Valentin Pfeil und Jennifer Wenth feiern beim Jedermannlauf 2014 Favoritensiege und holen sich die Goldmedaille bei den ÖLV-Staatsmeisterschaften im Halbmarathon.

Während der Oberösterreicher einen deutlichen Sieg herauslaufen konnte, hatte die Niederösterreicherin in Anita Baierl eine hartnäckige Konkurrentin.

Mit den Siegen von Valentin Pfeil (LC Amateure Steyr) und Jennifer Wenth (SVS Leichtathletik) gingen die Staatsmeistertitel im Halbmarathon an die beiden Favoriten. Der 26-jährige Oberösterreicher, der in einer Zeit von 1:06:00 Stunden die österreichische Jahresbestzeit hält, feierte in einer starken Siegerzeit von 1:06:28 Stunden den zweiten Staatsmeistertitel im Halbmarathon nach 2012. Dagegen gewann die 23-jährige EM-Teilnehmerin von Zürich über 5.000m gleich bei ihrem Halbmarathon- Debüt die Goldmedaille. „Das ist mein erster Staatsmeistertitel auf einer langen Distanz, deshalb wird dieser Titel immer eine besondere Stellung für mich haben“, jubelte die Niederösterreicherin, die das Rennen in einer hervorragenden Zeit von 1:14:46 Stunden gewann.

Entscheidung nach der ersten Runde
Im Herren-Bewerb setzte sich gleich nach dem Start eine Vierergruppe ab. Als Valentin Pfeil kurz vor der ersten Zielpassage nach 7 Kilometern das Tempo merklich anzog, mussten seine Verfolger Simon Lechleitner (LG Decker Itter), Endris Seid (LCAV Jodl Packaging) und Roman Weger (LC Villach) abreißen lassen. Die Vorentscheidung im Kampf um den Titel war damit bereits gefallen. „Ich bin äußerst zufrieden mit meinen Auftritt. Ich wollte heute beweisen, dass ich auch sehr schnell von vorne laufen kann, und mich nicht nur hinten drauf setze, um zum Schluss vorbeizusprinten. Das ist mir hervorragend gelungen.“ Seine Ambition, die vor drei Wochen in der Wachau gelaufene persönliche Bestzeit von 1:06:00 Stunden zu verbessern, erreichte der 26-jährige Oberösterreicher nicht. „Dafür war ich einfach zu lange alleine unterwegs“, erklärte er. Den Streckenrekord unterbot er deutlich.

Spannung im Kampf um Rang zwei
Ein interessantes Duell um die weiteren Plätze auf dem Stockerl lieferten sich der Tiroler Berglauf-WM-Teilnehmer Simon Lechleitner und Enris Seid. Dem 35-Jährigen, der bei den Berglauf-Weltmeisterschaften in Italien vor drei Wochen den 77. Platz belegt hatte und sich dabei mit Problemen an der Hüfte und am Sprunggelenk herumplagte, fiel nach Rang zwei in 1:07:42 Stunden ein Stein vom Herzen: „Es war eine sehr schwierige Saison für mich bisher, voll von Verletzungsproblemen. Aber heut habe ich einen sehr guten Tag erwischt. Ich bin sehr zufrieden“, so Lechleitner, der im November sein Marathondebüt in Turin bestreiten wird, wo er eine Zeit rund um 2:24 Stunden anstrebt. „Dafür war das ein toller Test.“ Besonders zu Rennmitte lieferte sich Lechleitner ein hartes Duell mit Endris Seid, der überraschend in der Spitzengruppe mithalten konnte und in einer Zeit von 1:08:00 Stunden im vierten Halbmarathon seiner Laufbahn erstmals unter 1:10 Stunden blieb. Vier Kilometer vor dem Ziel erzwang Lechleitner die Vorentscheidung im Kampf um die Silbermedaille. Seid konnte mit Rang drei aber dennoch sehr gut leben: „Für mich ist das schon eine Überraschung. Als Valentin davon gezogen ist, habe ich mich auf mein Tempo konzentriert. Ich bin sehr zufrieden“, so der überrschende Bronzemedaillengewinner. Auch aufgrund der starken Leistungen von Lechleitner und Seid ging der fünffache Staatsmeister im Halbmarathon, Roman Weger als Vierter knapp leer aus. „Das Resultat ist in Ordnung. Die anderen sind einfach deutlich jünger als ich, dass muss ich akzeptieren. Als Valentin das Tempo verschärft hatte, musste ich als erster abreißen lassen. Ehrlich gesagt: Im Moment ,rollt‘ es bei mir nicht so, auch im Training nicht“, nahm der Kärntner Routinier Rang vier sportlich fair und mit einem Zwinkern: „2000 habe ich hier in Salzburg meinen ersten Titel im Halbmarathon gefeiert, 14 Jahre später bin ich immer noch Vierter!“

Wenth besiegt Baierl auf der letzten Runde
Mehr als zwei Drittel des Rennens lagen Anita Baierl (TuS Kremsmünster) und Jennifer Wenth praktisch gleich auf, wobei die Oberösterreicherin die Tempoarbeit machte. „Ich war überrascht, wie schnell das Tempo von Beginn an war. Wir waren gleich um 15-20 Sekunden pro Kilometer schneller als ich das erwartet hatte“, erzählte Wenth später. Die junge Niederösterreicherin konnte im Duell der beiden Debütantinnen, die sich nach wenigen Kilometern bereits vom Rest des Feldes absetzen konnten, in der dritten und letzten Runde deutlicher zulegen und erzwang die Vorentscheidung. Das Ziel erreichte sie in einer Zeit von 1:14:46 Stunden, was einen deutlichen neuen Streckenrekord für den „neuen“ Jedermannlauf bedeutet. „Es war ein hartes Rennen. In der ersten Runde hatte ich Seitenstechen, das Gott sei Dank verschwand. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung“, so die 23-jährige 5.000m-Spezialistin, die sich aktuell in der Vorbereitung auf die neue Hallensaison befindet und den Sieg beim Halbmarathondebüt als „Etappenziel“ in ihrer weiteren Entwicklung als Läuferin bezeichnet. Auch Anita Baierl absolvierte beim Jedermannlauf ihr Halbmarathondebüt und belohnte sich mit der Silbermedaille (1:15:59 Stunden). Das Resultat nahm die Oberösterreicherin mit gemischten Gefühlen entgegen: „Ich bin mit der Zeit ganz zufrieden, immerhin war es mein erster Halbmarathon und es war eine gute Standortbestimmung, wie fit ich bin. Andererseits bin ich auch ein bisschen enttäuscht. Ich habe das Rennen 14 Kilometer lang angeführt, danach hätte ich rückblickend vielleicht mitgehen können, als Jennifer attackierte. Aus solchen Situationen möchte ich und werde ich lernen.“ Die Bronzemedaille ging in einer Zeit von 1:17:26 Stunden an die junge Tirolerin Susanne Mair (Union Raika Lienz), die in den letzten Wochen im Berglauf stark aufzeigen konnte und bei der WM im September den 36. Rang belegte. Diese Bronzemedaille war für die talentierte 20-Jährige die erste in der Allgemeinen Klasse bei ÖLV-Staatsmeisterschaften.

Zweifacher Sieger nicht am Start
Karl Aumayr (CLUB RunAustria), der die letzten beiden Auflagen des Halbmarathon im Rahmen des Jedermannlauf gewinnen konnte, musste seinen Start beim Jedermannlauf 2014 kurzfristig absagen. Der 32-jährige Salzburger leidet an Beschwerden an der rechten Wade, die als Folgeerscheinung einer sechswöchigen Trainingspause aufgrund eines Muskelfaserrisses auftauchten. „Durch den späten Trainingseinstieg nach meinem Muskelfaserriss war ich durch die knappe Vorbereitungszeit gezwungen, sofort voll ins Training einzusteigen. Der Muskelfaserriss ist zwar auskuriert, dafür sind aber Schmerzen in der rechten Wade aufgetaucht“, erklärt Aumayr, der sich nach der Absage enttäuscht zeigte: „Ich habe bis zuletzt gehofft, dass das Bein die Belastung des Jedermannlauf aushalten kann, aber es hat keinen Sinn. In diesem Fall geht die Gesundheit vor. Mich nervt es extrem, denn ich war sehr motiviert.“ Karl Aumayr, der im Frühjahr in Nussdorf in einer Zeit von 1:08:45 Stunden eine neue persönliche Bestleistung aufgestellt hatte, galt als Topfavorit auf den Salzburger Landesmeistertitel im Halbmarathonlauf und als Anwärter auf eine Medaille bei den ÖLV-Staatsmeisterschaften.

Jedermannlauf (C) Uwe Brandl JedermannlaufSalzburger Landesmeisterschaften an Knoblechner und Hofer
Alexander Knoblechner (Lauftreff Nussdorf) und Sabine Hofer (LAC Salzburg) sicherten sich den Titel des Salzburger Landesmeisters im Halbmarathon. Knoblechner, vor einer Woche Sieger beim Salzachuferlauf, erreichte das Ziel als 13. in einer Zeit von 1:13:01 Stunden. „Es ist super gelaufen, ich habe eine gute Gruppe erwischt und bin voll zufrieden. Als ich von der Absage von Karl Aumayr erfuhr, habe ich meine Chance gesehen“, gab der Nussdorfer zu Protokoll. Die erfahrene Hofer, die ihren „14. oder 15. Landesmeistertitel“ feierte, erzielte eine Zeit von 1:24:03 Stunden und belegte damit den achten Platz im Endresultat. „Ich bin hochzufrieden. Das sind meine erste Läufe nach einer Krankheit. Ich habe mein Ziel, ein gleichmäßiges Tempo von Beginn weg zu laufen, erreicht“, so die 52-Jährige.

Starke Leistungen auch auf den kürzeren Distanzen
Tolle Leistungen bekamen die begeisterten Zuschauer am Universitätsplatz und entlang der Strecke auch von den Teilnehmern, die das Rennen nach einer oder zwei Runde beendeten, zu sehen. Bei den Herren siegte über 7,03 Kilometer der steirische Berglauf- WM-Teilnehmer Andreas Ringhofer (PSV Leoben) in einer starken Zeit von 23:11 Minuten. „Für mich war der Jedermannlauf ein wichtiger Trainingslauf für den Graz Marathon">Graz Marathon kommende Woche. Ich bin im Moment noch etwas müde vom Training, deshalb konnte ich auch nicht mit der Halbmarathon-Spitze mitgehen“, so der 34-Jährige. Bei den Damen siegte die Salzburgerin Therese Wagnleitner (ASV Salzburg) in einer Zeit von 29:42 Minuten. Über 14,06 Kilometer gingen die Siege an Fritz Hirnböck (Romantik Hotel Gmachl, 50:47 Minuten) und die Deutsche Melanie Matheis (SC Ainring, 1:05:01 Stunden). Die Sieger im Juniorenrennen über 7,03 Kilometer lauten Thomas Schmalzer (Sportunion Kaltenberg, 26:27 Minuten) und Hannah Feischl (Union Vorchdorf, 32:00 Minuten).

 

Fantastische Strecke, tolle Stimmung und bunt gemischtes Feld
Bei idealen Wetterbedingungen mit einer leichten Wolkendecke und Temperaturen knapp über den 10°C ging das Feld pünktlich um 9:30 Uhr auf die Strecke. Zahlreiche Zuschauer sorgten gemeinsamen mit den Teilnehmern nicht nur im Start- und Zielbereich, sondern entlang der gesamten Strecke für eine hervorragende Stimmung. „Die Stimmung entlang der Strecke und die Wetterbedingungen waren einfach toll“, bestätigte der zweifache Halbmarathon-Staatsmeister Valentin Pfeil. Für den Jedermannlauf 2014 haben sich 959 Teilnehmer aus 14 verschiedenen Nationen angemeldet, womit der „neue“ Jedermannlauf in seiner dritten Auflage einen neuen Teilnehmerrekord verzeichnet.

Fotos (C) Jedermannlauf - Uwe Brandl


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