Barfußschuhe bzw. auch Minimalschuhe genannt, sind Laufschuhe, in denen sich das Laufgefühl dem des Barfußlaufens ähnelt.

Im Gegensatz zu den typischen Neutralschuhen haben diese Schuhe quasi keine Dämpfung und auch keine Sprengung.

Die Entwicklung des Laufschuhs

Vor vielen Jahrtausenden war es ohnehin ganz normal, sich ohne Schuhwerk fortzubewegen. Auch mit der Entwicklung von Laufveranstaltungen im 20. Jahrhundert war es anfangs nicht unbedingt üblich mit Schuhen zu laufen. Man erinnere sich nur an den Äthiopier Abebe Bikila, der bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom den Marathonlauf mit der Weltbestzeit von 2:15:16 Stunden gewann. Und das barfuß ohne Schuhe.

In den folgenden Jahrzehnten wurden Schuhe speziell für Läufer entwickelt. Da sich Laufen zum Volkssport entwickelte, legten die Hersteller bei der Produktion von Laufschuhen hohe Priorität auf den Komfort. So führt mittlerweile nahezu jeder Sportschuh-Hersteller stark gedämpfte Schuhe im Sortiment, die dem Fuß nahezu die gesamte Arbeit beim Laufen abnehmen.

Doch mit dem Trend stark gedämpfter Schuhe entwickelte sich auch ein Gegentrend zurück zum "Natural Running". Barfuß laufen ist mittlerweile wieder in, doch nun mit Schuhen. Und diese Schuhe bezeichnet man als Minimalschuhe bzw. Barfußschuhe.https://vg09.met.vgwort.de/na/d2eea829304d4be48e560267887caa28


Die Eigenschaften von Barfußschuhen

keine Sprengung und ohne Dämpfung

Das unterscheidet Barfußschuhe von normalen Laufschuhen:

  • keine oder nur sehr geringe Dämpfung
  • keine oder nur sehr geringe Sprengung (Höhendifferenz zwischen Fersenbereich und Sohlenbereich)
  • keine zusätzliche Stabilisierung, wie etwa einer Pronationsstütze bei Überpronierern
  • sehr dünne und flexible Laufsohle
  • keine Fersenkappe
  • aufgrund all dieser fehlenden Merkmale haben Barfußschuhe natürlich ein deutlich geringeres Gewicht

Warum aber sollen wir dann überhaupt Barfußschuhe verwenden und nicht gleich barfuß laufen? Ganz einfach. Die Schuhe sollen unsere Sohle vor Steinen oder sonstigen spitzen Untergründen am Boden schützen. Allerdings: Wer über einen langen Zeitraum ganz ohne Schuhe läuft, wird sich auch vor Steinen nicht mehr fürchten.


Minimalschuhe beim Laufen verwenden

Wichtigste Regel: Trainingsumfang langsam aufbauen!

Barfuß zu laufen hat also den beschriebenen Vorteil eines natürlichen Laufgefühls und Laufstils, was wiederum zu einer Stärkung der Fußmuskulatur und auch zu einer verbesserten Lauftechnik, inklusive natürlichem Abrollverhalten führt.

Bist du allerdings bisher mit "normalen" Laufschuhen gelaufen, solltest du vorsichtig in das Training mit Barfußschuhen einsteigen. Laufe anfangs nur einige wenige Kilometer und steigere die Laufdistanz mit Barfußschuhen langsam und vorsichtig. Gleich zu Beginn 20 Kilometer sind zu viel und könnte im schlimmsten Falle sogar zu Verletzungen führen. Versuche zudem zu Beginn ein passendes Terrain zu wählen, wie etwa sanfte Waldböden und keine zu anspruchsvollen Trails oder durchgehend hart asphaltierten Untergrund. Auch Sandstrände und Wiesen sind ideal für den Einsteig geeignet. Laufen im Sand ist allerdings sehr kräfteraubend. Daher solltest du auch hier nicht zu lange laufen.

Darf jeder mit Barfuß-Schuhen laufen?

Vorsichtig sollten vor allem übergewichtige Läufer sein. Hier sind konventionelle Laufschuhe vorerst die bessere Option. Erst wenn der Körper und die Muskulatur langfristig vom Ausdauertraining gestärkt sind und das Problem Übergewicht erfolgreich bekämpft ist, lohnt sich ein Training mit Minimalschuhen. Auch Läufer, die Stabilschuhe benötigen, also Überpronierer, könnten mit Barfußschuhen aufgrund der fehlenden Stütze Probleme bekommen. Hier gilt aber: Ausprobieren. Ist das Laufgefühl mit Minimal-Laufschuhen gut, darf damit auch gelaufen werden.

 

Die Gefahren von Barfußschuhen

Anfangs ist die Wahrscheinlichkeit für Muskelkater und Verspannungen in Bereichen abwärts der Hüfte (vor allem Wade) sehr groß. Daher gilt auch hier das wichtigste Gebot: Langsam und behutsam aufbauen. Ein Halbmarathon oder eine noch längere Distanz ist mit Barfuß-Schuhen durchaus möglich. Allerdings erst dann, wenn du schon lange genug mit solchen Schuhen trainiert hast.

Minimalschuhe für alle Terrains

Übrigens gibt es auch Minimalschuhe für Trails und Berge. Auch diese findest du in unserer Übersicht. Bekannte Marken mit Barfuß-Laufschuhen sind Merrell oder Vibram Five Fingers. Aber auch bekannte Sport-Marken wie Nike und Brooks haben Minimal-Laufschuhe in ihrem Sortiment.

Alle Minimalschuhe und Barfußschuhe anzeigen

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Kommentare

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kabelka feliix
Samstag, 16. Juli 2022 13:34
>Seit 241 Jahren verkrüppeln die Füsse im Zehenbereich ihrer Schuhe vom Säuglingsalter an<
>Daher empfehle ich: Die Zehenfächer- Fussbekleidung den Säuglingen schon ab den
8. Lebensmonat anzuziehen<

FUSSGESUNDHEIT
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Maurin St.
Samstag, 04. Juni 2022 09:40
Man kann nicht pauschal dazu raten. Die Benutzung ist von vielen Faktoren abhängig. Körpergewicht, Trainingszustand, muskulärer Zustand, auf welchem Untergrund will ich laufen. Er fordert die Fuß- und Unterschenkel- Muskulatur schon intensiver. Daher sollte man ihn wie ein Trainingsgerät benützen, langsamer Einstieg. Prinzipiell sollten unsere Füße damit trainiert werden, da sie ja den ganzen Tag fest in Schuhen sind und die Muskeltätigkeit im Sinne des Barfußlaufens ja eingeschränkt ist. Ich gehe nur immer mal für 1- 2 km ganz bewusst damit, bin aber auch schwer, deswegen laufe ich nicht damit. Ausprobieren sollte man selbst, inwieweit man den tragen kann, am besten den Physio mal fragen,der Dich und Deine Statik und Muskeln sieht. Wenn die Bein- Fußachse nicht passt, oder ein Knick-Senk-Spreizfuss da ist, dann kann man auch Achillessehne, Knie oder Hüfte fehlbelasten, wenn man es in den Schuhen übertreibt. Das ist zumindest meine persönliche Meinung/ Erfahrung als Läuferin und Physio.
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Andreas
Donnerstag, 02. Juni 2022 09:57
Ich laufe schon seit einigen Jahren mit Minimalschuhen. Nicht ausschließlich, aber recht regelmäßig. Angefangen hat alles mit dem Minimus von New Balance. Kein echter Barfußschuh, aber schon nah dran. Die Schuhe mache echt Spaß. Obwohl ich wusste, dass ich langsam damit einsteigen sollte, hatte ich bei meinem ersten Trainingslauf so viel Spaß, dass gleich etwas über 20km dabei rausgekommen sind. Hab ich mit etwas Muskelkater im Unterschenkel bezahlt, aber das war es wert. Hab eine Asphalt und Trail Variante von dem Schuh. Und beide sind nach Jahren auch noch im Einsatz. Dämpfung, die nachlassen kann, haben die halt nicht, nur die Sohlen gehen so langsam über den Jordan. Wenn man sich halbwegs an das Laufen mit solchen Schuhen gewöhnt hat, kann man auch länger damit laufen. Bis 50km ist das kein Problem, darüber weiß ich gerade nicht, ob ich es schon mal probiert habe. Hätte ich aber keine Scheu vor. Ich kenne Leute, die laufen mit Sandalen 100 Meilen. Nur in den Bergen oder auf sehr schroffem Untergrund wird es anstrengend. Du spürst halt alles durch die Sohle, was normalerweise ein echt geiles Laufgefühl ist, aber wenn du damit über groben Schotter laufen musst, oder ähnliches, wird es schon etwas blöd. Gerade wenn man bergab richtig Gas geben kann, bremst es dann schon, weil man vorsichtiger laufen muss. Daher würde ich solche Schuhe nicht in den Bergen bei Wettkämpfen tragen. Für Trainingsläufe aber schon. Was ich an solchen Schuhen echt mag, außer des Laufgefühls, ist, dass es die Fußmuskulatur stärkt und man sich das über die Ferse laufen abgewöhnt. Da du keine Dämpfung hast, machst du das automatisch nicht. Deine Muskulatur muss dann die Aufgabe übernehmen und das macht sie auch sehr gut, wenn man es trainiert. Seit ca. einem Jahr laufe ich jetzt "richtige" Barfußschuhe, sowohl auf Asphalt, wie auch im Gelände. Einen großen Unterschied zu den Minimus spüre ich nicht. Probleme hatte ich auch noch nie, weder mit der Muskulatur, den Sehnen oder den Gelenken. Probleme mit der Achillessehne hatte ich eher, als ich von Schuhen mit "normaler" Sprengung (ca. 12mm) auf Schuhe mit einer Sprengung von 4-6mm gewechselt habe. Da muss man es auf jeden Fall vorsichtig angehen und immer ordentlich dehnen.
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r.b.
Dienstag, 31. Mai 2022 16:12
Ich drehe durch, wenn beim laufen was zwischen den Zehen ist. Nichts für mich. Ich kann es schon nicht leiden, wenn ein Stück vom Socken zwischen den Zehen ist. Zudem benötige ich bei meiner Fehlstellung dringend genügend Dämpfung.
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Thomas M.
Dienstag, 31. Mai 2022 13:30
Ich bin seit über 3 Jahren mit den 5-Fingers V-Trail unterwegs. Aufgrund von Knieproblemen bin ich damals umgestiegen und habe es nicht bereut. Gerade im Gelände macht Barfußlaufen unglaublich Spaß. Für die Wettkämpfe laufe ich aber einen Altra Lone-Peak ohne Sprengung, dafür mit einem bisschen Dämpfung. Mit Barfußschuhen ist man gerade im steinigen Gelände bergab hoffnungslos unterlegen.
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Alex
Dienstag, 31. Mai 2022 13:23
Ich laufe seit ungefähr einem Jahr mit den Vibream FiveFinger V-Run und V-Trail und möchte echt nicht mehr zurück. Das Zusammenspiel aus Vorderfußlaufen und Schuhen ohne Sprengung und Freiheit der Zehen haben bei mir dazu geführt das Sprunggelenke, Knie und Hüfte viel weniger Probleme machen. Der Umstieg ist aber zugegebenermaßen unangenehm.
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Lesny
Dienstag, 31. Mai 2022 09:53
Ich laufe seit kurzem die Altras. Es kostet zuerst schon eine Umstellung. Aber das Laufgefühl ist ein ganz anderes, echt klasse. Ich hatte auch Angst, dass es auf die Gelenke geht, aber ich habe das Gefühl, dass es einfacher ist, als wenn die Energie mit Dämpfungsschuhen verpufft. Schon wegen dem geringen Gewicht ist es viel angenehmer. Als Mittel/Vorfuß Läufer kann ich das auch nur empfehlen. Und auf Asphalt mit denen neue PB geschafft
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Martin Reiter
Montag, 30. Mai 2022 22:52
Ich hatte danach Probleme mit der Achillessehne. Man sollte also sehr, sehr vorsichtig damit beginnen.
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Jens
Montag, 30. Mai 2022 21:40
Ich laufe nur noch mit Vibram Five Finger. Bis jetzt bis max. 42.2 km.
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G.n.
Montag, 30. Mai 2022 20:12
Ich kann dem Inhalt des Artikels nur zustimmen. Ich laufe zwar nur einen kleinen Teil meines Trainingsumfanges in Minimalschuhen. Die Verwendung solcher Schuhe haben mir aber einerseits geholfen, die Fußmuskulatur zu stärken, andererseits auch Verletzungen und Überlastungen zu verhindern. Ich hab seitdem das Gefühl, das meine Füße und auch Beine nach dem Laufen schneller regenerieren, weil durch den regelmäßigen Einsatz von Minimalschuhen die Fußmuskulatur einfach stärker und stabiler trainiert ist. Die Folge ist ein geringerer Energieaufwand beim Laufen und damit auch kürzere Regenerationszeiten danach.
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