Beim am Sonntag stattfindenden Berlin-Marathon stehen bei den Damen die Äthiopierin Gladys Cherono und die Deutsche Melat Kejeta im Mittelpunkt.
Gladys Cherono möchte den Berlin-Marathon zum vierten Mal gewinnen, was bisher noch keiner anderen Läuferin gelang. Die ebenfalls aus Äthiopien stammende Melat Kejeta gibt ihr Nationalteam-Debüt für Deutschland.
Aller guten Dinge sind 4
Während bei den Herren Eliud Kipchoge in den letzten Jahren beim Berlin-Marathon als nahezu unschlagbar galt, so trifft das bei den Damen auf Gladys Cherono zu. Cherono gewann wie auch Kipchoge 2015, 2017 und 2018 den Berlin-Marathon. Nun könnte sie in Abwesenheit von Kipchoge erstmals ganz alleine im Rampenlicht stehen. Denn im Vorjahr ging ihr Sieg mit dem beeindruckenden Streckenrekord von 2:18:11 Stunden ob des nur wenige Minuten zuvor aufgestellten Weltrekordes von Eliud Kipchoge (2:01:39 Stunden) etwas unter.
Zieht Gladys Cherono mit Haile Gebrselassie gleich?
Nun kann ihr Kipchoge nicht die Show stehlen. Der Kenianer verzichtete aufgrund eines Versuches in Wien, den Marathon erstmals in unter zwei Stunden zu laufen (INEOS 1:59 Challenge), auf den Marathon in Berlin. Gladys Cherono hingegen will Sieg Nr. 4. Mit drei Siegen ist sie bei den Damen bereits gleichauf mit der Deutschen Uta Pippig, der Polin Renata Kokowska und der Äthiopierin Aberu Kebede Rekordsiegerin. Nun will sie den 4. Streich und damit mit dem Herren-Rekordsieger Haile Gebrselassie gleichziehen, der von 2006 bis 2009 in Berlin sogar vier Siege in Serie feierte (2-mal mit Weltrekord).
Die härtesten Rivalinnen
Da Cheronos Landsfrau Vivian Cheruiyot verletzungsbedingt kurzfristig absagen musste, ist der Weg frei für Cheronos vierten Sieg. Doch aufpassen sollte Gladys Cherono auf die Äthiopierin Meseret Defar. Die hat zwar "nur" eine Bestzeit von 2:23:33 Stunden. Mit zwei Olympiasiegen über die 5.000 Meter besitzt sie aber die Grundschnelligkeit für Zeiten unter 2:20 Stunden. Außenseiter-Chancen hat Mare Dibaba, die in Berlin bereits zwei Mal unter 2:20 Stunden lief, aber zuletzt etwas unter ihren Möglichkeiten blieb.
Deutschland blickt auf Melat Kejeta und Anna Hahner
Erstmals für Deutschland startberechtigt ist die gebürtige Äthiopierin Melat Kejeta. Die ist bei ihrem Debüt für Deutschland sonderlich motiviert. Das Olympialimit von 2:29:30 Stunden ist ihr zu wenig. Sie hat 2:22 Stunden anvisiert. Damit befände sie sich gar nicht so weit vom nationalen Rekord von Irina Mikitenko (2:19:19) Stunden). Um das Olympialimit kämpft allerdings Anna Hahner, die sich trotz Trainingsrückstands die 2:29:30 Stunden zutraut.
In Summe haben 46.983 Läufer und Läuferinnen für den Berlin-Marathon 2019 gemeldet. Das ist neuer Rekord für das Event, bei dem gegenüber dem Vorjahr das Teilnehmerfeld um 3.000 Startplätze aufgestockt wurde.
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