Verena Mayr (Preiner) sorgte bei der Leichtathletik-WM 2019 in Doha für eine von zwei WM-Medaillen für das österreichische Leichtathletik-Team.
Die Siebenkämpferin holte wie auch Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger die Bronzemedaille. Damit sicherte sich das ÖLV-Team bei der 17. Freiluft-WM genauso viele Medaillen wie bei den bisherigen 16 globalen Titelkämpfen zusammen.
Verena Preiner beendete den Siebenkampf mit 6.560 Punkten auf Rang 3 hinter Katarina Johnson-Thompson (Großbritannien / 6.981 Punkte) und Nafissatou Thiam (Belgien / 6.677 Punkte). Das Geheimnis des Erfolges von Verena Preiner? Die Oberösterreicherin hat generell in keiner Disziplin große Schwächen. So schaffte sie als einzige Athletin in allen sieben Teildisziplinen Top 10 Platzierungen.
Die Leistungen von Verena Preiner in Doha:
- 100 Meter Hürden: 13,25 Meter (7. Disziplinenrang)
- Hochsprung: 1,77 Meter (10.)
- Kugelstoßen: 14,21 Meter (5.)
- 200 Meter: 23,96 Meter (5.)
- Weitsprung: 6,36 Meter (5.)
- Speerwurf: 46,68 Meter (8.)
- 800 Meter: 2:08,88 (2.)
Mit Ausnahme des letzten Bewerbes war Preiner in ihren Disziplinen immer zwischen Rang 5 und 10 positioniert. Mit dieser Konstanz arbeitete sich die 24-jährige von Disziplin nach Disziplin nach vorne, ehe sie vor dem abschließenden 800-Meterlauf erstmals den 3. Rang in der Gesamtwertung einnahm. Über ihre stärkste Disziplin, dem 800-Meterlauf, verteidigte sie souverän die Bronze-Medaille. Ihr Trainer sieht bei Preiner noch viel Steigerungspotential in den Wurfdisziplinen (Kugelstoß und Speerwurf).
Leistungsentwicklung von Verena Preiner
Die Siebenkampf-Saisonbestleistungen von Verena Preiner seit 2013:
- 2013: 5.095 Punkte
- 2014: 5.530 Punkte
- 2015: 5.840 Punkte
- 2016: 6.050 Punkte
- 2017: 6.232 Punkte
- 2018: 6.337 Punkte
- 2019: 6.591 Punkte (österreichischer Rekord).
Lange stand Verena Preiner im Schatten von Ivona Dadic, die in den vergangenen Jahren mehrmals den österreichischen Rekord verbesserte. Im Frühjahr holte sich erstmals Preiner mit 6.591 Punkten den nationalen Rekord. In Doha kam sie auf 6.560 Punkte. Es ist die zweitbeste Siebenkampf-Leistung, die jemals von einer Österreicherin erreicht wurde. Vor der Ära Dadic/Preiner lag der nationale Rekord übrigens bei unter 6.000 Punkten.
Preiner vs. Dadic
Die Saisonbestleistungen von Vereina Preiner und Ivona Dadic im Vergleich
Verena Preiner | Jahr | Ivona Dadic | +/- |
---|---|---|---|
5.095 | 2013 | 5.959 | -864 |
5.530 | 2014 | - | |
5.840 | 2015 | 6.151 | -311 |
6.050 | 2016 | 6.408 | -358 |
6.232 | 2017 | 6.417 | -185 |
6.337 | 2018 | 6.552 | -215 |
6.591 | 2019 | 6.461 | +130 |
Erfolge von Verena Preiner
Ihren ersten internationalen Auftritt hatte sie 2011 bei den Jugendweltmeisterschaften (23. Platz). Bei der U23-EM 2015 verpasste sie als Vierte nur knapp ihre erste internationale Medaille. Dritte wurde damals Ivona Dadic. 2016 qualifizierte sie sich für die EM 2016 in Amsterdam, wo sie mit 6.050 Zählern erstmals die 6.000-Punkte-Marke knackte und hervorragende Siebente wurde. 2017 gelang ihr im Fünfkampf in der Halle mit 4.486 Punkten ein nationaler Rekord. Zudem belegte sie bei der Hallen-EM Rang 6. Im Sommer folgte die Silbermedaille bei der U23 EM inklusive U23-Landesrekord (6.232 Punkte). Die WM 2017 musste sie aufgrund eines Asthma-Anfalls vorzeitig beenden. Bei den Studentenweltspielen 2017 gewann sie überlegen mit 6.224 Punkten die Goldmedaille.
2018 verbesserte Preiner bei der Freiluft-WM in Berlin ihre persönliche Bestleistung auf 6.337 Punkte. Trotzdem reichte diese Leistung nur zu Platz 8. Bei der Hallen-EM 2019 steigerte sie als Fünfte ihre Fünfkampf-Bestleistung auf 4.637 Punkte.
2019 gelang ihr neben der WM-Bronze auch der Gesamtsieg im Mehrkampf-Weltcup. Dafür gab es immerhin ein Preisgeld von 30.000 US-Dollar.
Erfolge:
- 2017: U23 EM-Silber
- 2017: Universiade-Titel
- 2019: WM-Bronze
- 2019: Siegerin Mehrkampf Gesamt-Weltcup
2020 plant Preiner Starts bei den Hallen-Weltmeisterschaften, bei den Freiluft-Europameisterschaften und den Olympischen Spielen.
Fotos (c) ÖLV / von der Laage
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