit einer durchschnittlichen bzw. hohen Differenz zwischen Rückfuß und Vorfuß.
Fazit
Das erhöhte Risiko für Verletzungen ist allerdings längst noch kein Argument, das den Einsatz von Schuhen mit niedriger Sprengung verbieten soll. Wir empfehlen Anfängern grundsätzlich auf Schuhe mit einem Höhenunterschied von 7 bis 12 Millimeter zu setzen, das gilt vor allem für das Training. Beim Lightweight-Modell (Wettkampfschuh bzw. Schuh für intensive Trainingseinheiten) darf die Sprengung allerdings auch niedriger sein, da wir den Schuh ohnehin nur gelegentlich einsetzen.
Ausschließliches Laufen in Schuhen mit hoher Sprengung empfehlen wir allerdings auch nicht. Denn je länger wir nur mit Schuhen mit einem hohen Höhenunterschied laufen, desto schwieriger ist die Umstellung auf einen Laufschuh mit niedriger Sprengung.
Lange Rede kurzer Sinn: Im Laufschuh-Equipment eines Läufers sollte sich auch ein Laufschuh mit niedriger Sprengung befinden. Diesen sollten wir allerdings nicht zu häufig einsetzen!
Kommentare
Die NB Minimus Serie finde ich immer noch gut. Für mein Gewicht (80kg) und lange, teilweise langsame Läufe + Intervalle halte ich es für etwas zu „radikal“.
Ich bin jetzt bei Joe Nimble Toes addict angekommen und probiere sie jetzt aus - bin auf die ersten Läufe gespannt.
bei ON ist das Modell „Cloudrush“ mit geringer Sprengung unterwegs. Ein super Schuh…. Wenn man allerdings (bei unterschiedlicher Geschwindigkeit) nicht perfekt am Mittel- und Vorfussbereich abrollt hat nicht so lange etwas von dem Modell. Haltbarkeit der „Wolken“ am hinteren Bereich ist sehr gering. Max 300 km dann ist Ende
Stimmt, ich finde es schade dass Artikel wie diesen hier, welcher eigentlich interessant und gut geschrieben ist sich solche Patzer erlaubt. Dies macht den ganzen Artikel teilweise wertlos.
Wahrscheinlich wurden hier die direkten Verletzungen in Betracht gezogen.
Ich selbst kämpfe mit Rückenproblemen die unter anderem auch von einer hohen Sprengung kommen. Da ist der direkte Nachweis aber schwer und zeigt sich erst über Jahre.
"wie eine über ein halbes Jahr durchgeführte amerikanische Studie ermittelte, ist die Verletzungsgefahr bei Schuhen mit einer geringen Höhendifferenz deutlich höher"
Welche Studie ist dies? Auf was nimmt sie Bezug? Läufer die ewig mit Sprenung 10 gelaufen sind un dann spontan komplett auf Sprenung 0 umgestiegen sind?
Ich bin der fester Überzeugung, dass Sprengung 0 das einzig richtige ist, der menschliche Körper wurde genau hierfür gebaut. Allerdings hat man sich durch unterschiedliche Schuhe an höhere Sprenung gewohnt, so muss man halt den übertrag langsam durchführen.
Ich bin ein übergewichtiger Läufer, und hab meine letzten Marathons alle mit Sprenung 0 gemacht. Die ersten mit viel Dämpfung und den letzten übrigens mit sehr wenig Dämpfung! Ich hatte nie Verletzungen seit dem Wechsel!