Fällt am Sonntag beim Rotterdam-Marathon ein neuer Europarekord?
Olympia-Held Bashir Abdi plant am 24. Oktober 2021 beim wichtigsten Marathonlauf an diesem Wochenende den Angriff auf den bestehenden Europarekord.
Erst zwei Europäer unter 2:05 Stunden
Der Belgier, der Anfang August sensationell Olympia-Dritter im Marathonlauf wurde, plant nun einen weiteren großen Coup. Er möchte den zwei Jahre alten kontinentalen Rekord des Türken Kaan Kigen Özbilen angreifen. Der gebürtige Kenianer, der seit 2015 ohne Bezug zur Türkei die Nation wechselte, lief vor zwei Jahren beim Valencia Marathon 2:04:16 Stunden. Er ist damit neben Abdi der einzige Europäer, der über die Marathondistanz bereits unter 2:05 Stunden lief. Abdi gelang dies vergangenes Jahr mit einer Zeit von 2:04:49 Stunden beim Elite-Marathon in Tokio.
Vom Olympiaerfolg beflügelt
Den größten Erfolg feierte Bashir Abdi erst vor wenigen Monaten, als er hinter Marathon-Weltrekordhalter Eliud Kipchoge und Trainingspartner Abdi Nageeye zur Bronzemedaille lief. Besonders in Erinnerung blieb dabei, dass Nageeye auf den letzten Kilometern immer wieder seinen Trainingspartner motivierte, den Anschluss an die Verfolgergruppe mit dem Kenianer Lawrence Cherono zu halten. Am Ende musste sich tatsächlich Cherono dem Duo im Kampf um Silber und Bronze geschlagen geben.
Nun muss Bashir Abdi auf die Unterstützung seines Trainingskollegen verzichten. In Rotterdam zählt Abdi aber zu den Top-Favoriten, auch wenn er im September mit einer Halbmarathon-Zeit von 1:02:08 Stunden beim Great North Run nicht ganz überzeugen konnte.
Starke Konkurrenz für Bashir Abdi
Neben dem Angriff auf den Europarekord geht es für Bashir Abdi aber auch um den Sieg beim dritten großen niederländischen Städte-Marathon binnen kurzer Zeit. Die Konkurrenz ist allerdings enorm stark. So hat etwa Streckenrekordhalter Marius Kipserem zugesagt. Der Kenianer lief vor zwei Jahren herausragende 2:04:11 Stunden. Er strebt nach 2016 und 2019 seinen dritten Sieg in Rotterdam an. Ebenfalls eine Bestleistung unter 2:05 Stunden hält Solomon Deksisa. Der Äthiopier gewann 2018 den Hamburg Marathon und verpasste ein Jahr später mit 2:04:18 Stunden nur knapp den Sieg in Rotterdam. Gefährlicher Außenseiter ist der Dritte aus dem Jahr 2019, Emmanuel Saina aus Kenia. Ebenfalls gefährlich könnte Dawit Wolde werden. Der Äthiopier gewann 2019 den Prag Marathon.
Kenia-Duell bei den Damen?
Weniger stark ist das Elitefeld bei den Damen besetzt. Dort läuft wohl alles auf einen Sieg für Kenia hinaus. Die schnellste Meldezeit hat Bornes Kitur, die 2019 in Lubljana herausragende 2:21:26 Stunden lief. Ebenfalls am Start ist Marathon-Seriensiegerin Stella Barsosio. Die Läuferin aus Kenia gewann bereits ein Dutzend Marathonläufe, meist aber welche, die nicht so hochkarätig besetzt waren. Ihre Bestleistung stellte sie vor zwei Jahren in Rotterdam mit 2:23:36 Stunden (2. Platz) auf.
Veranstaltung restlos ausgebucht
Wie auch zuletzt bei den Marathons in Eindhoven (10. Oktober) und Amsterdam (17. Oktober) gibt es auch beim Rotterdam-Marathon keine Corona-Regeln oder Einschränkungen. Damit können die Veranstalter mit ähnlich hohen Teilnehmerfeldern wie noch vor zwei Jahren rechnen. Die 17.000 Startplätze für den Marathon waren restlos ausgebucht. Mit allen Rahmenbewerben kommt die Veranstaltung auf etwa 40.000 Teilnehmer.
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