Obwohl in den letzten zweieinhalb Monaten nahezu alle Laufveranstaltungen abgesagt wurden, stiegen trotz der Corona-Pandemie die sportlichen Aktivitäten stark an.
Das Unternehmen Garmin, das neben Polar zu den führenden Laufuhren-Herstellern zählt, hat die Trainingsaktivitäten zwischen 1. April und 30. April mit dem Monat aus dem Vorjahr (April 2019) verglichen. Die Ergebnisse sind erstaunlich.
Steigerung der Lauf-Aktivitäten um 75 %
Vor allem die DACH-Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) erlebte im April 2020 einen wahrlichen Lauf-Boom. Obwohl in diesem Monat zahlreiche große Städte-Marathons, wie etwa der Vienna City Marathon oder der Hamburg Marathon">Hamburg Marathon abgesagt wurden, schrumpften die Aktivitätszahlen nicht. Ganz im Gegenteil: Es gab sogar erhebliche Anstiege. Im Vergleich zum April 2019 gab es in der DACH-Region einen Anstieg der Lauf-Aktivitäten um satte 75 Prozent. Beim Radfahren gab es sogar einen Anstieg um 87 Prozent. Drastische Einbrüche bei den Aktivitäten gab es beim Indoor-Training und beim Bahnschwimmen. Das war allerdings wenig verwunderlich, denn sowohl Fitnessstudios als auch Schwimmbäder waren im April geschlossen.
Deutschland - das Land der Läufer
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Garmin hatte zudem aus allen Ländern der Welt die Sportarten ermittelt, die im April den größten Anstieg an Aktivitäten hatten, als auch den größten Verlust an Aktivität hatten - wieder im Vergleich zum April 2019. Deutschland war dabei eines der wenigen Länder, in denen Laufen der große Gewinner war. Nur in der Schweiz, in Estland, Litauen, Bosnien, Turkmenistan und Südkorea hatte ebenfalls Laufen den größten Zuwachs an Aktivitäten. In Österreich war Walking bzw. Wandern der große Gewinner. In einem Großteil der Länder gab es beim Indoor-Radfahren die größten Zuwächse. Dazu zählen etwa die USA, Russland und fast ganz Südamerika.
Sportart Schwimmen als großer Verlierer
In einem Großteil der Länder gab es die größten Verluste beim Schwimmen. Dazu zählt etwa ganz Nordamerika oder ein Großteil von Europa, darunter auch Deutschland und die Schweiz. Zu den wenigen Ausnahmen in Europa gesellte sich Österreich, wo das Monat April traditionell noch einmal für einige Skitage genutzt wird. Diese Skitage fielen heuer ins Wasser, womit "Wintersport" den größten Verlust an Aktivitäten hinnehmen musste. Neben Österreich war davon nur noch Frankreich und Schweden betroffen.
Weniger Bewegung, aber mehr sportliche Aktivität
Weltweit betrachtet kam es bei der Analyse von Garmin zu einem weiteren interessanten Ergebnis. Zwar gab es im April 2020 gegenüber dem April 2019 bei den durchschnittlichen Schritten pro Tag einen Rückgang um 12 Prozent, betrachtet man allerdings nur sportliche Aktivitäten, so wurde tatsächlich Gegenteiliges festgestellt. Denn bei "aufgezeichneten sportlichen Aktivitäten" wurde eine beachtliche Steigerung von 24 Prozent festgestellt.
Lange Rede kurzer Sinn: Trotz der Absage vieler Laufevents und trotz einiger Einschränkungen führte die Corona-Pandemie zu einer Erhöhung der sportlichen Aktivitäten. Es gibt also doch noch etwas Gutes, was man der Pandemie abgewinnen kann.
Dazu passend: Weltweite Analyse: Erstmals liefen mehr Frauen als Männer bei Laufveranstaltungen!
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