Als letzter schneller Marathonlauf in diesem Jahr machte der Valencia Marathon auch am 4. Dezember 2022 große Schlagzeilen.
Die Laufstrecke des "Maraton Valencia" hat sich als eine der Schnellsten der Welt etabliert. Vor zwei Jahren liefen die damaligen Sieger Laufzeiten, die nicht weit weg vom Marathon-Weltrekord entfernt waren.
Nachdem im vergangen Jahr die ganz großen Zeiten ausblieben, sollte in diesem Jahr das Elite-Feld zumindest in die Nähe der Rekorde laufen. Dafür wurden auch einige herausragende Athleten verpflichtet, die Teil der etwa 20.000 Teilnehmer war.
Marathon-Weltmeister ungeplant am Start
So sagte Marathon-Weltmeister Tamirat Tola etwas überraschend für den Valencia Marathon 2022 zu. Der Äthiopier hätte in diesem Herbst eigentlich einen Start beim London-Marathon geplant gehabt. Aufgrund muskulärer Probleme kam dafür aber ein Start zu früh. Nun versuchte er es zwei Monate später in Valencia. Sein Ziel und das auch vieler anderer Profis, war der Angriff auf den zwei Jahre alten Streckenrekord von Evans Chebet, der 2020 eine Zeit von 2:03:00 Stunden lief. Titelverteidiger war Lawrence Cherono aus Kenia, der vergangenes Jahr in 2:05:12 Stunden gewann.
Ebenfalls gemeldet war Amanal Petros, der schnellste Marathonläufer Deutschlands aller Zeiten. Der musste allerdings aufgrund eines Trainingsrückstandes seinen Start absagen.
Das spannende Marathon-Debüt der Halbmarathon-Weltrekordhalterin
Auch bei den Damen triumphierte im letzten Jahr mit Nancy Jelagat eine Läuferin aus Kenia. Sie sorgte damals mit 2:19:31 Stunden zwar für eine Weltklassezeit, an den vor zwei Jahren aufgestellten Streckenrekord von Olympiasiegerin Peres Jepchirchir kam sie aber bei weitem nicht heran. Die Kenianerin zauberte 2:17:16 Stunden auf den Asphalt Spaniens. Großer Star bei den Damen war im Jahr 2022 Letesenbet Gidey. Die mit Abstand schnellste Halbmarathonläuferin aller Zeiten (1:02:52 Stunden) gab beim Valencia Marathon 2022 ihr Marathon-Debüt. Chancen auf den Sieg rechnete sich auch die Äthiopierin Degitu Azimeraw aus, die wie auch Chebet ihren geplanten Herbst-Marathonstart von London auf Valencia verschob.
Unfassbare Zeiten nahe an an den Weltrekorden
Es war nicht Letesenbet Gidey, die beim Valencia Marathon für die große Show sorgte, sondern Überraschungsfrau Amane Beriso, die gegen Ende des Rennens sogar Chancen auf den Weltrekord hatte. Die Äthiopierin sorgte schon während des Rennens für die erste Überraschung, da sie das Tempo mit Gidey mitgehen konnte. Doch nicht nur das, gut fünf Kilometer vor dem Ziel konnte sie sich auch noch von Gidey lösen. Zwischenzeitlich lag Beriso nun sogar knapp auf Kurs Weltrekord von Brigid Kosgei (2:14:04 Stunden).
Bestleistung um fast sechs Minuten pulverisiert
Schlussendlich lief Amane Beriso mit 2:14:58 Stunden auf Platz 3 in der ewigen Bestenliste, neuen Streckenrekord und Landesrekord für Äthiopien. Den bisherigen Kursrekord steigerte sie um über zwei Minuten. Ihre sechs Jahre alte persönliche Bestleistung steigerte die 30-Jährige um fast sechs Minuten. In den letzten Jahren gelangen ihr keine Zeiten unter 2:24 Stunden. Ein Leistungssprung, der kaum zu glauben ist.
Gidey tröstet sich mit Rekord
Auch Letesenbet Gidey blieb mit 2:16:49 Stunden noch unter dem alten Streckenrekord. Sie reihte sich mit dieser Zeit auf Platz 6 in der ewigen Bestenliste ein, zudem war es das schnellste Marathon-Debüt aller Zeiten. Doch den erhofften Marathon-Weltrekord verpasste sie ebenso klar, wie den Tagessieg. Das Podest komplettierte die Kenianerin Sheila Chepkirui mit herausragenden 2:17:29 Stunden - nur knapp außerhalb der Top 10 in der ewigen Marathon-Liste.
Kenianer mit sensationellem Finish zu historischer Zeit
Doch auch bei den Herren wurden historische Leistungen erbracht. Aus einer 3-Mann-Gruppe um Weltmeister Tamirat Tola (Äthiopien), Gabriel Geay (Tansania) und Kelvin Kiptum (Kenia) löste sich Kiptum neun Kilometer vor dem Ziel.
Zwischen Kilometer 30 und 35 lief er einen 5-Kilometer-Split von 14 Minuten. Auch danach wurde er kaum langsamer. So gelang ihm mit 2:01:53 Stunden als dritter Marathonläufer eine Zeit unter 2:02 Stunden. Schneller waren bisher nur Marathon-Weltrekordhalter Eliud Kipchoge (2:01:09 Stunden) und der Äthiopier Kenenisa Bekele (2:01:41 Stunden).
Schnellstes Marathon-Debüt aller Zeiten
Auch Kelvin Kiptum pulverisierte mit 2:01:53 Stunden den bisherigen Streckenrekord deutlich. Verantwortlich war dafür eine sensationelle zweite Marathonhälfte in unfassbaren 60:16 Minuten, etwa eine Minute schneller als bei Kipchoges Weltrekord in diesem Jahr.
Der 23-jährige Marathon-Debütant sorgte zudem für das schnellste Marathon-Debüt aller Zeiten. Zu Platz 2 lief Gabriel Geay, der mit 2:03:00 Stunden einen neuen Landesrekord für Tansania aufstellte und sich auf Platz 7 in der ewigen Bestenliste einreihte. Das Podest komplettierte mit Alexander Mutiso (Kenia / 2:03:29 Stunden) ein weiterer Debütant.
Valencia der schnellste Marathon weltweit
Bei Addition der zwei Siegerzeiten ergibt das heute eine Zeit von 4:16:51 Stunden. In dieser Statistik war es das schnellste Marathonrennen aller Zeiten.
Ergebnisse Valencia Marathon 2022 ➤ Damen
folgen in Kürze...
Ergebnisse Valencia Marathon 2022 ➤ Herren
folgen in Kürze...
Kommentar schreiben