Sportminister Werner Kogler äußerte sich heute in der Sendung Sport am Sonntag zur Zukunft des Österreichischen Sports in den nächsten Monaten.
Öffentliche Laufveranstaltungen wurden in Österreich bereits bis inklusive 30. Juni 2020 untersagt. Für die Zeit ab Juli gibt es noch keine Bestimmungen oder Einschränkungen. Doch die Hoffnung auf große Sportevents ist nicht groß. Werner Kogler ließ aber ein kleines Schlupfloch offen.
"Teilnehmerzahl nicht das Hauptkriterium"
Gegenüber der Sendung Sport am Sonntag äußerte sich Werner Kogler wie folgt auf die Frage zur Durchführung von Laufveranstaltungen:
"Ich glaube nicht, dass es Teilnehmerbeschränkungen geben wird. Aber die Veranstalter werden dafür Sorge tragen müssen, dass die Abstände eingehalten werden müssen. Wie das bei Laufveranstaltungen geht, weiß ich allerdings nicht. Momentan ist die Teilnehmerzahl nicht mehr das Hauptkriterium. Ich bitte um Verständnis, dass die Gesundheitsbehörden darauf achten müssen, dass sich die Leute nicht näher als zwei Meter kommen, vor allem beim Laufen. Wenn man lange hinter einem nachläuft, ergibt sich ein kleiner Windschatteneffekt. Diese sogenannten Aerosole stehen länger in der Luft und deshalb ist das im Freien ein nicht wegzudiskutierendes Restrisiko"
Schlupfloch: Zeitversetzte Starts
Auf die Frage zur Planungssicherheit der Veranstalter antworte Werner Kogler:
"Wenn sich die Veranstalter mit den Gesundheitsministerien in Verbindung setzen, würde man zur Erkenntnis kommen, das eine Durchführung schwer möglich sein wird. Ich möchte nicht immer den Ermöglicher oder den Verbieter spielen, weil ich nicht dauernd was zu entscheiden hätte, aber die Abwägung der Vorgaben muss zu einem Ergebnis führen und ich kann mir nicht vorstellen, das Laufbewerbe durchzuführen sind, wo man garantieren kann, dass diese Abstände eingehalten werden. Man kann natürlich Lauf- oder Fahrradbewerbe durchführen, wo es Zeitläufe gibt. Aber wo ganze Gruppen unterwegs sind und ständig nebeneinander und hintereinander gelaufen wird, dass wird wahrscheinlich schwierig werden.
Hoffnung für kleine Laufveranstaltungen sowie Trail- und Bergläufe
Vor allem kleinere Laufveranstaltungen mit einigen hundert Teilnehmern könnten durchaus zeitversetztes Starts realisieren. Bei Laufvevents mit mehreren tausend Läufern und Läuferinnen würde solch ein Prozedere hingegen den zeitlichen Rahmen völlig sprengen.
Auch für Trail- und Bergläufe wäre eine Einhaltung der Abstandsregelung durchaus realistisch. In Österreich sind in den Sommermonaten viele spektakuläre Trailruns und Bergläufe, wie etwa der Hochkönigman, der Erzberg Run, die Kitz Alps Trails, der Schneeberglauf oder das Schlegeis 3000 Skyrace geplant. Eine Durchführung dieser und vieler anderer Laufveranstaltungen in der Natur wäre durchaus möglich.
Kommentar schreiben