Beim diesjährigen Valencia-Marathon zeigte sich Isaac Mpofu (Nedbank Running Club/ Zimbabwe) von seiner besten Seite und nutzte die starke Weltkonkurrenz zu einer weiteren Steigerung seiner Marathonbestzeit.
In der zahlreichen Verfolgergruppe des Überraschungssiegers Kiptum (Kenia) belegte er am Ende Rang 12 mit persönlicher Bestzeit und neuem Landesrekord in 2:06:48 Std. Das entspricht einem Durchschnittstempo von 3:00min/km.
Bereits bei der WM 2022 in Oregon erreichte er mit 2:07:56 Std. einen Landesrekord (Platz 10), wobei er ständig in der Spitzengruppe des Feldes zu finden war.
Die jetzige Verbesserung beruht auf seiner langen Marathonerfahrung und der herausfordernden Konkurrenz, aber auch guten Vorbereitung beim Nedbank Running Club.
Der 34jährige Läufer aus Zimbabwe bekannte im Hochgefühl: " Ich bin so überglücklich über dieses Ergebnis", freute er sich nach dem Rennen. "Ich danke Gott für dieses Ergebnis sowie meinem Trainer Danda und meiner Nedbank-Familie".
Diese Superzeit hat ihn zu einem der weltbesten Marathonläufer katapultiert und wird ihm viele Türen im Laufsport öffnen.
"Ich bin jetzt in einer Position, in der ich das Gefühl habe, zu den Top-Läufern der Welt zu gehören", sagte Mpofu. "Mit einem strukturierten Camp, mehr Unterstützung und besseren Trainingspartnern und -einrichtungen weiß ich, dass ich mich eines Tages auf dem Podium wiederfinden kann".
Seine Renngestaltung lässt noch Verbesserungen zu, die 5-km-Abschnitte verdeutlichen die Vermutung. Waren es anfänglich Zwischenzeiten im Bereich 14:30 bis 14:40 min, so ließ er auf der 2. Streckenhälfte doch deutlich im Tempo nach, der langsamste Teil lag am Ende bei 15:53 min/5km ! Nach km-Abschnitten waren es anfangs 2:55 min, gegen Schluss nur noch 3:06 min/km. Bei 21, 1km lag er mit einer Durchlaufzeit von 1:01:37 Std. auf Kurs in Richtung 2:03 bis 2:04 Std. Ab km 25 hatte er aber einen kontinuierlichen Leistungsabfall zu verzeichnen, den er in der Zukunft kompensieren muss, um das Podium zu erreichen !
WM-Qualifikation endete als Drama mit Disqualifikation
Schon 2021 lief Mpofu beim Kapstadt-Marathon, um die WM-Norm von 2:11:30 Std. zu unterbieten. Doch er scheiterte damals knapp an der Qualifikation mit 2:11:41 Std.
Das sollte sich im Mai 2022 ändern, als er beim Durban-Marathon als Sieger mit 2:10:24 Std. das Ziel erreichte, deutlich unter der geforderten Norm.
Doch dann die Katastrophe. Mpofu wurde nachträglich als Sieger disqualifiziert, sein Preisgeld einbehalten ! Was war passiert?
Er hatte während des Rennens keine Rückennummer getragen, diese war den Startunterlagen nicht beigefügt.Sein Manager hatte das zwar vor dem Rennen reklamiert, doch man ließ ihn dennoch starten.Später erfolgte wegen dieser fehlenden Rückennummer der Ausschluss von der Siegerliste! Mpofu verstand die Welt nicht mehr.
Ihm war das verweigerte Preisgeld zunächst bedeutungslos - er wollte seine erreichte Zeit bestätigt haben, denn damit war er für die WM qualifiziert.
Sein Verband legte Berufung gegen die Disqualifikation ein und es begann für den Läufer aus Zimbabwe eine lange Zeit der Ungewissheit.
Später wurde dann der Berufung stattgegeben und Mpofu konnte befreit an der WM teilnehmen, schon dort mit Nationalrekord. Nun folgte in Valencia ein nächster "Befreiungsschlag" mit der erneuten Steigerung des Landesrekordes. Man darf gespannt sein, wie seine weitere sportliche Entwicklung verlaufen wird.
Foto: Nedbank
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