Über 15 Jahre trennen Felix Sanchez (Puerto Rico) und Kirani James (Grenada), doch eines haben sie heute gemeinsam.
Sie sind die umjubelten Olympiasieger über die Stadionrunde. James triumphiert über 400 Meter, Sanchez über 400 Meter Hürden.
Sanchez' zweiter Olympiaerfolg nach Athen
Um 20:47 Uhr englischer Ortszeit legte der Oldie vor. Sanchez beeindruckte schon im Semifinale mit der Weltjahresbestleistung von 47,76 Sekunden. Der große Favorit Javier Culson (Dominikanische Republik) war also gewarnt. Doch Sanchez legte im Finallauf noch einen nach und holte sich mit der neuerlichen Weltjahresbestleistung von 47,63 Sekunden in Culson-Manier den Titel. Und was war mit Culson los? Der ließ seine Dominanz komplett vermissen, musste sich im Schlussspurt sogar dem US-Läufer Michael Tinsley geschlagen geben. Somit blieb nur Bronze für den Top-Favoriten.
James läuft unter 44 Sekunden!
Exakt 45 Minuten später legte dann der 19-Jährige Kirani James nach. Und das ebenso beeindruckend. Über die 400 Meter versetzte er die 80.000 Zuschauer und auch seine Kontrahenten ins Staunen. 43,94 Sekunden: Weltjahresbestleistung, nationaler Rekord und die erste Medaille für Grenada in der Olympiageschichte. Da wäre auch Topstar LeShawn Merrit (USA), der im Vorlauf verletzungsbedingt aufgeben musste, chancenlos gewesen. Mit über einer halben Sekunde Rückstand holte der noch jüngere Luguelin Santos (Dominikanische Repbulik) Silber vor dem 23-Jährigen "Oldie" Lalone Gordon (Trinidad & Tobago)
Zaripova lässt Konkurrenz kalt
Im 3.000 Meter-Hindernislauf setzten die gebeutelten Russen ein Lebenszeichen: Yuliya Zaripova sorgte von Beginn an für ein hohes Tempo und hatte auf der Schlussrunde noch genug Reserven um souverän den Olympiaerfolg zu erlaufen. Die Topfavoritin Milcah Chemos Cheywa (Kenia) ging als Vierte leer aus. Überraschende Zweite wurde die Tunesierin Habiba Ghribi mit Landesrekord vor Sofia Assefa (Äthiopien).
Kein drittes Gold für Issinbajewa
Ähnlich dominant war Nadzeya Ostapchuk im Kugelstoßen. Die Weißrussin platzierte gleich vier bessere Weiten als die Zweitplatzierte Valerie Adams (Neusseland). Bronze holte die Russin Evgeniia Kolodko. Geduld musste man in der Stabhochsprung-Konkurrenz haben, die als Erste des Abends begann und als Letzte zu Ende ging. Die Leistungen waren zwar nicht berauschend, der Kampf um Gold trotzdem spannend. Das sicherte sich Jennifer Suhr (USA) mit mageren 4,75 Metern. Auf die gleiche Weite kam auch Yarisley Silva. Da die Kubanerin aber bei ihrer Anfangshöhe von 4,45 Metern einen Fehlversuch fabrizierte, musste sie sich trotz Landesrekord mit Silber begnügen. Jelena Issinbajewa verpasste nach Athen und Peking den Olympia-Hattrick. Die Russin kam nur auf 4,70 Meter und rette Bronze vor der Deutschen Silke Spiegelburg.
Positive Nachrichten gibt es für Österreichs Leichtathleten: Während Diskuswerfer Gerhard Mayer in der Qualifikation scheiterte, hat 100m-Hürdenspriterin Beate Schrott locker den Semifinaleinzug geschafft. Im 400 Meter-Hürdenlauf war hingegen für die Jamaikanerin Melaine Walker im Semifinale Endstation.
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