Kennst du auch die vielen Marathonläufer, die während des Laufens Musik hören?
Doch ist die musikalische Unterstützung in den Ohren überhaupt erlaubt und auch leistungsfördernd? Es gibt im Reglement von Laufveranstaltungen tatsächlich häufig einen Punkt, der auch das Thema Musik behandelt. Und das Ergebnis ist durchaus beängstigend.
Ist Laufen mit Musik erlaubt?
Lies dir vor großen Laufveranstaltungen auf jeden Fall das Reglement durch. Sehr häufig wird dort angegeben, dass die musikalische Unterstützung durch Kopfhörer nicht erlaubt ist und durch Wettkampfrichter an der Strecke zur Disqualifikation führt. Als Hobbyläufer hast du aber zumeist Glück und wirst übersehen, ein Spitzensportler müsste aber garantiert mit einer Disqualifikation rechnen.
Bei Triathlon-Veranstaltungen führt die musikalische Unterstützung durch Kopfhörer übrigens ohnehin meistens zur Disqualifikation, beim Radfahren selbstverständlich (denn da wären die Ohrhörer grob fahrlässig) und auch beim Laufen.
Vorteile: Was spricht für Musik beim Laufen?
Laufen mit Musik aus den Kopfhörern kann für viele eine Unterstützung sein. Denn die Lieblingssongs können durchaus motivieren. Zudem können die richtigen Beats für den idealen Laufrhythmus sorgen. Da sollte sich zumindest aber auch der Takt der Musik im Bereich der Herzfrequenz befinden. Vorteilhaft sind zudem gleichmäßige Rhythmen und keine Musik im 3/4-Takt.
Es gab sogar Studien, die eine leistungsfördernde Wirkung bei "Hobbyläufern" bestätigten. Grund dafür war u.a. auch ein geringeres Empfinden von Anstrengung und Ermüdung.
Ein weiterer Grund für Musik beim "Lauftraining" ist dem Entkommen von Langeweile. Einige Menschen empfinden das Laufen als eher langweilig und monoton, trotzdem möchten sie aufgrund der gesundheitlichen Wirkung nicht darauf verzichten. Musik oder auch Podcasts bzw. Hörbücher während des Trainings machen so das Training unterhaltsamer und weniger langweilig. Hörbücher können sogar die Bildung bzw. das Wissen positiv beeinflussen. Somit tust du während des Sports nicht nur deinem Körper etwas Gutes, sondern auch deinem Gehirn.
Nachteile: Was spricht gegen Musik beim Laufen
An vorderster Stelle beim Laufen steht natürlich die Sicherheit. Das gilt sowohl im Training als auch beim Wettkampf. Läufst du regelmäßig im Wald oder durchgehend abseits vom Straßenverkehr, dann spricht natürlich nichts gegen die musikalische Unterstützung im Ohr. Doch musst du beim Laufen mehrmals die Straße queren oder läufst du am Straßenrand, dann ist Laufen mit Musik in den Ohren unvernünftig, nicht nur gegenüber dir selbst, sondern auch gegenüber den anderen Verkehrsteilnehmern. Bei Wettkämpfen könntest du zudem die Anweisungen von Streckenposten überhören, Rettungskräfte behindern oder Begleitfahrzeuge nicht wahrnehmen.
Ob man sich durch die Musik aus dem Rhythmus bringt oder die Musik sogar das Rhythmusgefühl verbessern kann, hängt von der Musikrichtung und dem persönlichen Gefühl ab. Grundsätzlich ist die Gefahr aber groß, dass der Beat der Musik sogar negative Auswirkungen auf den Laufrhythmus haben kann. Wer regelmäßig mit Musik läuft und mit Seitenstechen kämpfen muss, sollte es unbedingt ohne Musik probieren. Möglicherweise ist die durch die Musik verursachte unrhythmische Laufbewegung oder Atmung Ursache für Seitenstechen.
Nicht zu vergessen ist auch das zusätzliche Gewicht, dass du für die musikalische Unterstützung benötigst. Einige moderne Laufuhren können mittlerweile Musik direkt von der Uhr auf Bluetooth-Kopfhörer spielen. Demnach benötigst du da dafür nur ein Paar Kopfhörer zusätzlich. Das ist natürlich der (nicht unbedingt günstige) Idealfall. Wer hingegen das Smartphone für das Abspielen von Playlists benötigt und noch dazu mit Kabeln verbundenen Ohrhörern, der tut seiner Laufleistung damit sicherlich nichts Gutes. Denn gerade beim Wettkampf ist jedes Gramm weniger wertvoll. Das Smartphone hat da nichts verloren, auch nicht beim Hobbyläufer.
Bei Großevents kannst du ohnehin getrost auf musikalische Unterstützung durch die eigene Playlist verzichten. Immerhin sorgen da auch zahlreiche Zuschauer und Live-Bands führt durchgehend gute Stimmung und Motivation.
Laufen mit Musik: Unser Tipp
Im Training ist Musik erlaubt, aber nur dann wenn du in der Umgebung eine Gefährdung für dich und auch für andere ausgeschlossen ist. Im Wettkampf solltest du aber ausnahmslos auf Musik verzichten, auch bzw. besonders bei City-Marathonläufen. Bei diesen saugst du ohnehin entlang der Strecke jede Menge Musik, Stimmung und Emotionen auf.
Zudem solltest du bei Wettkämpfen etwaige ungeplante Anweisungen von Streckenposten, Helfern und Einsatzkräften auf keinen Fall überhören.
Dazu passend: Die Top-10 Fehler vor und während des Wettkampfes
Kommentare
Ich persönlich verstehe den Sinn nicht, weil ich bei Wettkämpfen gerade die Wettkampfatmosphäre und die Interaktion mit anderen Läufer*innen schätze. Aber jeder wie er oder sie mag.
Ich weiß das es bei Wettkämpfen verboten ist. Dafür wird demnächst ein Stirnband mit integrierten Kopfhörern angeschafft. Da fällt es nicht auf. Aber ich finde laufen einfach so schrecklich langweilig das ich Unterhaltung brauche
Problem als Läufer könntest Du allerdings bekommen, wenn Du ein Treppchenplatz hast und ein Konkurrent offiziell Protest einlegt. Dann kann der Schiedsrichter fast nur noch gegen Dich entscheiden.
Und bei großen „geschlossenen“ Kopfhörern hört auch das Verständnis auf - wenn Du von der Außenwelt so sehr abgeschottet bist, dass Du z.B. kein Martinshorn hörst, wirst Du zum Sicherheitsrisiko.
Bei offiziellen Wettkämpfen kann ich das Verbot von Ohrstöpseln nachvollziehen. Es geht darum, dass man die anderen Läufer und vor allem ggf. Rettungskräfte hört.
Jemand der auf den letzten Plätzen läuft oder hinteres Mittelfeld, wird wohl eher nicht gestört werden. Ist mir bisher jedenfalls noch nicht passiert.
Wenn ich Longruns mache und kein Training, trage ich am häufigsten Kopfhörer. Da spielt für mich weder Zeit noch Tempo eine Rolle.
Wenn ich trainiere, trage ich eher keine, weil ich mich auf meine Uhr konzentrieren muss und die Warntöne der Uhr dann nicht höre.
Ich habe auch mal die Shokz getestet und war richtig enttäuscht von ihnen.
Also im Prinzip laufe ich mal mit und mal ohne. Bei Wettkämpfen eher ohne.
Mit Hund macht mir am meisten Spaß.