Jeder Läufer weiß, dass er irgendwann einmal seinen Zenit erreicht hat und keine neuen Bestzeiten mehr aufstellen kann.
Wann dieser Zeitpunkt eintritt, hängt von vielen Faktoren ab. Wichtigste Einflussgröße ist die Anzahl der Trainingsjahre.
Ein 50-Jähriger Läufer, der seit 30 Jahren läuft und vor 15 Jahren seine Bestzeiten (also mit 35) aufgestellt hat, wird mit sehr großer Wahrscheinlich nie wieder an seine Rekorde herankommen. Ein 50-Jähriger, der allerdings erst vor fünf Jahren in den Laufsport eingestiegen ist, hat noch immer Potential seine Bestzeiten zu verbessern.
Ein weiterer Faktor sind natürlich die individuellen Eigenschaften des Läufers. Manch talentierter Läufer entwickelt sich in den ersten Jahren rasend schnell, hat aber auch sehr schnell seinen Zenit erreicht. Manch anderer Läufer beginnt mit 25 mit dem Laufen und kann sich in den nächsten 20 bis 25 Jahren weiterhin sukzessive steigern. Er ist also auch mit über 40 Jahren noch fähig, Bestzeiten zu laufen.
Wie wird eine mögliche Laufzeit berechnet?
Im Internet werden einige Berechnungstool angeboten, die eine realistische Laufzeit berechnen, die man in einem höheren Alter erreichen kann. Dazu gibt man in der Regel sein Alter, die Distanz und die aktuelle Bestzeit an, die man in diesem Alter gelaufen ist. Die Programme berechnen, welche Zeiten in den nächsten Jahren und Jahrzehnten realistisch sind.
Ein sehr einfaches, aber im amerikanischen Raum häufig genutztes Tool ist das "Fair Model: Aging in Sports": Dazu muss die Person nur das aktuelle Alter und eine Zeit angeben. Wir nehmen an, ich laufe mit 40 Jahren den Marathon in 4:00:00 Stunden. So gebe ich lediglich diese zwei Werte an. Das Modell berechnet wie lange ich statt dieser vier Stunden brauchen würde, wenn ich z.B. 60 Jahre alte wäre. Mögliche Zielzeiten werden von 35 - 100 Jahre angegeben. Womit wir schon zum Nachteil des Modells kommen: Bist du z.B. 20 Jahre alt, nimmt das Modell trotzdem an, das mit 35 Jahren diese Bestzeit gelaufen werden kann. Ein weiterer Aspekt, der nicht berücksichtigt wird, ist die Anzahl der Trainingsjahre. Ein 40-Jähriger Läufer der seinen ersten Marathon in 4:00 Stunden läuft hat natürlich deutlich mehr Steigerungspotential, als ein Läufer der bereits 20 Marathons gelaufen ist.
Trotz alledem bietet das Modell einen guten Überblick, welche Zeiten wir in höherem Alter noch laufen können: ZUM MODELL
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