Schneller, höher, weiter – anders? Sport ist so alt wie die Zivilisation. Allein die olympischen Spiele besitzen eine mehr als 3000 Jahre alte Geschichte. Von den Laufwettbewerben im alten Griechenland zu den Wagenrennen im antiken Rom bis zu modernen Weltmeisterschaften ist der Spaß am Sport geblieben.

Was sich verändert hat, sind die Bandbreite der Disziplinen und die Art des Trainings. Wissenschaftliche und technologische Fortschritte sind dabei die Haupttreiber für die Neuerungen.

Während noch vor wenigen Jahren die meisten Freizeitsportler in Fitnessstudios, Sportvereinen und Parks zu finden waren, ist mittlerweile auch das heimische Wohnzimmer ein beliebter Trainingsort.

YouTube, Zoom und andere Streaming-Möglichkeiten erlauben es, sich den Trainer auf den Bildschirm zu holen. Klappbare Heimtrainer und Laufbänder nehmen wenig Platz weg und lassen sich auch für kurze Trainingseinheiten aufbauen. Währenddessen kontrollieren Smartwatch und Fitbit die vitalen Daten oder erinnern daran, sich runter vom Sofa und rein in die Laufschuhe zu begeben.

Auch außerhalb der eigenen vier Wände verändern sich die Bedingungen. Nicht nur im Leistungssport wird immer mehr darauf geachtet, dass die Ausrüstung so optimal wie möglich an den Sport und den Sportler angepasst wird. Speziell für Frauenfüße entwickelte Lauf- und Fußballschuhe nehmen Rücksicht auf andere Muskulatur und Körperbau.

Während noch vor wenigen Jahren „smarte“ Kleidung, die beim Training die Körperfunktionen überwacht hatte, in erster Linie Profifußballern und anderen Spitzensportlern vorbehalten waren, hält SmartWear ihren Einzug auch in den Freizeitsport ein.

Augmentierte Realität hat vor allem im Fußballsport die großen Wettbewerbe verändert. Der Videoassistent und kalibrierte Linien auf dem Bildschirm, die unter anderem dabei helfen, über Abseits zu entscheiden, sind längst Standard bei internationalen Turnieren. Virtuelle Realität ist gerade erst dabei, den Sportbereich zu erobern. Das VR-Headset als Trainingshilfe wird unter anderem bereits von einigen Tennisprofis genutzt.

Die digitale Welt ist dank eSports schon länger auf dem Vormarsch. In vielen Ländern werden die virtuellen Disziplinen schon längst als echter Sport anerkannt, und auch neue Sportwetten werden zunehmend auf die eSports-Turniere abgegeben.

Wegbereiter ist dabei König Fußball gewesen. Die erste Ausgabe der Fußballsimulation FIFA kam 1993 auf den Markt, um die Nordamerikaner vor der Austragung der WM 1994 in den USA von dem europäischen Sport zu überzeugen. Die Nachfrage war so groß, dass aus der einmaligen Ausgabe des Videogames wenige Jahre später eine Reihe wurde. Konsolenkicker aus aller Welt begeisterten sich so sehr für die alljährlich überholte und erweiterte Fußballsimulation, dass eine eigene Weltmeisterschaft kreiert wurde.

 

Der FIFA eWorldcup ist der Höhepunkt des Kalenders im virtuellen Fußball. Aber auch die virtuellen Bundesligen haben eine wachsende Fangemeinde. Die deutschen Bundesligaclubs zählen zu den Vorreitern, was die Investition in virtuelle FIFA-Teams angeht.

Mit einer Preissumme von 250.000 US-Dollar für den Weltmeister ist der FIFA-Titel allerdings in eSport-Kreisen sehr niedrig dotiert. Der lukrativste eSport, der die meisten Multimillionäre geschaffen hat, ist das im 5er-Team ausgetragene „Dota 2“. Die Weltmeisterschaft „The International“ hatte bereits 2015 insgesamt 18,43 Millionen US Dollar im Preistopf. Bis 2021 war das Preisgeld auf 40,02 Millionen Dollar angestiegen.

Bei „Fortnite“ ging es 2019 um insgesamt 15,29 Millionen Dollar bei den Solo-Spielern und 15,1 Millionen Dollar bei den Duos.

Der populärste eSport in Europa ist allerdings „League of Legends“, vor „Call of Duty“ und FIFA. Auch weltweit belegt „League of Legends“ den Spitzenplatz, vor dem in Europa nur auf Platz 21 liegenden „Arena of Valor/Honor of Kings“.

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Konzentration, Hand-und-Augen-Koordination, Reaktionsvermögen, Präzision und Teamarbeit sind bei den eSports genauso gefordert wie bei traditionellen Sportarten.

Dass virtuelle Disziplinen nicht nur vom Sofa oder dem Gamingsessel aus beliebt sind, hat der japanische Videospielriese Nintendo bewiesen. Seine für die Konsole gedachte Simulation Wii Sport liegt auf Platz 4 der meistverkauften Videospiele weltweit. Seit November 2006 sind rund 82,9 Millionen Exemplare über die Ladentische gegangen. Damit ist Wii Sport die erfolgreichste Sportsimulation der Welt.

Technologie wird zunehmend auch eingesetzt, um mit den sich ändernden Klimabedingungen umzugehen.

Deutlich weniger Schneefall und wärmere Winter stellen die Wintersportgebiete vor wachsende Probleme. Ohne Kunstschnee auf den traditionellen Pisten geht vielfach nichts mehr. Eine andere Lösung sind Indoor-Skihallen und -Rodelzentren. Wenn die Freizeitathleten nicht zum Wintersport kommen können, wird er mittlerweile zu ihnen gebracht.

In einem Land wie Österreich, wo rund Zweidrittel der Bewohner gelegentlich oder häufig Sport treiben, hilft das dabei, fit zu bleiben. Zwar sind Radfahren, Laufen und Schwimmen die beliebtesten Sportarten in der Alpenrepublik, aber Ski fahren, rodeln und Snowboarding stehen ebenfalls hoch im Kurs, wenn die Möglichkeit besteht. Der Spaß am Sport hat sich seit Generationen nicht geändert, auch wenn die Rahmenbedingungen in Sachen schneller, höher, weiter nicht mehr die gleichen sind.

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