Die eigenen vier Wände statt der großen Freiheit – die Covid-19-Pandemie lässt den persönlichen Freiraum arg schrumpfen. Doch nach dem ersten Schock kann die erzwungene Freizeit durch den Wegfall von Arbeitsweg oder sogar Arbeit den Horizont erweitern.
Sportfans, die derzeit normalerweise am Wochenende im Stadion sitzen oder sich bereits auf die Fußball-Europameisterschaft und die olympischen Sommerspiele vorbereiten würden fiel die Sport-Sperre besonders schwer. Abhilfe konnte da der ESport schaffen.
Spiele, die an Konsolen ausgetragen werden, sind aufgrund der räumlichen Distanz der Spieler weiterhin möglich. Da die Bundesliga seit Kurzem auch wieder begonnen hat kann man nun sogar online seine Wettstrategien testen und sich auf die Live-Ereignisse vorbereiten. Bei einer Vorbereitung können auch Videogames wie FIFA helfen, bei denen die Spieler ihre Fußballkünste, aber auch ihr Trainergeschick und Managertalent üben können.
Jedoch fehlt Vielen auch die Bewegung. Um nicht in Apathie zu verfallen und den Körper widerstandsfähiger zu machen oder fit zu halten, ist Sport in den eignen vier Wänden eine gute Idee.
Fitnessblogger und prominente Trainer und Sportler machen es vor. Auf YouTube oder per sozialen Medien wird gezeigt wie man sich fit hält oder seine Fitness sogar erhöht. Ein Beispiel ist da der Schauspieler Chris Hemsworth. Dieser gehört zu der wachsenden Gruppe von Prominenten, die ihre Dienste kostenlos in den Dienst der isolierten Allgemeinheit stellen. Er bietet seine holistische Fitness-App Centr für sechs Wochen kostenlos an. Wer quasi mit dem Thor-Darsteller trainieren will, kann das nicht nur mit Gewichtstraining, sondern auch mit Yogaübungen machen und sich zudem Ernährungstipps holen. Auch die deutsche Influencerin und Model Pamela Reif motiviert Millionen zu einem gesünderen Lebensstil. Mit Ihren Full Body Workouts und Ihren Ernährungstipps hat Sie schon manchen zu einer gesteigerten Fitness verholfen.
Jedoch kann auch einfaches Joggen die Ausdauer stärken. Joggen war immer erlaubt und wurde sogar empfohlen. Es liegt in unseren Genen uns täglich zu bewegen. Schon vor zwei Millionen Jahren liefen Menschen kilometerweite Distanzen, um Nahrung zu finden und um Gefahren weniger ausgesetzt zu sein. Viele Studien bewiesen auch die Vorteile von täglichem Laufen. Joggen stärkt den Kreislauf, die Herzmuskulatur, die Lungen und das Immunsystem. Bedingt durch die Bewegung in der Natur oder mindestens draußen, wird frische Luft in die Lungen gepumpt, die Arterien werden vergrößert stärkt das Immunsystem. Andere positive Faktoren sind auch, dass es Stress abbaut, Muskeln bildet oder stärkt, einfach ist, wenig Equipment braucht und glücklich macht. Das hat besonders die junge Generation im Alter von 18 bis 29 Jahren erkannt. Diese läuft laut der Civey Umfrage in Kooperation mit FIT FOR FUN von 43% mehr als vor der Corona Krise. Besonders in den Städten wird mehr gelaufen. 37,6% der Stadtbewohner halten sich mit Laufen fit. Das hat jedoch auch seine Tücken. Man sollte beim Joggen in der Stadt die Verkehrsregeln im Blick haben und darauf achten auf Gehwegen zu laufen, da man sonst schnell mit einem Bußgeld bedacht werden könnte. Zudem ist es nicht gesund an Hauptstraßen zu joggen, da Abgase die Lunge stark belasten können.
Wem das allerdings nicht aufregend genug ist kann sich auch an dem Trend Urban Running probieren. Das ist eine Kombination aus normalem Joggen und Kraft-, bzw. Koordinationstraining. Dafür fängt man das Laufen an und nimmt jede Hürde, die einem entgegenkommt. Beispielsweise Treppen, die man hochläuft, Bänke, auf die man springt oder Stangen und Mauern, die man hochklettert.
Mit einem Trainingsplan und der richtigen Ernährung kann man sich auch auf einen Marathon vorbereiten. Dabei ist zu beachten, dass man sich genügend Zeit gibt, um sich an das Training zu gewöhnen und langsam die Distanzen und die Tage an denen man läuft verlängert. Eine Überlastung des Körpers kann schnell zu Verletzungen führen. Eine beliebte Trainingseinheit, um sich an das Marathontraining zu gewöhnen ist Streak Running. Dabei läuft man 1,609 Kilometer pro Tag. Das hat die Vorteile, dass man täglich trainiert, sich nicht überanstrengt und trotzdem langsam seine Fitness steigert, um sich auf den Marathon vorzubereiten.
Intervalltraining ist auch eine beliebte und effektive Alternative. Das ist ein Wechsel aus Sprints, also schnellem und entspanntem Laufen. Dieses Training steigert die Sauerstoffaufnahme und hilft mehr Kalorien zu verbrennen und generell schneller zu laufen. Hierbei kann man sich spezifische Ziele setzen, wie beispielsweise 400, 700 oder 1000 Meter, in denen man sprinten möchte oder entscheidet spontan die Distanz bevor man wieder entspannt läuft. Das können Entfernungen bis zur nächsten Ampel oder Baum sein.
Bei all den sportlichen Übungen, die man trotz der Pandemie ausüben kann, vergessen Viele jedoch den Sport in den Alltag zu integrieren. Menschen sind Gewohnheitstiere und profitieren körperlich wie mental von Routine.
Das fängt mit dem Aufstehen, Trainieren und Schlafengehen zu bestimmten Zeiten an. Und wer Dutzende von Sachen anfängt, nur um nach kurzer Zeit aufzugeben, tut sich selbst keinen Gefallen. Ein leerer, wie auch ein zu vollgestopfter Terminkalender können deprimieren. Stattdessen raten Experten zu einer Planung, die dennoch Spielraum lässt. Wer eine Stunde pro Tag fürs Ausruhen vorsieht und weitere Zeitabschnitte für den Sport und andere Hobbys einräumt, gibt sich selbst eine Struktur für den Tag, die Erfolgserlebnisse zulässt, ohne in Stress auszuarten. Schließlich will selbst Durchatmen gelernt sein, gerade in Krisenzeiten. Und wer hat nicht schon davon geträumt, mehr Zeit für sich und seine Hobbys zu haben, wenn auch unter anderen Bedingungen? Sie muss nur richtig genutzt werden.
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